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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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lächelnd.
    Schweigend öffnete Trix abermals den Beutel.
    »Oh, wie groß die Kraft der menschlichen Zuneigung ist!«, rief der Händler aus. »Welch Wunder! Ein Freund rettet seinem Freund das Leben! Nimm diesen nichtsnutzigen Sklaven an dich, großer Zauberer! Und lass uns den Abschluss dieser Angelegenheit in einer Teestube feiern!«
    »Vielen Dank, mir ist der Durst vergangen!«, lehnte Trix ab. Er packte den konfusen Ian beim Arm und bugsierte ihn durch die Menge zum Ausgang. Die Menschen klatschten ihnen beiden auf die Schultern, umarmten sie, gratulierten, ja, die empfindsamsten Samarschaner versuchten gar, ihnen einen Kuss aufzuschmatzen. Karim bekam ebenfalls eine Portion der allgemeinen Anteilnahme ab.
    »Wenigstens haben wir zu ihrem Amüsement beigetragen«, brummte Trix, als sie wieder auf der Straße waren und den Sklavenmarkt hinter sich gelassen hatten. »Wie widerwärtig!«
    »Hab Nachsicht, großer Zauberer«, sagte Karim. »Aber dieser verachtungswürdige Händler hat sich wirklich ehrlos verhalten!«
    »Das siehst du genauso?«
    »Selbstverständlich. Der Stein war mindestens vierhundert Dinar wert, ich habe ihn mir genau angesehen. Der Goldschmied behält für sich die Fassung ein. Die dreizehn Taler durfte er dir nicht aus der Tasche ziehen!«
    Nach diesen Darlegungen seufzte Trix bloß. Dann sah er Ian streng an.
    Der senkte verlegen den Blick und scharrte mit der Fußspitze über den Boden.
    »Schöne Bescherung«, sagte Trix. »Könntest du mir vielleicht erklären, warum ich dich auf einem Sklavenmarkt entdecke … und zweihundertdreizehn Taler für dich zahlen muss?«
    »Warum du mich hier entdeckt hast, das kann ich erklären«, druckste Ian. »Aber warum du das Geld bezahlt hast, nicht.«
    »Dann schieß mal los!«
    »Auf Befehl unseres geliebten Königs«, fing Ian an, »des Herrschers über …«
    »Erzähl mir nur das, was ich nicht weiß«, bat Trix.
    »Marcel hat mich also in die Ritterschule geschickt …« Ian schniefte. »Zuerst habe ich mich da nicht sehr wohl gefühlt, weil alle um mich herum adlig waren und ich … nur der Chevalier des Ruders. Aber nach ein paar Schlägereien, bei denen ich einem Baron die Nase gebrochen und dem Erben des Marquis ein Veilchen verpasst habe, ging’s besser. Das Reiten und der Schwertkampf klappten ganz gut, obwohl mein Papa doch nur ein einfacher Gärtner war. Mit der Zeit habe ich mich sogar mit ein paar Jungen angefreundet. Es gab nämlich noch andere wie mich, also Briefadel oder uneheliche Kinder. Die waren natürlich alle der Ansicht, sie seien die Frucht der ungezügelten Leidenschaft Marcels und einer adligen Dame, die unbekannt bleiben wollte. Am Essen gab’s nichts auszusetzen, jeden Tag bekamen wir Fleisch! Über die Lehrer konnte ich auch nicht meckern. Sie haben uns nur selten geschlagen und dann nur mit der Rute auf den Hintern. Danach haben sie sich sogar entschuldigt und gesagt, sie wollten den edlen Herrn nicht demütigen, sondern seinem hohlen Kopf nur einen Funken Verstand einbläuen!«
    »Es hat dir in der Ritterschule also gefallen«, fasste Trix zusammen. Er hatte begriffen, dass sein Freund sich all das von der Seele reden musste, und beschlossen, ihm das Vergnügen zu gönnen.
    »In Heraldik, Genelogie …«, das Wort Genealogie wollte Ian immer noch nicht über die Lippen gehen, »… und Verhaltenskunde für Adlige war ich sogar ein Musterschüler. Und beim Tanzen heimste ich ein Lob nach dem nächsten ein. Kurz vor Neujahr kam dann der edle Ritter Sir Glamor in die Schule.«
    »Glamor?«, hakte Trix nach. »Den kenne ich!«
    »Er ist ein guter Alter!«, erklärte Ian. »Er ist sofort zum leitenden Ritter, Sir Bandus, gegangen und hat gesagt, er suche einen Knappen, aber der muss rothaarig sein, denn er habe geschworen, Rothaarigen ihren beschwerlichen Lebensweg zu erleichtern. ›Aber dass mir das rote Haar ja echt ist!‹, hat er gerufen. Sein Knappe war nämlich untergegangen. Verschiedene Jungen hatten sich bereits um die Nachfolge beworben, sogar adlige …«
    Trix zog es vor, kein Wort darüber zu verlieren, dass er selbst ebenfalls unter den Bittstellern gewesen war.
    »… aber keiner von ihnen war rothaarig. Irgendwann hat er einen gefunden, einen guten Knappen, nur ziemlich verdreckt, der wollte sich nie waschen. Aber dann ist er in einen Fluss gefallen …«
    »Und ertrunken?«, fragte Trix. »Das gibt zu denken! Ob Glamor verrückt ist? Und seine Knappen ertränkt?«
    »Quatsch!«, fuhr ihn Ian an. »Der

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