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TS 04: Das endlose Schweigen

TS 04: Das endlose Schweigen

Titel: TS 04: Das endlose Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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ohne besondere Aufforderung zusätzlich seine Hände über den Kopf. Sofort trat von hinten jemand an ihn heran und tastete ihn ab. Das würde der zweite des Trios sein.
    „Ich habe nichts bei mir“, sagte Gary ruhig.
    „Halt deinen Mund, bis du gefragt wirst“, kam wieder die altbekannte Stimme, diesmal weniger nervös.
    Der Unbekannte hörte auf, Gary abzutasten und zum ersten Male ließ er sein Organ ertönen:
    „Er hat wirklich nichts, Harry.“
    Irgendwie klang es enttäuscht.
    Schritte ließen sich vernehmen, und ein Mann trat in den Gesichtskreis von Gary. In seiner Hand trug er ein Gewehr, bei dessen Anblick Gary kein Hehl aus seiner Überraschung machte.
    „Was ist denn das für eine Flinte?“ fragte er.
    „Das geht dich einen Dreck an!“ fauchte der Unbekannte mit dem schönen Vornamen ,Harry’. Dabei zeigte er mit der Mündung des Gewehrs auf das Bündel zu Garys Füßen.
    „Und was ist das?“
    „Das wiederum geht dich einen Dreck …“, begann Gary, hielt aber sofort den Mund, als der Flintenlauf hoch kam und auf seinen Bauch zeigte. „Tauchgeräte“, gab er kleinlaut zu.
    „Tauchgeräte? Wofür denn das?“
    „Och – ich habe es gefunden und mitgenommen.“
    „Lügner! Tritt zurück, aber sei vorsichtig!“
    Gary trat einige Schritte zurück und konnte nun alle drei Männer sehen. Die beiden anderen schienen immer noch nervös zu sein und schauten abwechselnd auf ihn und ihren Anführer Harry. Bewaffnet waren sie allem Anschein nach nicht. Nur Harry besaß das Gewehr, mit dem er jetzt auf einen seiner Kumpane zeigte.
    „Sully, sieh dir einmal das Zeug an!“
    Sully näherte sich mit offensichtlichem Mißtrauen dem Beutel, packte Atemmaske und Zubehör aus und betrachtete es mit nicht besonders geistreichem Gesicht. Scheinbar hatte er nie zuvor etwas Ähnliches gesehen.
    Harry warf einen Blick auf die einzelnen Stücke.
    „Sieht aus wie eine Gasmaske“, vermutete er.
    „Es ist eine Taucherausrüstung“, widersprach ihm Gary, in dessen Gehirn sich ein vager Plan geformt hatte.
    „Und wofür brauchst du eine Taucherausrüstung?“
    „Für nichts, ich habe sie bloß gefunden.“
    „Wo?“ wollte Harry wissen. „In welchem Geschäft kann man so etwas kaufen? Ich würde dir raten, das Lügen aufzugeben.“
    „Warum sollte ich lügen? Vorsicht, nicht auf die Maske treten. Du zerbrichst das Glas.“
    „Ich mache mit dem verdammten Ding genau das, was ich will“, entgegnete Harry wütend und versuchte, seine Dummheit durch Lautstärke zu vertuschen. „Hier bin ich der Boß! Also, raus mit der Sprache: in welchem Geschäft hast du das Zeug aufgetrieben?“
    „In einem Fischerladen, einer Art Wassersportgeschäft. Es lag im Schaufenster, und ich nahm es einfach mit.“
    „Du hast wohl Angst vor einem Gasangriff?“
    „Es ist wirklich eine Taucherausrüstung, Harry.“
    „Du lügst!“ stellte Harry bockbeinig fest.
    Dann bückte er sich und begann, die Einzelteile einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. Er nahm die Maske in die Hand und betrachtete sie von allen Seiten. Ebenso geschah es dann mit der kleinen Flasche, an die ein Schlauch angeschlossen war. Er schüttelte sie, aber obwohl sie schwer war, ließ sich kein Inhalt feststellen.
    Einer der anderen kam näher.
    „Harry …?“
    „Was ist los?“
    „Ich glaube, der Fremde spricht die Wahrheit, es ist eine Tauchausrüstung. Ich weiß auch, was er damit wollte.“
    „So –? Was denn?“
    „Sie anlegen und damit über den Fluß schwimmen.“
    Der Anführer der drei Vagabunden warf Gary einen schnellen, abschätzenden Blick zu. Dann schüttelte er den Kopf.
    „Unmöglich! Man würde ihn sehen.“
    „Unter Wasser, natürlich“, erklärte der Mann, der von Harry mit dem Namen ,Sully’ angeredet worden war. Dabei tanzte er aufgeregt auf einem Bein hin und her.
    Harry setzte sich langsam auf den grasigen Boden und starrte auf die Atemmaske. Gary konnte deutlich erkennen, daß in seinen Augen so etwas wie Interesse aufglomm. Bald hatte er ihn so weit.
    „Daß ich nicht selbst darauf gekommen bin!“ sagte er mit verstecktemSelbstvorwurf. Und etwas langsamer setzte er hinzu: „Eine ausgezeichnete Idee!“
    „Es ist meine Ausrüstung!“ erinnerte ihn Gary hastig, um den keimenden Entschluß Harrys zu beschleunigen. „Du kannst sie mir nicht einfach wegnehmen.“
    „Und ob ich das kann!“ Der Gauner erhob sich vom Boden und trat auf Gary zu. „Warum hast du mir nicht gleich gesagt, daß du auf die andere Seite

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