Trixie Belden 18 - Das geheimnisvolle Samtkleid
es wäre wichtig. Deshalb...“, begann Trixie, sie wurde jedoch vom Gong unterbrochen.
„Ich glaube, du solltest dich beeilen, damit du rechtzeitig zum Unterricht kommst.“ Frau Darcy legte den Umschlag in ihre Schreibmaschinenschublade. Trixie sah sich rasch um. Sie hoffte, den Katalog zu entdecken, den Peter Aschberg ihr am Vortag aus der Hand gerissen hatte. Er lag oben auf dem Bücherregal.
„Frau Darcy, würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich mir den Katalog ausleihen würde?“ fragte Trixie hastig und griff danach. „Brigitte Willer interessiert sich sehr für Kostümentwurf, und ich dachte, sie würde gern mal einen Blick hineinwerfen.“
„Brigitte kann jederzeit kommen und ihn sich ansehen“, erwiderte die Lehrerin kühl. „Im übrigen habe ich mehrere andere Werke über Kostümkunde, die sich wohl besser eignen würden.“
„Ja, das werde ich ihr sagen.“ Trixie legte den Katalog mit gespielter Gleichgültigkeit wieder auf das Regal zurück. Dann verließ sie das Büro und rannte den Flur entlang zu dem Klassenzimmer, in dem ihre erste Unterrichtsstunde stattfand.
Irgend etwas stimmt mit diesem Katalog nicht — da bin ich ganz sicher! dachte Trixie. Wieder und wieder dachte sie über alles nach und versuchte eine Erklärung zu finden. Natürlich, überlegte sie, können Klaus und Martin recht haben — vielleicht ist alles ganz harmlos. Aber ich muß es unbedingt schaffen, mir diesen Katalog noch mal anzusehen. Wer weiß, vielleicht... ja, das muß es sein! Trixies Augen weiteten sich vor Überraschung bei dem Gedanken, der ihr gerade gekommen war.
Während der nächsten Stunden konnte sie ihre Aufregung kaum verbergen. Sobald die Zeit für die Probe gekommen war, raste sie in die Aula und hoffte, Brigitte dort zu treffen.
„Genau wie ich es mir gedacht habe“, sagte Trixie laut und sah sich im Hörsaal um.
„Was hast du dir gedacht?“ ertönte eine Stimme hinter ihr.
Trixie zuckte zusammen. „Brigitte! Hast du mich erschreckt! Eigentlich hab ich nach dir gesucht, weil ich dir etwas Wichtiges sagen wollte, aber dann ist mir etwas anderes eingefallen. Mir war gar nicht bewußt, daß ich laut gedacht habe.“
Nun betraten auch die anderen Schülerinnen und Schüler die Aula. Trixie zog Brigitte beiseite. „Merkst du, wer heute nicht gekommen ist?“ flüsterte sie eindringlich.
„Wie meinst du das? Wer ist nicht gekommen? Wovon redest du überhaupt?“
„Peter Aschberg. Um diese Zeit war er doch sonst immer hier.“
„Vielleicht hatte er heute einfach keine Zeit“, sagte Brigitte.
„Nein“, erwiderte Trixie langsam, „ich glaube nicht, daß wir ihn hier noch einmal sehen werden — jetzt, wo die Kostüme eingetroffen sind.“
„Was?“ fragte Brigitte völlig verdutzt.
„Hör mal“, sprudelte Trixie aufgeregt heraus, „gesetzt den Fall, die Darcy braucht Geld, viel Geld zum Beispiel, um eine hohe Summe Lösegeld zu zahlen. Falls ihr Verlobter für einen Kostümverleih arbeitet und falls diese Kostüme aus Wien wirklich wertvoll sind — was er sicher auch weiß — , dann könnte er sie doch verkaufen, wenn er die richtigen Verbindungen hat?“
„Hm, na ja“, begann Brigitte unsicher. „Du könntest recht haben, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß die Kostüme so kostbar sind, vor allem nicht, wo Frau Darcys Freundin sie doch an uns ausgeliehen hat. Ich kann mir auch nicht denken, daß die Darcy in solche dunklen Geschäfte verwickelt ist.“
„Das stimmt.“ Trixie war plötzlich niedergeschlagen. „Aber wir werden es ja bald herausfinden“, fügte sie geheimnisvoll hinzu.
Brigitte starrte sie an. „Wie meinst du das jetzt wieder?“
„Erstens...“, begann Trixie, doch in diesem Augenblick betrat Frau Darcy die Aula und bat die Theatergruppe um Ruhe. „Wir reden dann nach der Probe weiter!“ flüsterte Trixie und gesellte sich zu den Bühnenarbeitern, während Brigitte in den Nähraum ging.
„Wir werden die Kostüme aus Wien am Montag anprobieren“, verkündete die Lehrerin.
Trixie seufzte enttäuscht.
„Auch die Anprobe der Kostüme, die von der Kostümgruppe genäht werden, findet nächste Woche statt. Heute werden die Bühnenarbeiter unter der Leitung von Uli Frank die Kulissen fertigmalen und anfangen, die Requisiten zusammenzustellen“.
Als Frau Darcy sich den Schauspielern zuwandte, ging Trixie langsam auf die Bühne und begann ihre Malsachen auszupacken.
„Was ist denn los mit dir?“ fragte Uli. „Ich dachte, du wärst so
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