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Troubles (German Edition)

Troubles (German Edition)

Titel: Troubles (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Gordon Farrell
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Sarah? Das Leben muss eine solche Prüfung für dich sein – ja, ich weiß es, das kann nicht anders sein – all das, was wir anderen für selbstverständlich nehmen, und trotzdem bist du so ein Engel und klagst mit keinem einzigen Wort!«
    »Aber nein, das stimmt nicht. Ich bin böse und reizbar und klage die ganze Zeit; aber du, du bist eine solche Seele von Mensch, du merkst es gar nicht.«
    »Na«, sagte Angela, »ich kann mir nicht vorstellen, dass das stimmt; aber ist es nicht schön, dass man sich mal mit jemandem unterhalten kann, und es geht nicht um Selbstbestimmung und Unabhängigkeit und so weiter, denn anscheinend reden wir ja dieser Tage über nichts anderes mehr. Ich weiß, London ist nicht mehr das, was es vor dem Krieg war (das sagen alle), aber immerhin kann man sich dort doch noch unterhalten. Brendan, du musst uns alles davon erzählen, wir veröden ja vollkommen hier in der Provinz – obwohl man selbst in Kilnalough die unglaublichsten Gerüchte hört.«
    Aber der Major hatte nichts, was er ihnen erzählen konnte. Die wenigen Gespräche mit seiner Tante, so angenehm sie gewesen waren, würden in Angelas Augen gewiss nicht als Konversation gelten. Und er hatte keine Ahnung, von welchen Unglaublichkeiten die Gerüchte erzählten. Doch bevor er seine Ignoranz eingestehen musste, rief Edward Spencer vom Tennisplatz herauf: »Ripon, sorg dafür, dass der Major sich ein Zimmer sucht, ja? Erkläre ihm, wie wir das hier machen …« – eine turbulente Zuspitzung am Netz erforderte seine Aufmerksamkeit – »und was er sonst noch wissen muss«, fügte er lahm hinzu und hob den Ball auf, der im Netz zu seinen Füßen gelandet war. Und derweil war Angela weitergegangen und half einer uralten Dame, die der Major in Gedanken provisorisch als Miss Bagley identifizierte, ihre Wolle aufzuwickeln.
    »Ich an Ihrer Stelle, Major«, sagte Ripon mit einer Armbewegung nach links in die Höhe, »würde mein Glück irgendwo dort oben versuchen, im dritten Stock ungefähr … der Teil sieht doch von hier betrachtet aus, als ob er noch einigermaßen in Schuss ist.« Er hatte den verblüfften Blick des Majors wohl bemerkt, denn er fügte hinzu: »Vieles hängt vom Zustand des Daches ab. Unser Dach ist nicht so dicht, wie man sich das wünschen würde … obwohl ja das Wetter im Augenblick einen ziemlich stabilen Eindruck macht.«
    Konnte es sein, dass Ripon ihm tatsächlich zu verstehen gab, dass er nach oben gehen und sich ein Zimmer suchen sollte, während er unten blieb und sich in den Liegestuhl flegelte? Doch schon der nächste Satz vertrieb alle Zweifel. »Nach meiner Erfahrung sieht man sich am besten um, bevor die Sonne untergeht, denn bisweilen wird man feststellen, dass nicht alle Lampen brennen.«
    Wie unglaublich … ja, wie unglaublich
irisch
, dachte der Major bitter. Der Bursche hätte sich ja wenigstens einen Dienstboten schnappen können und ihn anweisen, ihm ein Zimmer zu zeigen. Und ließ man sich hier selbst das Bad ein? Aber er hätte sich mit dieser Idee wohl doch angefreundet – denn der schnellste Weg zu einem Bett und einem Bad führte offensichtlich nicht über die Spencers –, hätte nicht dieses ärgerliche, grausame (aber ja auch behinderte) Mädchen Sarah sofort seine Leiden gespürt und dazu angemerkt: »Ripon, du kannst doch unmöglich den Major, der so erhitzt und erschöpft und empört aussieht, allein durch das Hotel ziehen lassen, ganz auf sich gestellt, um ein Kissen zu finden, auf das er sein müdes Haupt betten kann. Major, Sie dürfen sich das von Ripon, unhöflich und unaufmerksam, wie er ist, nicht gefallen lassen.« Der Major spürte, wie der Ärger in ihm aufwallte. Am liebsten hätte er sie erwürgt. Als er sich erhob, sagte Ripon: »Oh, dem Major macht das nichts aus, wenn er sich selbst darum kümmert, oder?« Dann, vielleicht zu dem Schluss gekommen, dass es dem Major womöglich doch etwas ausmachte, fügte er hinzu: »Aber ich wollte sowieso nach oben; da kann ich ja mal sehen, was ich für Sie tun kann.«
    Ripon rappelte sich auf und ging voran, aber doch nicht, bevor Sarah den Major am Ärmel zu fassen bekommen hatte und sagte: »Das tut mir leid … ich sage immer alle Dummheiten, die mir gerade in den Kopf kommen.«
    Natürlich musste sie gewusst haben, dass sie damit alles nur noch schlimmer machte – aber vielleicht wollte sie auch trotz allem tatsächlich, dass er ihr verzieh.
    Das Zimmer, das er fand, war zwar staubig, aber durchaus gemütlich, im dritten

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