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TS 04: Das endlose Schweigen

TS 04: Das endlose Schweigen

Titel: TS 04: Das endlose Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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lang hatte sie den Kampf um das nackte Leben siegreich bestanden.
    Er beugte sich zu ihr hinab. „Hallo, Irma! Kennst du mich noch …?“
    Hinter ihm war ein Geräusch.
    Es war der Mann, der Garys Idee schon längst erkannt hatte.
     
    ENDE

 
    Meine lieben Freunde!
     
    Als Diskussionsgrundlage folgt heute der Artikel:
     
    ZUR BEWERTUNG VON SCIENCE-FICTION
     
    Herbert W. Franke
     
    Jeder Freund der science-fiction freut sich darüber, daß sich diese Literaturgattung heute in steigendem Maße über den deutschen Sprachraum ausbreitet. Er wird aber mit Sorge bemerken, daß der größte Teil davon qualitativ weit unter dem Durchschnitt liegt. Bedenklich wird ihn auch stimmen, daß die Meinungen der Kritiker oft weit auseinander gehen. Wir stehen daher vor einem neuen und schwierigen Problem: Wir müssen einen Wertmaßstab für science-fiction suchen.
    Ich will mich hier nicht in die Debatte darüber einschalten, was science-fiction ist. Wir wissen, was damit gemeint ist Ich möchte aber voraussetzen, daß science-fiction den Rang eines literarischen Kunstwerks erreichen kann – das ist durch einige Spitzenleistungen bewiesen. Aber das nicht allein: Science-fiction ist auch eine eigenständige Literaturgattung. Wir können ihr diesen Rang aus einem sehr gewichtigen Grund zubilligen: Sie bringt zu den klassischen Konfliktsituationen andere hinzu. Beispiel ist etwa eine Begegnung mit nichtmenschlichen Wesen, die völlig neue, bisher ungeahnte dramatische Effekte hervorrufen kann. Untersuchungen darüber machte wohl erstmalig Hellmut W. Hofmann.
    Nach diesen Vorbereitungen will ich vorschlagen, nach welchen Gesichtspunkten jedes Produkt der science-fiction unbedingt beurteilt werden sollte:
    1. nach dem literarischen Stil,
    2. nach der Logik des Geschehens,
    3. nach dem Spannungsmoment,
    4. nach der wissenschaftlich-technischen Wahrscheinlichkeit und
    5. nach der Situation des Geschehens.
    Zu 1: Voraussetzung für jede schriftliche Äußerung sollte sprachliche Richtigkeit sein. Von einem literarischen Erzeugnis verlangt man darüber hinaus besondere Erzählerqualitäten – eine Sprache, die die geschilderten Geschehnisse in einer eindrucksvollen, auf sie abgestimmten Form wiedergibt. In jeder Kritik sollte daher vermerkt sein, wie der Autor zu schreiben versteht, ob er das Soll erreicht hat oder vielleicht sogar über eine besondere Ausdrucksskala verfügt.
    Zu 2: Logik verlangt man schon in der klassischen Literatur und erst recht von der science-fiction. In vielen ihrer besten Ergebnisse spielt sie eine besondere Rolle, was nicht zu verwundern ist, denn bis zur letzten Konsequenz folgerichtiges Denken führt oft zu den Requisiten, oft sogar auch zu den Konflikten der science-fiction. Allerdings liegt gerade hier die Versuchung nahe, einen Knoten durch einen deus ex machina, eine neue technische Erfindung, das Eingreifen außerirdischer Mächte usw. zu lösen. Ich brauche hier die Gründe nicht auseinanderzusetzen, warum das unbefriedigend wirkt. Jedenfalls hat der Dichter auch hier die Aufgabe, im ersten Teil seiner Arbeit die Situation und die mitspielenden Einflüsse streng zu umreißen. Mit diesen muß er dann auskommen. Jede Besprechung sollte darauf hinweisen, ob dieser Bedingung entsprochen wurde.
    Zu 3: Finden wir Verletzungen der ersten und zweiten Bedingungen oft in den Produkten der Heftserien, so fehlt die notwendige Spannung leider gerade oft bei Büchern, die anspruchsvoll sein wollen. Ich glaube aber, daß man von der science-fiction als epischer Literaturform wie auch als Unterhaltungslektüre eine gesunde Spannung fordern muß. Im übrigen ist diese Forderung zum Teil eine solche sekundärer Natur. Ob der Leser gefesselt ist, hängt z. B. auch davon ab, wieweit er mitdenken kann, und darauf hat die Logik des Aufbaus Einfluß. Auch die Erfüllung der fünften Bedingung kann dazu beitragen, Spannung zu schaffen. Ein Referat sollte uns stets mitteilen, ob genügend Spannung herrscht.
    Die ersten drei Forderungen gelten für jede erzählende Literatur. Da sie aber leider oft nicht erfüllt sind, müssen wir sie erwähnen. Erst die letzten beiden Punkte betreffen spezifische Eigenheiten der science-fiction.
    Zu 4: Science-fiction muß nicht unbedingt in der Zukunft spielen, aber stets ist ihr Schauplatz unserer heutigen Umgebung gegenüber in technischer Hinsicht (im weitesten Sinn) verändert, meist im Sinn eines Fortschritts. Das Faszinierende daran ist in den meisten Fällen, daß der Ablauf auf

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