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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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Die Beine, leider geradezu überkunstvoll beschnitzt, gaben nur spindeldürre Stöcker ab. Trotzdem war es ein echter Tisch, auf dem Trix triumphierend seinen leeren Pokal abstellte – worauf das Möbel zwar bedenklich knarzte, aber tapfer standhielt.
    »Das hat geklappt«, sagte die Nixe. »Jetzt bin ich wieder dran. Daneben erscheint noch ein schöner Tisch!«
    Trix beobachtete traurig, wie ein Tisch aus der Luft erschien, der – natürlich! – nicht nur sehr schön, sondern auch weit stabiler war. Die Gnominnen spendeten begeistert Beifall.
    »Warum?«, fragte Trix. »Warum gelingt dir das?«
    »Das weiß ich auch nicht«, gab die Nixe zu. »Vielleicht scheitern wir deshalb bei den Zwergen. Wir legen ihnen alles offen dar, machen ihnen alles exakt vor – aber ihre Zauber wollen einfach nicht klappen. Abrakadasab dagegen hatte auf Anhieb Erfolg! Ich habe ihn nur ein wenig in die Grundrichtungen der Magie eingeweiht, ihm einige Beispiele für Zaubersprüche gegeben – und dann legte er los.«
    »Bei Abrakadasab hat es geklappt. Bei den Zwergen nicht. Bei mir auch nicht …« Trix sah nachdenklich auf Tiana. »Versuchst du es einmal?«
    »Ich möchte einen schönen, runden Spiegel!«, sagte Tiana und streckte eine Hand vor. Kurz zitterte die Luft über ihrem Handteller, mehr geschah jedoch nicht. »Ich hab’s geahnt«, sagte Tiana.
    »Klaro«, wandte sich Trix an Hallenberry. »Jetzt zaubere du mal was!«
    Der Junge sah ihn scheu an. »Kann ich das denn?«
    »Selbstverständlich«, beteuerte Trix. »Was glaubst du denn, warum Sauerampfer wollte, dass du uns begleitest? Ja doch wohl nur, weil er wusste, dass du eigentlich ein großer Zauberer bist!«
    »Ich?«
    »Du! Bisher hast du es nur nie versucht. Aber jetzt hast du ja gesehen, wie einfach das ist, oder? Und Sauerampfer hat deine große magische Begabung auch gespürt. Komm, genier dich nicht! Was möchtest du gern haben?«
    »Halva!«, rief Hallenberry. »Aus Erdnüssen! Und mit Rosinen! Weich und locker! Oh!«
    Alle starrten auf das Stück Halva in Hallenberrys Händen.
    »Genau die!«, stellte er hochzufrieden fest. »Klaro! Lecker!«
    Die Nixe glitt vom Stein und erreichte mit zwei Zügen das Ufer. Sie kam halb auf den Sand und betrachtete das Naschwerk. »Siehst du!«, sagte sie. »Bei ihm klappt es auch!«
    »Es hat geklappt!«, rief Gruja. »Einwandfrei!« In ihrer Stimme lag jedoch nur gedämpfte Freude.
    Trix seufzte, nahm Hallenberry die Halva ab und biss hinein. Sie schmeckte wirklich gut. »Aber diese Halva macht nicht satt«, warnte er.
    »Mir doch egal!«, entgegnete Hallenberry. »Hauptsache, sie ist lecker! Klaro!«
    »Was für ein Vergnügen, jemandem das Zaubern beizubringen!«, bekannte die Nixe und sah Hallenberry an. »Ich weiß, dass die Gnome uns im Verdacht haben, sie absichtlich nicht richtig in der Magie zu unterweisen.«
    »Nein!«, widersprach Gruja. »Bestimmt nicht!«
    »Doch, das habt ihr«, stellte die Nixe klar. »Aber wir geben stets all unser Wissen weiter. Warum es dann bei den einen klappt, bei den anderen jedoch nicht, wissen wir aber selbst nicht. Niemand weiß das.«
    »Das stimmt nicht«, brachte Trix heraus, »ich weiß es.«
    Stille senkte sich herab. Hallenberry stellte sogar das Schmatzen ein.
    »Eure Magie ist für Zwerge ungeeignet«, erklärte Trix. »Ich fürchte, überhaupt jede Magie ist für Gnome ungeeignet. Tut mir leid, Gruja.«
    »Ist schon gut«, versicherte diese rasch. »Aber … die Ältesten würden gern wissen, warum das so ist.«
    »Das würde ich auch gern«, sagte die Nixe. »Wir sind die größten Zauberinnen der Welt. Aber warum? Also, sprich!«
    Doch Trix schwieg. Dann sah er Gruja an und wiederholte in bestimmtem Ton seine Forderungen: »Eine Einheit Golems und eine Gnomentruppe!«
    »Die Ältesten halten immer ihr Wort!«, beteuerte Gruja. »Ich … ich selbst werde in der ersten Reihe mitmarschieren, mit dem Pickel im Anschlag! Was ist mit euch, Frauen?«
    »Wir auch!«, riefen die Gnominnen.
    »Und eine Kristallkugel«, brachte Trix etwas weniger selbstsicher heraus. »Eine gute. Mit Bildern in Farbe und mit anständigem Klang.«
    »Du kriegst meine!«, versprach Gruja.
    »Das ist nicht nötig. Darum sollen sich die Ältesten kümmern.«
    »Wer bin ich, dass ich für die Ältesten entscheiden könnte?«
    »Gute Frage«, erwiderte Trix. »Wer bist du eigentlich? Du bist uns rein zufällig begegnet – aber du hast uns direkt zu den Ältesten gebracht. Und auch an den Nixensee. Also,

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