Trixie Belden 18 - Das geheimnisvolle Samtkleid
in ein Bankfach bringen?“
Brigitte mußte lachen. „Bankfächer sind viel zu klein, um Kostüme darin aufzubewahren. Sie sind für Schmuck und Wertpapiere und solche Sachen gedacht, nicht für Kleider!“
„Naja“, sagte Trixie enttäuscht. „Aber was ist mit Pelzmänteln? Die sind doch auch wertvoll. Wo bewahren die Frauen ihre Pelzmäntel im Sommer auf?“
„Jedenfalls nicht in Bankfächern“, erwiderte Brigitte. „Meine Mutter hat ihre Pelzmäntel bei einem Kürschner in Verwahrung.“
„Na ja, dann können wir diese Erklärung wohl streichen.“ Trixie seufzte. „Caroline Merten schafft mich auch. Ob wir Dinah nicht doch Bescheid sagen sollten? Das ist schon das zweite Mal, daß Caroline so eine Drohung von sich gegeben hat.“ Ihre Augen weiteten sich. „He, vielleicht will sie Dinah kurz vor der Vorstellung entführen?“
Brigitte stieß ein Stöhnen aus. „Also wirklich, so weit würde sie bestimmt nicht gehen!“
„Morgen kommt Reddy wieder nach Hause“, sagte die Mutter beim Abendessen. „Ich dachte, Klaus könnte mit dem Auto zur Schule fahren und alle mitnehmen, und auf dem Heimweg kann er Reddy abholen. Ich habe morgen so viel zu tun, daß ich’s nicht schaffe, in die Stadt zu fahren.“
„Gut, mache ich“, versprach Klaus. „Ich kenne jemanden, der sehr froh sein wird, wenn Reddy wieder heimkommt“, fügte er hinzu und gab Bobby einen freundschaftlichen Schubs.
„Ich hab schon alles für ihn hergerichtet!“ verkündete Bobby. „Und ich werde auf Reddys Gips schreiben.“
„Was wirst du?“ fragte Herr Belden.
„Damals, als Frank Maurer sich den Arm gebrochen hat“, erklärte Bobby geduldig, „hat jeder in meiner Klasse etwas auf seinen Gips geschrieben. Jetzt werd’ ich auch auf Reddys Gips etwas schreiben.“
Sein Vater schmunzelte. „Na ja, das ist sicher eine gute Idee. Aber denk daran, daß Reddy in der nächsten Zeit viel Ruhe braucht.“
„Weiß ich schon. Ich hab gestern ein paar Bücher aus der Bücherei geholt. Aus denen werde ich ihm viele Geschichten vorlesen.“
Das Abendessen war fast beendet, als das Telefon klingelte. „Ich gehe hin!“ rief Trixie und sprang auf.
„Das ist doch immer das gleiche!“ knurrte Martin. „Kaum geht’s ums Abwaschen, hängt Trixie am Telefon.“
„Heute abend helfe ich“, versprach Brigitte.
Doch es dauerte nur ein paar Minuten, und Trixie kam ins Eßzimmer zurück. „Das war wirklich das kürzeste Gespräch, das du je im Leben geführt hast. Hat jemand die falsche Nummer gewählt, oder was war los?“ fragte Martin.
„Es war nicht die falsche Nummer, sondern der falsche Umschlag“, erwiderte Trixie. „Frau Darcy hat angerufen. Sie war ganz durcheinander, weil sie mir das falsche Kuvert gegeben hat. Ich hab ihr gesagt, daß ich es ihr morgen früh zurückbringen werde. Das war alles.“
Trixie zuckte mit den Schultern. Doch der Blick, den sie Brigitte zuwarf, sprach Bände.
Ahnungen
Nach dem Essen gingen die Eltern ins Wohnzimmer, um die Zeitung zu lesen. Brigitte, Trixie und ihre Brüder räumten gemeinsam den Tisch ab und begannen Geschirr zu spülen.
Bobby verkündete, er wolle helfen, doch Martin lenkte ihn rasch ab, indem er ihm vorschlug, eine Willkommenstafel für Reddy zu malen. Bald darauf saß Bobby am Eßtisch und kritzelte eifrig mit bunten Kreiden auf einem großen Stück Papier herum.
„Also heraus damit, Trixie, was brütet ihr aus?“ fragten Martin und Klaus gleichzeitig.
„Was ist los?“ fuhr Klaus fort. „Vermutlich hast du Frau Darcys Vater gefesselt und geknebelt in einem Hotelzimmer in München gefunden oder sonst etwas Tolles.“
„Nein, leider nicht“, erwiderte Trixie mit einem kläglichen Lächeln. „Was meinst du, Brigitte, sollen wir es ihnen erzählen?“
„Eigentlich gibt es ja nicht viel zu berichten“, sagte Brigitte. „Jedenfalls nichts, was viel Sinn ergibt. Im Augenblick ist es bloß ein fürchterliches Durcheinander.“
Trixie seufzte. „Na gut, ihr laßt ja doch nicht locker“, sagte sie und erzählte den Brüdern von ihren und Brigittes Erlebnissen und schließlich auch noch von der Verwechslung der Umschläge.
Martin stöhnte. „Das wird ja immer schlimmer mit dir! Ihr seid richtig kindisch! Ich glaube, es wäre besser, ihr würdet euch auf eure Schularbeiten beschränken, dann hättet ihr nicht so viel Zeit für diesen Quatsch!“
„Du hast wirklich keine Phantasie!“ rief Trixie empört. „Zum Glück!“ Martin lachte. „Deine
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