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Trips & Träume

Trips & Träume

Titel: Trips & Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Fischer
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darauf angesprochen.«
    Ich fühlte mich ertappt. Hatte ich doch meine Klappe nicht halten können, bei der Diskussion mit Mark vor dem Rats.
    »Was wollte er?«
    »Das Gleiche wie du. Es hat mich nur gelangweilt.«
    »Was hast du ihm geantwortet?«
    »Er solle zu Karen gehen, der Song gehöre ihr.«
    Ein Ruck ging durch das Schiff. Doro hatte den Motor wieder angelassen. Das obere Tor der Schleuse öffnete sich. Eine Art Ampellicht schaltete auf Grün, und die Universe tuckerte hinaus. Ich sah Mark und Karen am Bug bei Don und Giulia stehen. Tom rief irgendwelche Befehle, Fender einholen und Segel setzen, das Wattenmeer warte.
    »Und Karen, was tut sich da?«, fragte ich.
    »Ich glaube, sie will mich nicht, und Mark will sie auch nicht. Ich hab eine Weile gebraucht, um das zu verstehen.«
    Ich schaute ihm in die Augen. »Du liebst sie.«
    Es kam wie ein schweres Atmen. »Ja.«
    Es entstand eine Pause.
    »Sie ist ein Wildfang«, sagte ich.
    »Eines Tages wird sie jemand einfangen, aber das werden dann weder Mark noch ich sein«, antwortete er.
    Es entstand eine Pause. »Zum Glück habe ich noch die Musik. Sonst würde es mich umbringen«, sagte Andi schließlich.
    Inzwischen hatte sich die Korona auf Deck versammelt.
    Tom gab neue Anweisungen. »Bis Vlieland brauchen wir drei Stunden. Ich will vor Einbruch der Dunkelheit einlaufen. Alle ziehen ihre Schwimmwesten an. Da draußen auf dem Wattenmeer geht es etwas rauer zu als auf dem IJsselmeer. Hopp, hopp, Segel setzen.«

sechzehn Missed the Boat
    Die Segel der Mother Universe plusterten sich auf wie große Kissen.
    »Der Wind nimmt zu. Wir sind jetzt ungefähr sieben Knoten schnell.« Ein Ausdruck der Zufriedenheit erschien auf Toms Gesicht. Er saß an dem kleinen Tisch im Ruderhaus und studierte die Seekarte. Daneben lagen Gezeitenkalender und Stromatlas.
    Huguette hatte das Ruder übernommen. Doro stand gelassen daneben. Sie schienen sich angefreundet zu haben. Seit Beginn des Segeltörns waren sie unzertrennlich. Sie steckten oft die Köpfe zusammen und lachten viel. Meine Karrieremama schien Gefallen an ihrer neuen Aufgabe und eine neue Freundin gefunden zu haben.
    Wie durch ein Wunder hatte sich meine Seekrankheit verflüchtigt, selbst der Schwindel war verschwunden. Ich hatte mich an das Schwanken des Schiffes gewöhnt, so wie es Tom prophezeit hatte.
    Kaum hatten wir Kornwerderzand hinter uns gelassen, veränderte sich plötzlich die Luft. Ich spürte das Salz auf den Lippen, im ganzen Gesicht.
    Statt die elektrische Winde zu benutzen, mit der es schneller gegangen wäre, hatte Tom uns rangenommen wie echte Seemänner. Schnell mussten Großsegel, Klüver und Fock gesetzt werden. Die rote Schwimmweste schränkte meine Bewegungsfreiheit ein. Alle griffen beherzt zu, als seien wir wirklich zu einer Mannschaft zusammengewachsen. Als alles vertäut und befestigt war, lief mir der Schweiß den Nacken hinunter.
    Die Rheinländer kamen aus der Kombüse und verteilten eine Ladung Salami- und Käsebrote, die fürs Weltpfadfindertreffen gereicht hätte. Sie drückten jedem eine Stulle in die Hand, gaben Mineralwasser und Limonade aus. Ein warmes Essen sollte es am Abend geben. Wir wollten in Oost-Vlieland, dem einzigen Ort der Insel, in eine Kneipe gehen.
    So weit der Blick reichte, nichts als Wasser, auf dem kleine Wellen tanzten. Der Bug bewegte sich gleichmäßig auf und ab, eine leichte Gischt schlug dann und wann hoch aufs Deck.
    Vlieland, unser Ziel, gehört neben Ameland, Tscherling und Texel zu den westfriesischen Inseln. Sie liegen wie ein Wall vor der holländischen Küste, als natürliche Grenze zwischen Wattenmeer und Nordsee.
    Wenn Wetter und Wind mitspielen, hatte Tom gesagt, würden wir es vor Anbruch der Dunkelheit schaffen. Doro nickte, als sie das hörte. Die Einfahrt in den Hafen von Vlieland sei eng, so Tom, auch habe die dort von der Nordsee kommende Strömung ihre Tücken, aber er habe die Passage oft und einwandfrei genommen. Wieder nickte Doro.
    Die beiden wussten genau, was sie taten.
    »Wir sind auf Kurs, zusätzlich orientieren wir uns an den Bojen, die die Fahrrinne markieren«, knurrte Tom. Das sollte wohl heißen, für einen Skipper wie ihn reinste Routine. Auch wenn er erst seit einem Jahr in dieser Gegend segelte.
    Wer sich längere Zeit auf dem Wasser aufhält, kommt auf die merkwürdigsten Gedanken, sagt man.
    Mir kam Das Messer im Wasser in den Sinn.
    In dem Film von Roman Polanski wird ein junger Tramper von einem Ehepaar, das sich

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