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Trips & Träume

Trips & Träume

Titel: Trips & Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Fischer
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zuzusetzen. Ich wusste nicht, wie mir geschah, auf einmal hatte ich Schweiß an den Händen und auf der Stirn.
    »Mark, du hast das Tonband an dich genommen, damals auf der Mother Universe. Und du, Don, hast davon gewusst. Stimmt doch?«
    »Ich glaube, du phantasierst«, antwortete Mark.
    »Das lässt sich alles erklären«, sagte Don.
    »Ich höre«, sagte ich, so ruhig ich nur konnte.
    Mark grinste arrogant. »Was hast du nur mit diesem blöden Band?«
    Ich hätte es wissen müssen. Wie konnte ich nur so naiv sein, zu glauben, wenn ich ihn nur zur Rede stellen würde, dass er dann gar nicht anders könnte, als mit der Wahrheit rauszurücken. Er würde es niemals zugeben. Er hatte viel zu viel zu verlieren. Wenn herauskam, dass er das geistige Eigentum eines anderen gestohlen hatte, könnte es das Ende seiner Produzentenkarriere bedeuten.
    Ich hakte nach. »Bitte erklär mir, warum dein Hitparadensong und Andis Lied für Karen identisch sind?«
    »Wir sind doch Freunde, hör auf, ihn einen Dieb zu nennen«, sagte Don.
    Seine Worte hämmerten in meinem Kopf. Eine kleine, aber feine Verunsicherung keimte auf, ob ich mich nicht vielleicht doch irrte.
    Der Trauerzug hatte sein Ziel erreicht. Eine ältere Frau mit Hut, ich erkannte sie als Fetzers Mutter, drehte sich um und schüttelte den Kopf.
    Ich wartete, bis sie vorbeigegangen war.
    Mark kratzte sich am Kopf, tat so, als müsse er nachdenken. »Damals auf Dons Festival, spielte Andi da nicht eine kleine Melodie, zusammen mit diesem Saxophonisten, wie hieß der noch? Reed Isberg? Aber nein, das kann nicht sein, von einmal hören kann man sich das nicht merken.«
    Er machte sich über mich lustig. Was für eine armselige Vorstellung. Schlagartig wurde mir bewusst, dass es keinen Zweck hatte, weiter mit ihm oder Don darüber reden. Mark würde es leugnen und Don ihm den Rücken stärken. »Freundschaft? Das habt ihr doch alles für ein bisschen Erfolg geopfert«, sagte ich und ließ sie stehen.
    Ich wollte nur noch weg. Mit schnellen Schritten lief ich an Fetzers Mutter vorbei, überholte den Trauerzug an der Seite und stand auf einmal neben William. Mit beiden Händen hielt er die Urne. Er kniete nieder und ließ sie vorsichtig in das kleine Erdloch gleiten, das die beiden Friedhofsarbeiter ausgehoben hatten, die fünf Meter entfernt von der Szenerie wegen der Kälte von einem Fuß auf den anderen traten. Sie hatten alles vorbereitet, das Loch ausgehoben, die Urne hinausgetragen und eine Schale mit Blumen und Erde aufgestellt.
    William hielt mir eine kleine Schaufel hin. Für einen Moment wusste ich nicht, was ich damit anfangen sollte. Dann ließ ich die Erde in das Loch rieseln, griff in die Schale und warf die Blumen hinterher.
    Karen, dachte ich, was soll ich nur tun?
    *
    »Daniel und ich würden uns freuen«, sagte William.
    Nach der Beerdigung wollte sich Karens Familie zu einem kleinen Essen beim Italiener treffen.
    William nahm mich in seinem senfgelben Mercedes 230 mit. Ein Auto, das man nur noch selten auf der Straße sah. Der Wagen musste noch ein paar Jahre älter sein als William. Die hinteren Kotflügel waren dezent nach oben geschwungen, daher der Spitzname Heckflosse. Auf dem Rücksitz lag ein offener Koffer. Die Kleidungsstücke, Hosen und Hemden waren ohne eine erkennbare Ordnung hineingestopft worden, als hätte er es sehr eilig gehabt. Daneben eine Laptoptasche, CDs und jede Menge lose Papiere.
    »Eine richtige Freakkiste«, sagte ich.
    »Die Heckflosse gehörte früher Daniel. Er hat den Wagen pedantisch gepflegt. Und einiges an Arbeit reingesteckt. Er ist vor kurzem anstandslos über den TÜV gekommen.«
    Ich schaltete das Handy an und versuchte Mila, meine Frau und ehrgeizige TV-Reporterin, zu erreichen.
    Besetzt.
    Ich hätte mich längst bei ihr melden sollen. In der Redaktion hatte sie sicher genug zu tun, beruhigte ich mein schlechtes Gewissen.
    Dennoch drückte ich auf Wahlwiederholung. Nach dem fünften Versuch gab ich auf und rief Huguette an.
    »Maja geht es gut, sie spielt mit dem Puppenhaus.«
    »Bei mir dauert es noch etwas.«
    »Mach dir keine Sorgen, ich kümmere mich.«
    »Danke.«
    »Dann bis später«, sagte sie und legte auf.
    »Alles klar?«, fragte William.
    »Ja, wieso?«
    »Na ja, bei der Beisetzung kamst du mir auf einmal, wie soll ich sagen, irgendwie richtig durcheinander vor.«
    »Ich habe mit Mark und Don gesprochen.«
    »Und?«
    »Ich bin einfach ein Gefühlsdusel. Ich kann das nicht.«
    »Was kannst du nicht?«
    »Ich

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