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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Dra­ko­vic trank ih­ren Wod­ka und schenk­te sich aus der Fla­sche nach, die am Bo­den in ei­nem Eis­kü­bel stand, um­ge­ben von kühlen, an­ge­eis­ten Bier­do­sen.
    Doch Tony Braun war nicht mehr nach phi­lo­so­phi­schen Ge­sprächen zu­mu­te, auch nicht nach fa­mi­li­en­the­ra­peu­ti­schem Ge­dan­ken­aus­tausch, ihm war kotzü­bel und über­all in sei­nem Kopf schrill­ten die Alarm­glocken und blink­ten war­nend, nicht die Kon­trol­le zu ver­lie­ren.
    Ich bin in der Woh­nung der Schwes­ter des Man­nes, den ich jage und den ich er­le­di­gen will!, dach­te er. Ab­sur­de Si­tua­ti­on! Er be­gann zu ki­chern und roll­te sich auf sei­nen Bauch, um bes­ser an die Bier­do­sen zu ge­lan­gen. Nach ei­nem Schluck aus der kühlen Dose hat­te er sich an das be­droh­li­che Schwan­ken von Wän­den und Bo­den ge­wöhnt, dreh­te sich auf den Rücken und spür­te, dass sein Nacken auf Tat­ja­nas Ober­schen­kel lag. Auch egal! Er hob die Bier­do­se, schüt­te­te sich die Hälf­te der Flüs­sig­keit über das T-Shirt, ehe er trin­ken konn­te. Egal!, wie­der­hol­te er, es ist egal!
    „Ich brin­ge dei­nen Bru­der zur Strecke“, lall­te er, „zum Teu­fel mit der Fa­mi­lie! Ich brau­che nie­mand!“ Tat­ja­na Dra­ko­vic beug­te sich über ihn, ihre lan­gen schwar­zen Haa­re stri­chen sanft wie der Wind über sein Ge­sicht und als sie lach­te, kam ihre Zahn­lücke noch stär­ker zur Wir­kung.
    „Ach Tony, warum bist du so al­lei­ne?“ Sie strei­chel­te nach­denk­lich sei­ne Wan­gen, dreh­te sich so, dass sein Kopf in ih­rem Schoß zu lie­gen kam. Er wuss­te kei­ne Ant­wort.
    „Was hast du ge­gen mei­nen Bru­der in der Hand?“, hauch­zart kam die Fra­ge bei ihm an und wie­der schrill­te es in al­len Ecken Alarm, doch er stopp­te die Si­gna­le mit ei­ner Hand­be­we­gung.
    „Das ist ja die gan­ze Schei­ße! Ich habe nichts! Kei­ne Fak­ten, ab­so­lut nichts Greif­ba­res! Aber ich weiß, dass er hin­ter den Mor­den steckt! Vers­tehst du, ich weiß es! Es geht um Ge­rech­tig­keit und um, ach was weiß ich“, ver­lor Braun den Fa­den. Er tas­te­te nach sei­nem Bier, schüt­te­te sich da­bei auch die Hose voll, der Rest quoll über den Le­der­be­zug der Couch und tropf­te zwi­schen Rücken­leh­ne und Sitz­fläche in die Fül­lung.
    „Es gibt kei­ne Ge­rech­tig­keit“, hol­te ihn Tat­ja­na Dra­ko­vic wie­der in das Ge­spräch zu­rück, schob sein T-Shirt hoch und wisch­te mit ih­rem Schal das Bier von sei­nem Bauch.
    „Es gibt kei­ne Ge­rech­tig­keit“, wie­der­hol­te sie mit schwe­rer Stim­me, der man jetzt an­merk­te, dass der Wod­ka lang­sam Wir­kung zeig­te.
    „Ich bin reich und arm“, mo­no­lo­gi­sier­te sie schlep­pend wei­ter. „Habe Geld und bin ein­sam! Wenn ich mich ver­lie­be, bin ich arm, das hat mir mein Bru­der pro­phe­zeit. Er hat ge­lacht: ,Du bist fast vier­zig, was willst du noch?‘ Das glau­be ich ihm! Aber ich will mich ver­lie­ben, ein­mal noch – viel­leicht!“
    In ei­nem Zug leer­te Tat­ja­na Dra­ko­vic ihr Glas, füll­te es neu­er­lich bis zum Rand und dar­über und Braun spür­te den eis­kal­ten Wod­ka auf sei­ner Haut, dann Tat­ja­nas Zun­ge und al­les be­gann sich zu dre­hen, als er nach hin­ten lang­te, statt ei­ner Bier­do­se die Wod­kafla­sche er­wi­sch­te und einen kräf­ti­gen Schluck nahm. Wie Feu­er rann der Al­ko­hol sei­ne Keh­le hin­un­ter, wie Feu­er spür­te er ihre Hän­de auf sei­ner Haut, wie Feu­er kam sein Ver­lan­gen.
    Wie lan­ge war es her, seit ihn eine Frau so be­rührt hat­te? Konn­te es sein, dass er sich nicht mehr dar­an er­in­ner­te? Schwer sack­te sein Kopf nach hin­ten. Wozu nach­den­ken, lie­ber trin­ken! Und mit dem Wod­ka wur­de al­les viel in­ten­si­ver.
    Tat­ja­na Dra­ko­vic zog ihm die bier­durch­tränk­te Hose aus. Schei­ße! Wo sind mei­ne Stie­fel?, ging ihm to­tal un­pas­send durch den Kopf. Doch da saß sie schon auf ihm und kehr­te ihm ih­ren Rücken zu. Plötz­lich war sie völ­lig nackt, das hat­te er über­haupt nicht mit­be­kom­men. Auf und nie­der, auf und nie­der hob er ih­ren Kör­per, syn­chron mit den schwin­gen­den Wän­den, dem Bo­den und dem be­scheu­er­ten Ge­weiht­at­too über ih­rem Hin­tern. War das Lie­be oder bloß

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