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TS 06: Das andere Universum

TS 06: Das andere Universum

Titel: TS 06: Das andere Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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ausnutzungsfähig erwiesen, und sie wurden ausgenutzt. Die Intelligenz der großen, purpurnen Lunarier entsprach etwa der eines afrikanischen Wilden, aber ihr Charakter war wesentlich sanfter. Hatte man sie einmal in die Geheimnisse einer Maschine eingeweiht, so gaben sie ausgezeichnete Arbeiter und Mechaniker ab. Sie hielten es jedoch nie länger als zwei oder drei Wochen auf der Erde aus, ohne zu erkranken, und ihre Beschäftigung auf dem Mutterplaneten wurde gesetzlich verboten, nachdem Tausende, die man als Arbeiter herangeschafft hatte, binnen weniger Monate gestorben waren. Die Lebensdauer eines Lunariers betrug auf dem Mond etwa zwanzig Jahre; auf Terra, Venus, Mars oder Callisto aber hatte keiner von ihnen länger als sechs Monate gelebt.
    Obgleich die Venusier fast auf der gleichen Intelligenzstufe wie die Terrestrier standen, war ihre Natur eine gänzlich andere. Ihr einziges Interesse bildeten Philosophie, Kunst und abstrakte Mathematik; begierig nach dem Austausch von Kulturgut und Ideen, hatten sie die Erdenmenschen willkommen geheißen. Gering an Zahl, waren sie Nomaden, die – abgesehen von ihrem Geistesleben – primitiv dahin vegetierten. Sie kannten weder Städte noch Häuser, besaßen keine Waffen und Maschinen und setzten dem Vordringen des Menschen keine Hindernisse entgegen. Die Erde hatte dort vier Kolonien errichtet, deren Einwohnerzahl sich zusammen auf rund eine Million belief.
    Mit dem Mars war es eine andere Geschichte.
    Die Marsianer huldigten der verrückten Idee, daß sie sich nicht kolonisieren lassen wollten. Ihre Zivilisation stand zumindest auf gleicher Höhe mit der unsrigen; allerdings hatten sie keine Raumfahrt entwickelt – vielleicht, weil sie keine Kleider trugen und deshalb keine Nähmaschinen kannten.
    Die Marsianer hatten die ersten irdischen Ankömmlinge gemessen und höflich begrüßt (die Marsianer taten alles gemessen; für Humor hatten sie keinen Sinn) und ihnen geraten, zurückzukehren und zu bleiben, wo sie hergekommen waren. Die zweite und dritte Mannschaft, die landete, hatten sie umgebracht.
    Obgleich deren Raumschiffe in ihre Hände gefallen waren, hatten sie sich nicht die Mühe gemacht, die Aggregate zu benutzen oder nachzubauen. Sie hegten nicht den Wunsch, den Mars jemals zu verlassen, und, wie Wells schrieb, hatte ihn auch kein Marsianer während des interplanetaren Krieges lebend verlassen.
    Einige, die man lebendig gefangen genommen und auf irdische Schiffe verfrachtet hatte, um sie auf der Erde zu studieren, hatten sich durch bloße Willenskraft getötet, ehe die Raumer noch aus der dünnen Marsatmosphäre heraus waren.
    Dieser Widerwille oder diese Unfähigkeit, nur fünf Minuten außerhalb ihres Heimatplaneten zu leben, erstreckte sich auch auf marsianische Tiere und Pflanzen. Kein Exemplar der marsianischen Fauna und Flora zierte irdische botanische oder zoologische Gärten.
    Das war der Grund, weshalb der sogenannte interplanetare Krieg ausschließlich auf dem Mars ausgekämpft worden war. Es war ein harter Kampf gewesen, in dem die marsianische Bevölkerung mehrfach dezimiert worden war. Kurz vor der Ausrottung kapitulierte sie und gestattete die Kolonisierung des roten Planeten durch Terrestrier.
    Von allen Planeten und Monden des Solarsystems trugen nur vier – Terra, Luna, Mars und Venus – intelligentes Leben. Saturn wies eine seltsame Vegetation auf, und auf einigen Jupitersatelliten hatte man Pflanzen und wilde Tiere vorgefunden.
    Auf gleichwertige Geschöpfe – eine aggressive, kolonisierende Rasse intelligenter Wesen – war der Mensch erst gestoßen, als er das Solarsystem verließ. Die Arkturier durchstreiftem den Raum seit Jahrhunderten, und nur der riesigen Ausdehnung der Galaxis war es zu verdanken, daß sie die Planeten der Sonne noch nicht besucht hatten. Als sie durch einen Zusammenstoß in der Nähe von Proxima Centauri von uns erfuhren, machten sie sich schleunigst daran, diese Unterlassungssünde auszugleichen.
    Für die Erde stellte der gegenwärtige Krieg mit Arkturus einen Abwehrkampf dar, obgleich er offensive Taktiken einschloß. Bis jetzt war er unentschieden verlaufen, und nur gelegentlich gelang es einzelnen Schiffen auf beiden Seiten, den Verteidigungskordon zu durchbrechen und Schaden anzurichten.
    Durch frühes Kapern mehrerer arkturischer Schiffe hatte die Erde schnell das technische Handicap einiger Jahrhunderte überwunden, mit dem sie in den Krieg gezogen war.
    Dank der genialen Führung Dopelles besaß sie

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