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Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Titel: Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Subina Giuletti
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sich nicht bei mir. Was sagt er?“
    „Er...er ist nicht da. Ich weiß nicht, wo er ist. Wir müssen es ohne ihn schaffen.”
    „Aber wir brauchen Jake dafür! Was sagt Greg? Weiß er nichts? Du weißt, dass die finanzielle Gefahr nicht die eigentliche ist!“
    Aber Michael stand unter Psychopharmaka. Er befand sich gerade in einem Hoch.
    Grace konnte aus der Entfernung nichts tun und sie bekam Angst. Entsetzliche Angst. Und sie verdammte diese raffgierigen Leute, die alles dafür taten, nur damit Michael für sie tanzte. Um zu bekommen, was sie wollten.
    Nachts ließ die Wirkung der Medikamente nach. Nachts krochen die Dämonen aus ihren Löchern. Und nachts sah er klar die Gefahr, in der er sich befand. Schon ein Konzert konnte seinen Exit bedeuten. Und er wusste, dass selbst mit einer potenziellen Genesung seiner Finanzen nichts gewonnen war. Dass dieses Spiel einen ganz anderen Ausgang im Sinn haben könnte. Er wusste nicht, ob die von Jake geplante Operation lief, wenn er sie brauchen sollte. Er musste hoffen, das war alles, was ihm blieb.
    Doch in der Zeit, so entschied er, wollte er die Bühne genießen. Er wollte es genießen, endlich mal wieder jemand anderes zu sein als Wacko Jacko.
    S eit langer Zeit fand wieder ein Zettel den Weg zu ihm.
    „Wir brauchen einen Arzt. Für mein Baby. Zustand kritisch. Gefahr der Fehlgeburt. Soll die Geburt eingeleitet werden?”
    Sein Herz klopfte, als er die Nachricht in den Händen hielt. Sie war in eiliger Hast dahin geschmiert. Etwas war nicht in Ordnung, das war nun klar. Zustand kritisch. Er, Michael, hatte sich noch nicht entschieden. Er sehnte sich danach, die Tour machen zu können...zu geben, was er hatte. Aber wie viel hatte er in Reserve? Er schwankte. Mal war er oben, mal unten. Tagsüber fühlte er sich zuversichtlich – fühlte sich in seinem Element...oh, er wollte so gern diese Riesenshow, dieses gigantische Ereignis der Welt vorführen – mit der ihr innewohnenden Botschaft und vielem mehr! Darauf brannte er. Er wollte seine Liebe, seine Kunst weitergeben und wusste, mit dieser Tour würde er Millionen von Menschen erreichen.
    Auf dem Zettel stand eine Adresse. Er kannte den Arzt. Es war Conrad Murray, der ihm 2006 in Las Vegas zum ersten Mal buchstäblich über die Füße gestolpert war.
    Es würde gut werden, alles würde gut werden. Jake war noch da draußen, irgendwo.
    ***
    Niemand wollte offiziell verantwortlich sein für das, was sie vorhatten, um das Jahr durchzustehen. Daher wurde nie wirklich klar, von wem der Arzt eigentlich war. Murray sollte in den Vertrag von AEG aufgenommen werden, aber letztendlich wurde er das nie – weder gab es einen von Michael unterschriebenen Kontrakt mit ihm, noch einen von AEG. Michael war für seine Gesundheit selbst verantwortlich. Für AEG zählte nur eines: Er musste auftreten, die Shows mussten laufen, alles andere war nebensächlich. Jackson war gesund, so hatte das die Versicherungsgesellschaft dokumentiert. Das allein war wichtig. Aber AEG verschwieg, dass sie für die Hälfte der Konzerte keine Versicherung hatten auftreiben können. Sie standen für 350 Millionen Dollar selbst gerade. Randy Philipps, der CEO von AEG, schwitzte. Auch er stand unter enormen Druck.
    Aber Mike wusste ganz genau, was er brauchte, um zu funktionieren.
    Das erste, worüber er Murray informierte, war: „Ich muss schlafen. Alles andere kriege ich hin. Aber ich muss schlafen können.”
    Und wenn Murray eines schaffte, dann, dass er Michael anfangs stabil hielt. Der Physiotherapeut, der mit Michael trainierte, baute nicht nur gezielt Muskeln mit ihm auf, sondern brachte auch mithilfe des spezifischen Trainings einige Beschwerden zum Verschwinden, die Mike geplagt hatten.
    Mikes Appetit stieg, er aß zwar nicht viel, aber gesund, trank ausreichend Wasser, um die Gefahr einer Dehydrierung nicht aufkommen zu lassen. Mit Erstaunen stellte Michael fest, dass er körperlich erstarkte. Und auch seelisch ging es ihm besser. Plötzlich bemerkte er, dass er gewisse Dinge einfach loslassen konnte, dass manches ihn nicht mehr so stark belastete und er fühlte, wie seelische Altlasten, nachdem sie nicht mehr genährt wurden, von ihm abließen. Das erfüllte ihn mit Freude. Und noch mehr erfüllte ihn die Arbeit mit den Tänzern und Musikern. Er genoss ihre Bewunderung und die Wertschätzung, die sie ihm entgegen brachten und er las immer wieder die Zeilen von Chirelle, die sie ihm geschrieben hatte.
    „Wenn Menschen dir jetzt jede Menge

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