Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
Mosaiksteinchen verdeckt hatte, die sich jetzt langsam zusammenfügten.
„Chiara“, sagte er leise, um seine Gedanken nicht unnötig zu verstören. „Jonas Blau ist doch von der Polizei im Zusammenhang mit einem ungeklärten Todesfall in der Sprayerszene verhört worden? Das war vor ungefähr zwei Jahren.“
„Stimmt, Braun. Eine junge Obdachlose ist in einer stillgelegten Unterführung bei einem Brand ums Leben gekommen. Steht alles hier im Polizeibericht. Der Fall wurde als ungelöst zu den Akten gelegt. Der Tod einer obdachlosen Sprayerin hat bei uns eben nicht die höchste Priorität.“
„Wir sprechen also von ein und derselben Toten!“ Elena Kafka drückte nervös einen Nikotinkaugummi aus der Folie. „Wie kommt aber ihre DNA jetzt auf eine neue Verpackung der ,Burning Souls‘-T-Shirts von Red Zorn?“
„Wir haben uns natürlich darüber Gedanken gemacht.“ Adrian hob den Kopf und blickte in die Runde. „Es gibt drei Möglichkeiten.“
Alle in der Besprechungszone hörten angespannt zu.
„Erstens: Wir haben uns geirrt. Das ist aber vollkommen ausgeschlossen. Zweitens: Die ermordete Sprayerin ist von den Toten auferstanden. Ich nehme an, diese Möglichkeit können wir auch ausschließen.“ Adrian blickte umher.
„Weiter, weiter“, insistierte Braun.
„Bleibt nur noch die dritte Variante übrig: Die Tote hat eine Zwillingsschwester!“
„Scheiße!“ Braun setzte sich aufrecht. „Aber wieso Zwillingsschwester? Es kann doch genauso gut auch ein Zwillingsbruder sein.“
„Nein, das geht nicht“, antwortete Anthea. „Da die DNA übereinstimmt, kann es nur eine Frau sein. Eineiige Zwillinge entstehen aus derselben Eizelle und verfügen daher über exakt die gleiche genetische Ausstattung. Unser Täter ist also definitiv eine Frau.“
„Nicht Täter“, korrigierte sie Berger. „Es bedeutet nur, dass der Kurier, der das Shirt in die Garderobe von Petra von Kant gebracht hat, eine Frau gewesen sein muss.“
„Moment mal!“ Chiara sprang auf und lief zu ihrem Computer. „Ich habe bisher bei meinen Nachforschungen immer nur nach einem Mann gesucht.“
Sie ließ die Sequenzen der Überwachungskamera aus der Tiefgarage im Zeitraffer durchlaufen. „Da, hier ist ganz deutlich eine Frau zu erkennen.“
Das ganze Team stand in einem Halbkreis um den Bildschirm, auf dem eine Frau mit strähnigen Haaren in einer abgerissenen Regenjacke zu sehen war, die mit gesenktem Kopf schnell zu Fuß den Einfahrtsschranken passierte und in der Einfahrt verschwand. Ihr Gesicht lag halb im Schatten und war auf dem grobkörnigen Bild nur sehr undeutlich sehen. Jetzt rannte ein Securityposten auf sie zu und versuchte sie zurückzuhalten. Die Frau riss sich los und rannte weiter, aus dem Sichtradius der Kamera. Kurze Zeit später kehrte sie mit dem Securitymann zurück, der sie am Arm hielt und zur Auffahrt hinausbrachte. Trotz der schlechten Bildqualität zweifelte Braun keinen Augenblick, dass es sich bei der Frau um Chloe Darbo handelte.
„Das ist Chloe“, sagte er zu Elena Kafka, „das geistig verwirrte Mädchen, das bei dem Psychiater Goldmann in Behandlung ist. Dieser hält sie allerdings für absolut ungefährlich.“
„Auch Psychiater können sich irren“, antwortete Elena Kafka sarkastisch. „Aber wie finden wir diese Chloe? Vielleicht ist sie schon wieder nach Gmunden zurückgefahren.“ Sie wandte sich an einen der Polizeischüler, die für die Telefonate zuständig waren. „Sagen Sie den Kollegen in Gmunden, sie sollen eine Streife zu dem Haus von Chloe Darbo schicken und sie vorläufig in Gewahrsam nehmen, wenn sie das Mädchen antreffen. Sie sollen aber vorsichtig sein, das Mädchen ist gefährlich.“
„Chloes Zwillingsschwester war
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