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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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fer­ti­ge Ware wur­de dann ohne um­zu­la­den vom Con­tai­ner­ha­fen Linz mit Ei­sen­bahn­wag­g­ons di­rekt in die Fa­brik trans­por­tiert. Dort ar­bei­te­ten in den rie­si­gen Hal­len der ehe­ma­li­gen Ta­bak­fa­brik hin­ter ver­schlos­se­nen Türen nur aus­län­di­sche Ar­bei­te­rin­nen, die kein Deutsch konn­ten. Wenn eine Führung für einen Lan­des­rat oder Mi­nis­ter an­stand, gab es für die Prä­sen­ta­ti­on eine Hight­ech-Fer­ti­gungs­straße für Li­mi­ted Edi­ti­ons, die mit Steu­er­gel­dern er­rich­tet wor­den war und auch dazu diente, Linz als in­no­va­ti­ven In­dus­trie­stand­ort dar­zus­tel­len.
    Au­ßer dem EU-Be­auf­trag­ten Hen­drik Glanz kon­trol­lier­te kei­ne wei­te­re In­stanz, ob in Linz tat­säch­lich ge­fer­tigt wur­de oder nicht. Die Mil­lio­nen­sub­ven­tio­nen flos­sen schon bis­her reich­lich, doch jetzt hat­te Glanz mit Oc­to­tex eine Fa­brik ent­deckt, die noch bil­li­ger er­zeu­gen konn­te, und sei­ne Gier war ge­weckt wor­den.
    Zorn woll­te an­fangs nichts da­von wis­sen. Den Sub­ven­ti­ons­be­trug hat­te be­reits sein Va­ter Zol­tan ein­ge­fä­delt und Glanz ließ ihm kei­ne Chan­ce.
    „Wenn du dich wei­gerst, ent­zie­he ich dem Stand­ort Linz die Sub­ven­tio­nen, dann geht dei­ne Fir­ma Red Zorn so­fort in die In­sol­venz und du ins Ge­fäng­nis“, hat­te Glanz ge­sagt und Zorn hat­te dem neu­en Deal zäh­ne­knir­schend zu­ge­s­timmt, denn er war fei­ge. So fei­ge, dass er sich nicht ein­mal ge­trau­te, den Rund­gang ab­zu­bre­chen, denn in dem Lärm der Ma­schi­nen hat­te er Kopf­schmer­zen be­kom­men.
    Sie wa­ren bei­na­he mit ih­rem Rund­gang fer­tig, be­fan­den sich im fünf­ten Stock von Hal­le A, dort, wo die rie­si­gen Zuschnei­de­ma­schi­nen mit oh­ren­be­täu­ben­dem Lärm auf die in meh­re­ren La­gen über­ein­an­der­ge­schich­te­ten Stoff­bah­nen krach­ten und mit ih­ren schar­fen Mes­sern in ra­sen­der Ge­schwin­dig­keit die von den De­si­gnvor­la­gen vor­ge­zeich­ne­ten Li­ni­en ent­lang­schnit­ten.
    Zorns Kopf­schmer­zen wur­den stär­ker und er ließ den Blick ge­lang­weilt über die lan­gen Rei­hen der ar­bei­ten­den Mäd­chen und Frau­en glei­ten, die mit ge­krümm­ten Rücken an den Ma­schi­nen saßen und dar­auf ach­te­ten, dass ihre Fin­ger nicht un­ter die Mes­ser ka­men.
    Am Ran­de ei­ner die­ser Rei­hen von kon­zen­triert ar­bei­ten­den Frau­en saß ein Mäd­chen, das so­fort auf eine ge­heim­nis­vol­le Art Zorns Auf­merk­sam­keit auf sich zog. Das Ge­sicht des Mäd­chens war eben­mäßig und fein ge­schnit­ten, der Schwung sei­ner leicht rosa an­ge­hauch­ten Lip­pen sinn­lich und doch un­nah­bar. Ihre zar­ten Wan­gen, so­eben noch bleich wie der Mond, röte­ten sich leicht, als sie den Blick von Zorn spür­te. Die Haut ih­rer lan­gen Fin­ger war schnee­weiß und dünn wie teu­res Sei­den­pa­pier und wenn sie den Stoff un­ter die Mes­ser schob, hat­te Zorn den Ein­druck, als wür­de sie ein ima­gi­näres Kla­vier­stück da­bei spie­len. Ihre Au­gen wa­ren blau und als sie ner­vös ihre Ar­beits­kap­pe zu­recht­rücken woll­te, flos­sen ihre Haa­re schwarz und schim­mernd wie Eben­holz über ihre Schul­tern und den blau­en Over­all.
    In die­sem Au­gen­blick fiel wie so oft der Strom aus und nur die von ei­nem Die­se­l­ag­gre­gat be­trie­be­ne Not­be­leuch­tung war in­takt. Ei­ner die­ser Schein­wer­fer be­fand sich di­rekt über dem Mäd­chen und das wei­ße Licht der Ne­on­röh­re er­goss sich wie ein Was­ser­fall über sei­ne Ge­stalt. In die­sem strah­len­den Licht wirk­te das Mäd­chen so un­schul­dig und rein, dass Zorn die Trä­nen in die Au­gen tra­ten und er hef­tig schlucken muss­te. Das Mäd­chen ver­kör­per­te eine Rein­heit des Her­zens, die er nie er­rei­chen wür­de. Ne­ben die­sem Mäd­chen stand er mit sei­ner schwar­zen See­le und hät­te es ger­ne be­rührt, um durch die­se Be­rührung ge­läu­tert zu wer­den, doch er wuss­te, dass es für ihn kei­ne Läu­te­rung gab.
    Gord­schuk re­de­te in sei­nem har­ten Rus­sisch auf ihn ein, lach­te derb und die Dol­met­sche­rin wur­de plötz­lich knall­rot, als sie stockend über­setzte.
    „Sie

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