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Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)

Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition)

Titel: Trügerischer Spiegel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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das letzte Eintauchen. Fancy kam gleichzeitig.
    »Mein Gott, das war phantastisch!« seufzte sie, als sie sich Sekunden später voneinander lösten.
    Sie kam zuerst wieder zu sich, setzte sich hin und runzelte die Stirn angesichts der klebrigen Feuchtigkeit zwischen ihren Schenkeln. Sie verließ das Bett auf der Suche nach ihrer Handtasche, nahm ein kleines Päckchen Kondome heraus und warf es ihm zu. »Benutze nächstes Mal so eins.«
    »Wer sagt, daß es ein nächstes Mal geben wird?«
    Fancy, die unbekümmert ihren Körper im Spiegel des Toilettentisches bewunderte, warf seinem Spiegelbild ein schräges Lächeln zu. »Morgen werde ich voller blauer Flecken sein.« Sie berührte stolz die Zahnabdrücke auf ihren Brüsten, als wären sie kleine Trophäen.
    »Tu nicht, als würde dir das was ausmachen. Du bist scharf darauf, bestraft zu werden.«
    »Ich habe keine Klagen von Ihnen gehört, Mr. Paschal.«
    Immer noch mit Armbändern und hochhackigen Schuhen ging sie zum Tisch und betrachtete das Tablett. Von dem Eis war nur noch ein kleiner sahniger Teich übriggeblieben, auf dem eine Cocktailkirsche schwamm.
    »Ach verdammt«, murmelte sie. »Das Eis ist geschmolzen.«
    Eddy lachte.
     
    Avery wurde vor Tate wach. Das Zimmer lag im Halbdunkel. Es war noch früh, aber sie wußte, daß sie nicht wieder einschlafen würde. Sie schlich auf Zehenspitzen ins Badezimmer und duschte. Sie nahm den Eiswürfelbehälter und den Zimmerschlüssel mit und ging im Morgenrock hinaus. Tate joggte jeden Morgen und trank bei der Rückkehr Unmengen von Eiswasser.
    Das war in einem Hotel nicht leicht aufzutreiben, also stellte sie jetzt immer welches bereit, wenn Tate heiß und durstig von seinem Lauf zurückkam.
    Sie füllte den Eimer an der Eismaschine im Flur und war auf dem Weg zurück in ihr Zimmer, als sich bei einem zweiten Zimmer die Tür öffnete. Fancy kam heraus und schloß die Tür leise hinter sich. Sie ging auf den Aufzug zu, blieb aber plötzlich stehen, als sie Avery sah.
    Avery war schockiert vom Aussehen des Mädchens. Ihr Haar war ungekämmt, ihr Make-up verschmiert. Ihre Lippen waren geschwollen, und am Hals und auf der Brust hatte sie Kratzer, die sie offensichtlich nicht zu verbergen versuchte. Nein, sie warf sogar, als sie Avery entdeckte, trotzig den Kopf in den Nacken und streckte die Brust vor, damit ihre Verletzungen besser zu erkennen waren. »Guten Morgen, Tante Carole.« Ihr süßes Lächeln war ein gemeiner Gegensatz zu ihrer heruntergekommenen Erscheinung.
    Avery lehnte sich an die Flurwand. Sie wußte nicht, was sie sagen sollte. Fancy rauschte an ihr vorbei. Sie roch ungewaschen und verbraucht. Avery schauderte vor Abscheu.
    Bevor Fancy in den Aufzug stieg, warf sie Avery noch ein breites Grinsen über ihre blaugefleckte Schulter zu.
    Ein paar Sekunden lang starrte Avery auf die schon geschlossene Tür des Aufzugs, dann auf die Zimmertür, durch die Fancy gekommen war, obwohl sie wußte, wem es gehörte.
    Tate hatte sich getäuscht, was seinen besten Freund betraf. Eddy hatte nicht so viele Skrupel, wie Tate glaubte. Und er war auch nicht so schlau.

KAPITEL 27
    Auf ihrer weiteren Reise wurden die Rutledges besonders bei den Hispanoamerikanern in El Paso gut aufgenommen und wie königliche Besucher empfangen. Am Flughafen wurde Avery ein großer Blumenstrauß überreicht. »Señora Rutledge, como esta? « fragte sie jemand.
    »Muy bien, gracias. Y usted? Como se llama?«
    Ihr Lächeln verschwand aber schnell wieder, als ihr Blick nach dieser Begrüßung auf Tate fiel.
    »Wo hast du denn Spanisch gelernt?«
    Während einiger Sekunden fiel Avery in keiner Sprache eine glaubwürdige Lüge ein. Spanisch war auf dem College ihr Nebenfach gewesen. Tate sprach selbst fließend Spanisch. Sie hatte sich bisher nicht gefragt, ob Carole es gesprochen hatte oder nicht.
    »Ich — ich wollte dich überraschen.«
    »Ich bin überrascht.«
    »Die Stimmen der Spanisch sprechenden Bevölkerung sind so wichtig«, fuhr sie unsicher fort, »daß ich dachte, es wäre nützlich, wenn ich ein paar höfliche Wendungen beherrsche. Also habe ich es heimlich gelernt.«
    Diesmal war Avery froh, daß sie von Menschen umgeben waren. Ansonsten hätte Tate vielleicht nach Einzelheiten gefragt.
    Mit Eddy, Jack und ein paar anderen Freiwilligen unterwegs zu sein, hatte ihr auch keine weiteren Hinweise darauf verschafft, wer Caroles Mitverschwörer sein könnte.
    Unschuldig hatte sie Jack gefragt, wie es ihm gelungen sei, damals in die

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