Trixie Belden 18 - Das geheimnisvolle Samtkleid
Phantasie reicht für die ganze Familie. Hör mal, Trix“, fügte er ernster hinzu, „Frau Darcy ist natürlich völlig durcheinander, weil ihr Vater verschwunden ist — und das ist nicht hier passiert, sondern in Österreich, vergiß das nicht. Außerdem ist da noch ihr Freund, der übermäßig besorgt um sie zu sein scheint, der gern zu den Proben kommt und sich für die Kostüme interessiert. Daran ist doch nichts Verdächtiges. Außerdem bleibt noch eine eifersüchtige Mitschülerin, die bis jetzt zwar ziemlich boshaft gewesen ist, aber noch keinem etwas getan hat. Wenn man aus all dem einen rätselhaften Fall bauen kann, fresse ich einen Besen.“
Klaus sagte langsam: „Ich weiß nicht, Martin, aber die Sache kommt mir schon ein bißchen komisch vor. Ich würde gern mal einen Blick auf diese Bankfachquittung und die Fotos werfen, Trix.“
„O nein!“ Martin stöhnte. „Ich kann’s nicht glauben, daß du auf so was reinfällst. Dabei hab ich immer geglaubt, du wärst ein schlaues Kerlchen.“
Obwohl Martin alles als Unsinn abtat, folgte er den anderen in Trixies Zimmer hinauf, um sich den Inhalt des Umschlags anzusehen. „Hm“, bemerkte Klaus und sah sich die Bilder an. „Du hast doch gesagt, es wären Fotos, Trix. Das sind sie aber nicht. Es sind Bilder aus einem Buch. Hier ist etwas auf die Rückseite gedruckt.“
„Oder aus einem Katalog!“ rief Trixie. „Laß mich mal sehen!“
Klaus gab ihr die Bilder, und Trixie fuhr fort: „Brigitte, weißt du, wie viele Kostüme Frau Darcys Freundin aus Wien geschickt hat?“
„Sechs, glaube ich. Laß mal überlegen — da ist das Samtkleid, der Umhang, noch ein Kostüm für Romeo und drei andere Kleider. Ja, insgesamt sechs.“
„Jetzt sieh dir diese Bilder noch mal an“, forderte Trixie sie auf. „Sind das die gleichen sechs Kostüme? Ich wollte, ich hätte sie mir genauer angesehen! Ich erinnere mich aber nur noch an das Samtkleid. Hier ist auch ein Bild von diesem Kleid!“
„Ich glaube schon, daß die Bilder die gleichen Kostüme zeigen“, meinte Brigitte, „aber ganz sicher bin ich nicht.“
„Selbst wenn es die gleichen Kostüme sind“, mischte Martin sich ein, „so könnte es doch sein, daß Frau Darcys Freundin vor einiger Zeit diese Bilder an sie geschickt hat, damit sie weiß, wie die Kostüme aussehen.“
Klaus nickte. „Das stimmt. Und das Bankfach kann Frau Darcy aus verschiedenen Gründen gemietet haben — für ihre persönlichen Unterlagen vielleicht. Viele Leute haben ein Bankfach, um wichtige Dokumente aufzubewahren. Es gibt sicher harmlose Erklärungen für dein ,Geheimnis “, Trixie. Falls da etwas schwierig ist, dann ist es Caroline Merten; und damit müßte man schon fertig werden, denke ich.“
„Vielleicht habt ihr beide recht“, erwiderte Trixie, „aber...“
„Aber was?“ Klaus lachte.
„Ich hab eben so ein Gefühl, daß an der Sache etwas faul ist, das ist alles.“
Martin schnitt eine Grimasse, und Klaus schlug die Augen verzweifelt zur Zimmerdecke.
„Immerhin haben sich ihre Ahnungen schon oft als richtig erwiesen“, verteidigte Brigitte ihre Freundin.
„Ich weiß“, gab Klaus zu, „aber glaubt ihr nicht, daß Evelyn Darcy schon genug Probleme hat — auch ohne Trixies Ahnungen?“
„Klar, ich hab verstanden!“ Trixie lachte gutmütig. „Es ist wohl besser, wenn ich jetzt runtergehe und Bobby mit einer Geschichte einschläfere, sonst kriegen wir ihn heute abend überhaupt nicht mehr ins Bett. Er ist so aufgeregt, weil Reddy morgen wieder nach Hause darf.“
„Ich lese ihm etwas vor“, bot Brigitte an und folgte Trixie nach unten, während Klaus und Martin in ihre Zimmer gingen, um noch Schularbeiten zu machen.
„Du hast gar nicht auf das gehört, was die beiden dir einreden wollten, wie?“ flüsterte Brigitte, ehe sie das Eßzimmer betraten.
„Überhaupt nicht!“ Trixie lachte leise.
Trixie läßt sich nicht beirren
Am nächsten Morgen hatte Trixie es eilig, in die Schule zu kommen. Sie wollte vor dem Unterrichtsbeginn noch ein paar Minuten Zeit finden, um mit Evelyn Darcy zu reden, wenn sie ihr den Umschlag zurückgab. Nachdem sie ihre Sachen in den Garderobenschrank gebracht hatte, raste sie zu Frau Darcys Büro und klopfte an die Tür.
Die junge Lehrerin öffnete. „O Trixie, ich habe schon auf dich gewartet!“ sagte sie. „Danke, daß du mir den Umschlag zurückgebracht hast. Hier ist der richtige mit dem Scheck.“ Evelyn Darcy schien erleichtert.
„Ich dachte,
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