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Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman

Titel: Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihn auf.
    Die Plastikhülle war unerwartet widerstandsfähig. Reacher benutzte einen Fingernagel, um eine Ecke aufzuschlitzen, und dann seine Zähne, um den Kunststoff zu zerreißen. Als die Hülle abgestreift war, drehte er die CD um und fuhr mit dem Zeigefinger das Inhaltsverzeichnis entlang.
    »Little Wing«, sagte er.
    O’Donnell zuckte mit den Schultern. Neagley machte ein verständnisloses Gesicht.
    »Hilft uns nicht weiter«, sagte Dixon.
    »Diesen Song kenne ich«, erklärte Reacher.
    »Sing ihn bitte nicht«, meinte Neagley.
    »Was bedeutet das also?«, fragte O’Donnell.
    Reacher sagte: »Es bedeutet, dass New Age ein Waffensystem herstellt, das Little Wing heißt.«
    »Anscheinend. Aber das nützt uns nichts, wenn wir nicht wissen, was Little Wing ist.«
    »Klingt fliegerisch. Vielleicht eine Drohne oder dergleichen.«
    »Schon mal davon gehört?«, fragte Dixon. »Irgendwer?«
    O’Donnell schüttelte den Kopf.
    »Ich auch nicht«, sagte Neagley.
    »Dann ist diese Waffe wirklich supergeheim«, sagte Dixon. »Kein loses Mundwerk in D.C. oder an der Wall Street oder unter all den Leuten, die Neagley kennt.«
    Reacher versuchte die CD -Hülle zu öffnen, aber sie war mit einem Titelaufkleber verschlossen, der über die gesamte Oberkante reichte. Als er ihn mit den Fingernägeln abzuziehen versuchte, löste er sich in klebrige Kleinteile auf.
    »Kein Wunder, dass es der Musikbranche schlecht geht«, sagte er. »Sie macht es einem nicht sehr einfach, sich an ihren Produkten zu erfreuen.«
    Dixon fragte: »Was machen wir jetzt?«
    »Was hat in der E-Mail gestanden?«
    »Du weißt, was darin gestanden hat.«
    »Aber weißt du’s auch?«
    »Was soll das heißen?«
    »Was hat darin gestanden?«
    »Finde den sechsten Song des zweiten Hendrix-Albums.«
    »Und?«
    »Und nichts.«
    »Nein, sie soll bitte möglichst bald anrufen.«
    »Lächerlich«, sagte Neagley. »Würde er’s mir am Telefon erzählen, wenn er’s mir nicht mal mailen will?«
    »Er hat nicht › bitte ruf mich an ‹ geschrieben. Bei verschlüsselten Nachrichten ist jedes Wort wichtig.«
    »Wen soll ich also anrufen?«
    »Es muss jemanden geben. Er weiß, dass du jemanden kennst, der dir weiterhelfen kann.«
    »Wer soll mir bei dieser Sache helfen? Wenn er’s nicht kann oder will?«
    »Wen kennst du, von dem er weiß? Vielleicht in Washington, weil er’s eigens erwähnt hat und jedes Wort zählt?«
    Neagley öffnete den Mund, um niemanden zu sagen, aber dann hielt sie inne.
    »Dort gibt’s eine Frau«, sagte sie. »Sie heißt Diana Bond. Wir kennen sie beide. Sie arbeitet im Stab eines Typs im Kapitol. Der Mann sitzt im Verteidigungsausschuss.«
    »Da haben wir’s. Wer ist er?«
    Neagley nannte einen bekannten, aber ungeliebten Namen.
    »Du hast eine Freundin, die bei diesem Arschloch arbeitet?«
    »Sie ist eigentlich keine Freundin.«
    »Das will ich hoffen!«
    »Jeder braucht einen Job, Reacher. Anscheinend nur du nicht.«
    »Jedenfalls unterschreibt ihr Boss die Schecks, also muss er das Produkt kennen. Er weiß, was Little Wing ist. Folglich weiß sie’s auch.«
    »Nicht, wenn die Waffe geheim ist.«
    »Der Kerl kann allein kaum seinen Namen schreiben. Weiß er’s, weiß sie’s auch, darauf kannst du Gift nehmen.«
    »Sie wird mir nichts verraten.«
    »Doch, das tut sie. Weil du hart zur Sache gehst. Du rufst sie an und erzählst ihr, dass du hier von Little Wing gehört hast und der Presse sagen wirst, dass die undichte Stelle sich im Büro ihres Bosses befindet – und dass sie sich dein Schweigen nur damit erkaufen kann, dass sie dir alles erzählt, was sie darüber weiß.«
    »Das ist unanständig.«
    »Das ist Politik. Wenn sie bei diesem Kerl arbeitet, kann ihr dieses Verfahren nicht ganz unbekannt sein.«
    »Müssen wir das wirklich wissen? Ist es wichtig?«
    »Je mehr wir wissen, desto eher kommt uns ein Zufall zur Hilfe.«
    »Ich will sie nicht in diese Sache hineinziehen.«
    »Das will dein Kumpel im Pentagon aber«, sagte O’Donnell.
    »Das war nur Reachers Vermutung.«
    »Nein, dahinter steckt mehr. Denk an die E-Mail. Er hat geschrieben, der sechste Song sei dynamisch brillant. Ein merkwürdiger Ausdruck. Er hätte einfach großartig sagen können. Oder wundervoll. Oder nur brillant. Aber er hat dynamisch brillant geschrieben – mit den Buchstaben d und b . Wie die Anfangsbuchstaben des Namens Diana Bond.«

38
    Neagley bestand darauf, allein mit Diana Bond zu telefonieren. Als sie ins Château Marmont zurückkamen, zog

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