Trolljagd
keinen Grund, sich wegpusten zu lassen«, warnte ihn Rogue.
»Ihn wegzupusten würde nur dazu führen, dass du gleich auf der Stelle sterben würdest, statt in dem Kampf mit unserem wahren Feind.« Morgan näherte sich dem Fahrzeug. Er hielt zwar seinen Hammer in der Hand, wirkte aber nicht bedrohlich. »Also, wir können uns trennen, jeder für sich kämpfen und es dem Schicksal überlassen, wer es schafft, oder ihr hört endlich auf, euch wie eine Bande ungezogener Gören zu benehmen, und kommt mit, um euren Gastgeber zu begrüßen. Es war seine Entscheidung, dass wir uns für euch eingesetzt haben, also ist es ja wohl das Mindeste, sich bei ihm zu bedanken.« Morgan schwang den Hammer auf die Schulter und marschierte davon. Jackson folgte ihm auf dem Fuß.
Im Wagen herrschte unangenehme Stille. Jeder hatte seine eigene Meinung darüber, wie man mit dieser Situation umgehen sollte, aber da Rogue eine Waffe in der Hand hielt, war er es, der den Ton angab. Doch bevor er eine Entscheidung treffen konnte, meldete sich Lydia zu Wort.
»Ich vertraue ihnen«, sagte sie. »Sie haben zweimal in einer Nacht ihr Blut für den Orden gelassen. Wir können uns zumindest anhören, was sie zu sagen haben.«
»Hier haust üble Magie«, erklärte Fin. Er zitterte so sehr, dass sein Körper ständig zwischen sichtbar und unsichtbar schwankte. Lydia wollte nach ihm greifen, um ihn zu beruhigen, aber ihre Hände glitten einfach durch ihn hindurch.
»In dem Punkt bin ich einer Meinung mit dem Kleinen, Rogue. Hier lauert eindeutig etwas Übles im Schatten«, sagte Asha, die den vermummten Mann durch die Windschutzscheibe anstarrte. »Wir sollten schleunigst den Rückwärtsgang einlegen und zusehen, dass wir unsere Ärsche hier wegschaffen.«
Rogue zog die Brauen hoch. »Und wohin? Ich weiß nicht, ob es dir schon aufgefallen ist, aber es gibt im Moment kaum einen Ort, an dem Titus und seine Leute nicht nach uns suchen.«
Gabriel verzog frustriert das Gesicht. »Ihr könnt hier sitzen bleiben und diskutieren, so viel ihr wollt, aber wenn dieser Typ, wer immer er auch ist, uns sagen kann, wo mein Großvater ist, dann muss ich mit ihm reden.« Gabriel stieg trotzig aus dem Hummer.
»Gabriel!«, rief Asha ihm nach, aber der junge Mann ignorierte sie. Sie sah Rogue an, der mit den Schultern zuckte und ebenfalls ausstieg. Asha sog die Luft zwischen den Zähnen ein. »Raus aus dem verdammten Regen und ab in die Traufe«, murmelte sie und folgte dem Magus.
Morgan, Jackson und der vermummte Mann unterhielten sich, als sie bemerkten, wie sich der junge Mann ihnen näherte. Der Dreizack hatte sich noch nicht offenbart, aber von Gabriel ging so viel Energie aus, dass sie den gesamten Hangar hätte beleuchten können. Morgan stellte sich mit einem raschen Schritt zwischen Gabriel und den Vermummten, aber der schickte ihn mit einer kurzen Handbewegung zur Seite.
»Lass ihn durch«, befahl der Mann in der Robe sanft. »Willkommen, Gabriel Redfeather. Es ist mir eine Ehre, Sie …«
»Ich wünschte ich könnte das Gleiche behaupten, aber ich kenne Sie nicht«, unterbrach ihn Gabriel barsch. »Wer sind Sie, und was haben Sie mit der ganzen Sache zu tun?«
»Sie haben recht, wo sind nur meine Manieren geblieben?« Der Mann schob seine Kapuze zurück und entblößte ein Gesicht, mit dessen Anblick keiner gerechnet hatte. Seine Haut wies einen modrigen Grünton auf und war mit kleinen, funkelnden Schuppen besetzt, die an seinen Wangen hinaufliefen und seine tiefbraunen Augen umrandeten. Sein Kopf war von einem halben Dutzend Schlangen gekrönt, die sich unaufhörlich darauf wanden. Der Mann in der Robe war ganz sicher kein Mensch und wirkte eher wie eine Kreatur, die der griechischen Mythologie entstiegen zu sein schien. »Ich bin Jonas.«
De Mona erholte sich als Erste von ihrem Schock über den Anblick dieses Wesens.
»Wusste ich es doch, dass dies hier eine verdammte Falle ist. Ich lege Sie um!« De Mona bewegte sich blitzschnell, aber Jackson war schneller und lenkte ihren Schlag mit einer seiner Klingen ab. Sie richtete ihre Wut gegen ihn, aber diesmal war der Schlag unkoordiniert, und ehe sie ihre Bewegung beenden konnte, stand er hinter ihr und nahm die Halbdämonin in den Schwitzkasten.
Jackson fuhr behutsam seine Klingen aus, bis sich die Spitzen an ihre Kehle drückten. »So gern ich auch eine Kostprobe deines süßen kleinen Hinterns probieren wollte – so hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt«, flüsterte er. »Also,
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