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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Büh­nen­bo­den jaul­te im Feed­back­ge­wit­ter.

49. Der  Schlüs­sel zur Höl­le

    Am nächs­ten Mor­gen saß Do­mi­nik Gru­ber be­reits wie­der hin­ter sei­nem Com­pu­ter und ana­ly­sier­te die Aus­wer­tun­gen von Spu­ren­si­che­rung und Ge­richts­me­di­zin. In der Ta­sche sei­ner Le­der­jacke hat­te er ein hand­li­ches Stück Knet­mas­se, das auf den ers­ten Blick wie ein dicker Scho­ko­rie­gel aus­sah, des­sen ei­gent­li­cher Zweck aber war, einen Schlüs­se­l­ab­druck zu ma­chen.
    Mehr hat­te Pe­ter­sen gar nicht von ihm ver­langt, als Gru­ber bei ihm in des­sen Büro war. Wort­los hat­te Pe­ter­sen ihm ein Han­dy hin­ge­hal­ten, auf dem Len­ka in ei­nem Ama­teurpor­no zu se­hen war.
    „Sie war sehr ta­len­tiert, dei­ne Len­ka! Des­halb kos­tet es auch et­was, wenn du sie wie­der ex­klu­siv für dich möch­test“, hat­te Pe­ter­sen an­er­ken­nend fest­ge­s­tellt. Als je­doch Gru­ber mit ge­ball­ten Fäus­ten einen Schritt auf Pe­ter­sen zu­ge­macht hat­te, war Bo­ris mit ei­ner lächer­lich klei­nen rus­si­schen Ma­schi­nen­pi­sto­le hin­ter ihm auf­ge­taucht und Gru­ber hat­te ein­fach zu­ge­hört.
    „Ich brau­che den Schlüs­sel von Brauns Auto. Das wäre Num­mer eins. Zwei­tens, wann kann man un­ge­stört in Brauns Wa­gen ge­lan­gen? Ich mei­ne ohne Passan­ten oder Über­wa­chungs­ka­me­ras.“ Gru­ber hat­te ge­schwie­gen und Pe­ter­sen hat­te ihm wie ei­nem klei­nen Jun­gen mit dem Zei­ge­fin­ger ge­droht. „Denk an Len­ka!“
    „Braun hat don­ners­tags im­mer nach Mit­ter­nacht eine Talks­how bei ei­nem In­ter­net-Ra­dio­sen­der. Der Sen­der heißt ,Wah­re Wer­te‘ und ist im ehe­ma­li­gen Schlacht­hof an der Do­nau. Der Park­platz ist um die­se Zeit im­mer men­schen­leer und es gibt nur eine Straßen­la­ter­ne in der Ge­gend. Was habt ihr mit sei­nem Wa­gen vor?“
    Das kur­ze Auf­blit­zen in Pe­ter­sens Au­gen hat­te ihn ver­ra­ten, ob­wohl er so­fort ab­wie­gel­te.
    „Mach dir dar­über bloß kei­ne Ge­dan­ken, freu dich lie­ber auf dei­ne Len­ka!“ Dann war Gru­ber im schwar­zen Re­gen ver­schwun­den und nach die­sem Tref­fen ein an­de­rer ge­wor­den – ein Ver­räter.

    Tony Brauns schwar­zes Sak­ko hing nach­läs­sig über einen Stuhl und Braun selbst stand in sei­nem ob­li­ga­ten wei­ßen T-Shirt vor der Pinn­wand. Gru­ber hat­te also kei­ne Chan­ce, un­be­merkt an den Wa­gen­schlüs­sel zu ge­lan­gen.
    „Ich hab was!“, rief Chia­ra plötz­lich völ­lig über­trie­ben und schreck­te ihn aus sei­nen Ge­dan­ken. Er sah, wie sie ih­ren Lap­top pack­te und nach vor­ne stürm­te. Ele­na Kaf­ka wink­te sie und Braun hin­auf auf die Büh­ne, zu den Be­spre­chungs­so­fas. Gru­ber ließ ei­ni­ge Mi­nu­ten ver­strei­chen, be­ob­ach­te­te die Si­tua­ti­on.
    Braun saß jetzt im T-Shirt auf der Büh­ne und be­sprach sich mit Ele­na Kaf­ka und Chia­ra, die ih­nen Ta­bel­len auf ih­rem Lap­top zeig­te. Vor­sich­tig sah er sich um. Sein Kol­le­ge Ber­ger war ge­ra­de in die Lis­te ver­tieft, die alle mög­li­chen Be­zie­her des schwe­ren Be­ru­hi­gungs­mit­tels für Pfer­de auf­lis­te­te, mit dem Tim Kreu­zer und Jo­nas Blau be­täubt wor­den wa­ren.
    Gru­ber stand auf, streck­te sich, rings­um wur­de kon­zen­triert ge­ar­bei­tet oder te­le­fo­niert. Nie­mand be­ach­te­te ihn. Also be­weg­te er sich un­auf­fäl­lig in Rich­tung des Stuhls. Er spür­te, wie ihm der Schweiß an sei­nem Rücken hin­un­ter­lief, fühl­te sich, als wür­de er auf Wat­te ge­hen, wie un­ter Dro­gen agie­ren. In der Hand hielt er sei­ne Ca­val­li-Kaf­fee­tas­se mit dem flie­gen­den Pferd, blö­de teu­er, aber so war er eben ge­we­sen, be­vor sein Ab­s­tieg in die Höl­le be­gon­nen hat­te. Al­les, was zähl­te, war der äu­ße­re Schein, die Mo­ral und an­de­re Wer­te wa­ren da­bei auf der Strecke ge­blie­ben.
    Der Kaf­fee­au­to­mat stand rechts von der Büh­ne und Brauns Sak­ko hing auf ei­nem Stuhl links da­ne­ben. Er hat­te be­ob­ach­tet, wie Braun sei­ne Schlüs­sel ge­dan­ken­ver­lo­ren in die Au­ßen­ta­sche ge­steckt hat­te. Noch konn­te er zu­rück, noch war nichts pas­siert, noch hat­te er nur ein Stück

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