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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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»Ich bin ein Magier, dem die Natur selbst sich unterwirft! Ich schickte einen Vitamanten in des Meeres Tiefe! Ich nenne Drachen meine Freunde!«
    »Nehmen wir mal an, das stimmt«, brummte der Sklavenhändler. »Doch ein großer Zauberer dürfte nicht ärmer als der Sohn eines Kaufmanns sein. Da wird er seinen Brud… seinen Freund gewiss freikaufen?«
    Der Nebel, der sich in Trix’ Kopf gebildet hatte, lichtete sich.
    »Selbstverständlich werde ich ihn nicht in Unfreiheit lassen«, erklärte Trix stolz. »Was verlangt Ihr für ihn?«
    »Dreihundert Dinar«, antwortete der Händler.
    »Bitte?« Trix sah sich fassungslos um. Die Samarschaner nickten ihm aufmunternd zu. »Aber der Preis für einen Unfreien … beträgt zwanzig Dinar! Na, vielleicht fünfundzwanzig! Also maximal dreißig!«
    »Hier liegt jedoch ein besonderer Fall vor«, erwiderte der Samarschaner lächelnd.
    »Wieso das? Ihr … Ihr habt doch selbst Eure Rührung über unsere Wiederbegegnung bekundet.«
    »Meine Rührung steht außer Frage«, versicherte der Mann. »Gerade sie macht den besonderen Fall aus – und treibt den Preis enorm in die Höhe!« Daraufhin wandte er sich an die Zuschauer. »Sagt selbst: Ist ein Landsmann wertvoller als ein namenloser Sklave? Und würdet Ihr für einen Freund nicht weit mehr hergeben als für einen einfachen Landsmann?«
    Das würden sie, das bestätigte ihr Nicken.
    »Wenn er also mein Bruder wäre …«, murmelte Trix, dem allmählich dämmerte, wie der Hase lief.
    »… würde ich mindestens vierhundert Dinar verlangen!«
    »Ihr hättet nicht zeigen dürfen, dass ihr euch kennt«, mischte sich jetzt Karim ein.
    »So viel Geld habe ich nicht«, gestand Trix. Er kramte in seiner Tasche, holte einen kleinen Beutel heraus und öffnete ihn. »Fünf … zehn … ich habe dreizehn Königliche Taler. Das sind sechsundzwanzig Dinar, oder?«
    Der Händler nickte.
    »Aber Ihr hättet ihn doch auch für dieses Geld verkauft!«, brauste Trix auf. »Warum verlangt Ihr dann eine solche Unsumme von mir?«
    »Niemand soll mir nachsagen, ich würde Freundschaft nicht zu schätzen wissen!«, tönte der Sklavenhändler.
    »Was, wenn ich Euch mit einem schrecklichen Zauber …«, Trix dachte kurz nach, »… niederstrecke?«
    »Hier? Mitten in Dachrian? Bei Hunderten von ehrlichen Bürgern als Zeugen?« Der Mann war aufrichtig verblüfft. »In dem Fall darfst du davon ausgehen, dass du mich bereits zu Boden gestreckt hast. Durch deine Naivität und deine Einfalt.«
    »Stünde nicht ich vor Euch, sondern der Mineralisierte Prophet«, ereiferte sich Trix, »würdet Ihr ihm den Sklaven umsonst überlassen!«
    Daraufhin senkte sich eisiges Schweigen herab.
    »Was spielst du dich so auf?«, fragte der Händler. »Was drohst du mir? Das ist kein schöner Zug, mein Junge. Deshalb habe ich mir die Sache jetzt anders überlegt. Vierhundert Dinar!«
    Die Umstehenden murmelten beifällig.
    »Und falls du mit dem Gedanken liebäugeln solltest, mich, einen ehrlichen Sklavenhändler, nach Geschäftsabschluss mit einem gemeinen Zauber auszuschalten, dann vergiss eins nicht«, fuhr der Mann fort. »Jeder einzelne Mensch hier wird dem Großwesir zutragen, was geschehen ist. Geh davon aus, dann bis zu den Fußsohlen eingegraben zu werden!«
    »All das tut mir so leid, großer Zauberer«, flüsterte Karim.
    »Vierhundert Dinar also?«, fragte Trix den Sklavenhändler.
    »Und keinen Dirhem weniger.«
    Trix knöpfte schweigend sein Hemd auf und nahm die Schnur vom Hals, an der er den goldenen Ring mit dem Smaragd trug. Er hielt dem Sklavenhändler das Schmuckstück hin.
    In dessen Augen blitzte es auf. Er untersuchte den Ring eingehend, rieb mit einem eingespeichelten Finger über den Stein, betrachtete ihn im Licht, hielt ihn gegen die Flamme einer Kerze (die jemand aus der Menge eilfertig gebracht hatte) und sah Trix fest in die Augen.
    »Und?«, wollte dieser wissen.
    »Der ist keine vierhundert Dinar wert«, erklärte der Mann.
    »Diesen Ring hat mir König Marcel der Lustige geschenkt«, sagte Trix. »Er ist zweihundert Taler oder vierhundert Dinar wert. Solltet Ihr die Worte meines Königs anzweifeln, dann wäre ich als sein treuer Untertan …«
    »Ich zweifle sie nicht an«, versicherte der Samarschaner rasch. »Aber ich muss den Stein verkaufen, der Goldschmied verlangt seinen Anteil …«
    »Wie viel?«, fragte Trix, obwohl er die Antwort kannte.
    »Wenn du noch dreizehn Taler drauflegst, sind wir im Geschäft!«, antwortete der Mann

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