Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
Firmengebäude und der Parkplatz in allen möglichen Einstellungen zu sehen waren.
„Sollen wir die Aufzeichnungen der Polizei übergeben, Herr Direktor?“, fragte dieser untertänig und deutete auf einen zum Aufnahmegerät umfunktionierten Monitor.
„Polizei? Was geben Sie der Polizei?“ Irritiert starrte Bogdan Drakovic auf den Security-Mann, er konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen.
„Es war ein tätlicher Angriff! Sie sind verletzt, Herr Direktor! Ich habe alles auf einer DVD gespeichert“, sagte der Mann dienstbeflissen und wedelte mit einer silbernen Scheibe.
„Nein, nein! Geben Sie die DVD morgen dem Sicherheitschef Petrovic! Der erledigt das schon“, winkte er müde ab und sah hinaus. Die Hälfte des Parkplatzes war in tiefes Dunkel gehüllt, auch Bogdan Drakovics Lamborghini, der als einziges Auto noch dort stand, war nur schwer zu erkennen.
„Was ist mit den Lampen? Wieso ist der Parkplatz dunkel?“, fragte Bogdan Drakovic wütend und baute sich vor der Empfangstheke auf, er spürte, dass seine Stärke, seine Leitwolfinstinkte langsam wieder zurückkehrten.
„Heute Morgen waren sie noch in Ordnung“, rechtfertigte sich der Security-Mann, kramte ein Klemmbord hervor und tippte auf eine unleserliche Unterschrift. „Hier steht es!“
„Interessiert mich nicht! Morgen früh funktionieren die Lampen wieder, sonst können Sie bei der Müllabfuhr anfangen!“, schrie Bogdan Drakovic, schritt durch die sich zischend öffnenden Glastüren, hob witternd den Kopf und sog die warme Nachtluft ein. Von allen Seiten dröhnte der Lärm der Verschubgarnituren, auf dem angrenzenden Gelände des Stahlkonzerns wurde Tag und Nacht gearbeitet, Stahlplatten und Eisenstangen auf niedrige Waggons verladen und abgefertigt.
„Ich bin der Leitwolf! Der Master of the Universe“, flüsterte er in die Nacht und stieg in seinen Lamborghini. Er startete seinen Wagen und fuhr mit Fernlicht durch die Stahlgebirge, undurchdringliche Dunkelheit herrschte, als nach der ersten Kurve das Royal International Headoffice hinter seinem Wagen verschwand. Mit einer Hand fummelte er am Radio herum, suchte einen Sender mit aufputschender Musik, die zu seiner Stimmung passte, und sah im letzten Moment etwas auf der Straße liegen, einen Stahlträger vielleicht? Jedenfalls zu groß, um einfach darüberzurauschen. Der Lamborghini war tiefer gelegt, die Bodenplatte würde beschädigt werden, also bremste er und wuchtete sich aus den extrem körperbetonten Sportsitzen. Er war gerade dabei, die Nummer des Security-Manns zu wählen, um das Hindernis beseitigen zu lassen, als aus dem Nichts eine blitzende Scheibe niedersauste und sein Handy mitsamt seinen Fingern auf den Boden klatschte.
Fassungslos starrte Bogdan Drakovic auf den blutigen Rest seiner Hand, aus dem das Blut in die Dunkelheit spritzte und im Boden versickerte.
Mit einem Aufschrei aktivierte er das Adrenalin seines Körpers, langte mit der unverletzten Hand in seinen Wagen, um die Mittelkonsole zu erreichen, wo seine Pistole für Notfälle lag. Er schmierte mit seinem blutigen Handklumpen über die handgenähten Ledersitze, doch ein fürchterlicher Schlag in seine Kniekehlen brachte ihn zu Fall. Dann krachte sein Kinn auf das Dach des Lamborghini und er spürte, wie das Blut aus seinen Lippen schoss. Keuchend robbte er über den rissigen Asphaltboden, wollte nur weg aus dem Licht der aufgeblendeten Scheinwerfer, hinein in die rettende Dunkelheit und schrie und brüllte gegen die kreischenden Verschubwaggons an, die monoton mit den schweren Puffern an der Verladestation zusammenkrachten und seine Schreie verschluckten.
Noch
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