Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman
lächelte er in sich hinein. Flugzeuge .
Reacher fuhr nach Osten, navigierte auf einem willkürlichen Zickzackkurs von einer Discounter-Werbetafel zur nächsten und suchte das billigste Viertel der Stadt. Seiner Überzeugung nach musste es von Beverly Hills bis Malibu reichlich finanzielle Probleme geben, aber dort oben blieben sie diskret verborgen. Hier unten in Teilen von Tustin waren sie unübersehbar. Sobald die Reifenhändler anfingen, vier Radialreifen für weniger als hundert Bucks anzubieten, begann er besser aufzupassen und wurde fast augenblicklich belohnt. Er entdeckte ein Pfandhaus auf der rechten Straßenseite und Dixon eines gegenüber. Dixons Leihhaus schien größer zu sein, deshalb fuhren sie zur nächsten Ampel weiter, um dort zu wenden, wobei sie noch an drei Pfandhäusern vorbeikamen.
»Reichlich Auswahl«, sagte Reacher. »Da können wir experimentieren.«
»Wie experimentieren?«, fragte Dixon.
»Mit der direkten Methode. Aber du musst im Auto bleiben. Du siehst zu sehr nach Cop aus.«
»Du hast gesagt, dass ich mich so anziehen soll.«
»Der Plan hat sich geändert.«
Reacher parkte den Chrysler an einer Stelle, die von dem Leihhaus aus nicht sichtbar war. Er ließ sich Neagleys Geld aus Dixons Handtasche geben und stopfte es in eine Tasche seiner Jeans. Dann zog er los, um den Laden zu inspizieren. Für ein Pfandhaus wirkte er ziemlich groß. Reacher kannte eher staubige, kleine städtische Ladenlokale. Dies hier war ein Kaufhaus von der Größe eines Teppichgeschäfts mit zwei riesigen Schaufenstern. Die Auslagen waren voller Unterhaltungselektronik, Kameras, Musikinstrumente und Schmuck. Und Gewehren. Hinter einem Wald aus senkrechten Gitarrenhälsen standen ungefähr ein Dutzend Sportwaffen aufgereiht. Brauchbare Waffen, auch wenn Reacher sie nicht für sportlich hielt. Er fand es nicht fair, Rotwild zu jagen, indem man sich in hundert Metern Entfernung mit einer Schachtel Hochleistungsmunition hinter einem Baum versteckte.
Er trat an die Tür des Pfandhauses, um hineinzuschauen, und gab sofort auf. Der Laden war zu groß. Zu viel Personal. Die direkte Methode funktionierte nur, wenn man ein kleines Gespräch unter vier Augen führen konnte. Er kehrte zum Chrysler zurück und sagte: »Mein Fehler. Wir brauchen einen kleineren Pfandleiher.«
»Auf der anderen Straßenseite«, sagte Dixon.
Sie verließen den Parkplatz und fuhren hundert Meter weit nach Westen, um an der Ampel zu wenden. Kamen zurück und holperten über den rissigen Beton des Parkplatzes vor einem Getränkemarkt. Daneben befanden sich ein No-Name-Vitaminshop und ein weiteres Pfandhaus. Nicht städtisch, aber ganz sicher staubig und klein. Im Schaufenster der übliche Krempel: Uhren, Schlagzeuge, Becken, Gitarren. Aber im Halbdunkel des Ladeninneren war ein Drahtglasschrank auszumachen, der sich über die ganze Rückseite des Raums erstreckte und voller Handfeuerwaffen steckte. Schätzungsweise dreihundert Stück, die an ihren Abzugbügeln an Nägeln baumelten. Hinter dem Ladentisch nur ein einzelner Mann.
»Meine Art Laden«, erklärte Reacher.
Er ging wieder allein hinein. Auf den ersten Blick sah der Pfandleiher dem ersten Typen sehr ähnlich. Weiß, Mitte dreißig, übergewichtig. Die beiden hätten Brüder sein können, aber dieser hier wäre das schwarze Schaf der Familie gewesen. Während der erste Typ einen rosigen Teint gehabt hatte, war dieser von Drogen, Alkohol und Nikotin aschfahl. Seine verblassten blau-roten Tätowierungen sahen nach Erziehungsheim oder Gefängnis oder auch Navy aus. Er hatte gerötete Augen, die unstet umherirrten, als stünde er unter Strom.
Kinderspiel, dachte Reacher.
Er zog den größten Teil von Neagleys Geld aus der Tasche, fächerte die Scheine auf und schob sie wieder zu einem Packen zusammen, den er aus einer gewissen Höhe auf den Ladentisch fallen ließ, dass es befriedigend dumpf klatschte. Gebrauchte Scheine in größerer Menge waren schwerer, als die meisten Leute dachten. Papier, Druckfarbe, Schmutz, Fett. Der Pfandleiher konzentrierte seinen Blick lange genug, um das Geld genau in Augenschein zu nehmen, und fragte dann: »Kann ich was für Sie tun?«
»Das können Sie bestimmt«, antwortete Reacher. »Von einem Ihrer Kollegen habe ich mir gerade einen Vortrag über Bürgerrechte anhören müssen. Will jemand sich vier Pistolen zulegen, muss er anscheinend durch alle möglichen Reifen springen.«
»Stimmt genau«, sagte der Kerl und wies mit dem Daumen hinter
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