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Trojanische Pferde

Trojanische Pferde

Titel: Trojanische Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lender
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RABIEN .
Scheich bin Abdur sah ein, dass jemand, der an amerikanische Standards gewöhnt war, all die in kleinen Körben bereitgestellten Shampoos, Handlotionen und Miniaturseifen in den Badezimmern als durchaus bescheidene Annehmlichkeit betrachten würde, und doch kam ihm die Ausstattung des Riad Hilton ausgesprochen üppig vor. Seine Helfer hatten die Penthouse-Suite nicht nur um seiner Bequemlichkeit willen gebucht, sondern auch, um die umfassende Sicherheit zu gewährleisten, die sie für erforderlich hielten. Die Sache mit der Geheimpolizei wurde langsam brenzlig.
    Nach dem überstürzten Flug von Buraidah hierher hatte der Scheich immer noch ein bisschen mit der Umstellung zu tun. Als er sein Gebet beendet hatte, betrat er das Wohnzimmer und stellte mit Missfallen fest, dass Henri Ledouce, diese abstoßende kleine Kreatur, bereits eingetroffen war, in Begleitung Habibs. Ledouce war ein beleibter, ständig schwitzender Mann, dessen Blick, wo immer er auch war, unruhig hin und her schweifte. Er hatte fettige Haare und trug stets einen hoffnungslos zerknitterten Anzug, der aussah, als wäre er von einem älteren Bruder an ihn weitergereicht worden. Er roch nach Wein. Schlimmer noch, seine Poren dünsteten den Geruch von Schweinefleisch aus. Aber dieser Ledouce kannte sich mit Computern aus und musste daher toleriert werden. Vorläufig.
    »Hallo, Henri, welch ein Vergnügen, Sie wiederzusehen«, sagte Scheich bin Abdur, ohne ihm die Hand zu reichen.
    »Eure Exzellenz.« Ledouce stand auf und verbeugte sich. »Ich freue mich, dass ich Ihnen einmal wieder zu Diensten sein kann.«
    Scheich bin Abdur benötigte jemanden mit Ledouce’ Fähigkeiten, damit er ihm bei der bevorstehenden Unterredung mit einem jungen Mann zur Seite stand, der ihm lediglich unter dem Namen Ali bekannt war. Die Assistenten des Scheichs hatten Ledouce vorab eingeschärft, den Jüngling auf Herz und Nieren zu prüfen, um zu ermitteln, ob er wirklich der Experte war, der er zu sein behauptete, oder aber ein Blender und Betrüger. Immerhin eilte ihm der Ruf voraus, sich in so ziemlich jedes bedeutende Computernetzwerk, ob in den USA, Russland oder China, eingehackt zu haben, sogar in einen der Großrechner der CIA in ihrem Hauptquartier in Langley, Virginia. Er war der schlaueste, schnellste und am schwersten aufzuspürende Hacker, den Scheich bin Abduls Organisation hatte finden können.
    Der Scheich und Habib nickten einander zu. Habib sollte den Charakter des jungen Mannes, sein Stehvermögen, beurteilen.
    Scheich bin Abdur setzte sich und starrte auf die Tür, durch die Ali eintreten würde. Small Talk mit einem fauligen Fleischklops wie Henri Ledouce zu machen, war naturgemäß undenkbar.
    Es war nachmittags, 16.28 Uhr. Zum Glück traf Ali, ins Zimmer geführt von den Assistenten des Scheichs, zwei Minuten zu früh ein.
    »Ich bin Ali.« Er verbeugte sich. »Freut mich, Sie kennenzulernen. Ich gehe davon aus, dass Sie Scheich Mohammed Muqtada bin Abdur sind.«
    Die schwere Last, die der Scheich auf der Brust verspürt hatte, wurde merklich leichter. Ali trug legere westliche Kleidung – Polohemd, Kakihosen und diese seltsamen amerikanischen Sneaker –, aber er schien frisch gewaschen und bot insgesamt einen sehr erfreulichen Anblick. Und, seinem Verhalten nach zu urteilen, er hegte Respekt vor dem Rang des Scheichs und den islamischen Sitten.
    »Bitte, komm näher und setz dich.« Scheich bin Abdur zeigte auf einen Sessel direkt neben seinem. Henri Ledouce rutschte unruhig auf seinem Sitz umher. Ein frostiger Blick des Scheichs ließ ihn erstarren. Ali nahm auf dem angebotenen Sessel Platz. »Wie ich höre, bist du Saudi. Und auch Schiit?«
    »Ja, Scheich bin Abdur.«
    »Das ist gut. Komm, lass uns gemeinsam essen.« Zwei seiner Assistenten rollten einen Serviertisch zwischen die beiden Männer, auf dem Teller mit verschiedenen Früchten, Broten, Kuchenstücken und gewürzten Körnern angerichtet waren. Die Hände ausbreitend, bot der Scheich, vom Geiste echter muslimischer Bruderschaft ergriffen, seinem Gast das Mahl dar. Ali deutete eine Verbeugung an und aß mit Eifer. Schließlich sagte Scheich bin Abdur: »Ich wäre daran interessiert, deine Dienste für ein hochsensibles Projekt in Anspruch zu nehmen.«
    »Ja, Scheich bin Abdur.« Immer noch der respektvolle Muslim.
    »Es wäre mir lieb, noch etwas mehr über deine Fähigkeiten zu hören, über das hinaus, was wir bereits in Erfahrung gebracht haben, um beurteilen zu können, ob

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