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TS 07: Die Außerirdischen

TS 07: Die Außerirdischen

Titel: TS 07: Die Außerirdischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Grinsen war verschwunden. In seinem Gesicht konnte man strikte Ablehnung lesen.
    „Aber Draper! Lebewesen auf anderen Sternen – das ist doch absurd! Das kann es doch gar nicht geben!“
    „Wenn wir etwas nicht wissen“, entgegnete Brian anstelle von Draper, „so ist damit noch lange nicht erwiesen, daß es das auch nicht gibt. Die Möglichkeit außerirdischen Lebens wird heute von keinem wirklichen Wissenschaftler mehr bestritten. Es ist nicht gesagt, daß es nun unbedingt Leben auf einem der Planeten unseres eigenen Sonnensystems sein muß; ich betonte das soeben schon einmal. Es kann in den vielen Milliarden Sonnensystemen, die es ohne Zweifel gibt, immer wieder Planeten geben, die gerade den richtigen Abstand von ihrer Sonne haben, um günstige Lebensbedingungen zu besitzen. Ihre Atmosphäre kann der unseren gleichen, demzufolge auch die ganze Entwicklung. Aber ich kann mir vorstellen, daß auch eine für uns giftige und ungenießbare Atmosphäre Geburtsort einer Lebensform werden kann, die für uns unvorstellbar und geradezu unmöglich bleibt, bis wir ihr eines Tages vielleicht gegenüberstehen. Diese Lebensform würde die Erde für eine Kolonisation als ungeeignet empfinden.“
    „Aber Professor“, konnte Carson das Stillschweigen nicht mehr länger ertragen, „das sind doch nur Spekulationen. Warum müssen Sie, um eine Antwort auf alle unsere Fragen zu finden, ausgerechnet auf eine so ausgefallene Idee kommen?“
    „Weil diese ausgefallene Idee mir die Möglichkeit bietet, auf alle Fragen eine Antwort zu bekommen – ist das nicht eine gewisse Absurdität wert? Aber der Gedanke an fremdes Leben im Weltall ist gar nicht so absurd.“
    Lockhart hatte der Diskussion interessiert zugehört.
    „Hören Sie, Professor Brian“, schaltete er sich ein, „halten Sie es für möglich, daß solche außerirdische Wesen – falls es sie wirklich geben sollte – das Geheimnis der Raumfahrt kennen?“
    Brian lächelte nachsichtig.
    „Ich muß es schon für möglich halten, wie kämen sie sonst zur Erde?“
    „Sie sind also tatsächlich von der Richtigkeit Ihrer Annahme überzeugt?“ fragte Lockhart ungläubig. „Sie meinen …?“
    „Haben Sie eine bessere Lösung?“ wollte Brian wissen. Und als er das unbewußte Kopfschütteln wahrnahm, fügte er hinzu: „Na also!“
    Hedley war ein Mann der Tat, er hielt nicht viel von derartigen Diskussionen. Das mochte aber daher kommen, daß er Brian im Inneren recht geben mußte.
    „Was also ist zu tun?“ fragte er und sah seine Leute der Reihe nach an. „Wir müssen uns erst einmal mit der phantastischen Möglichkeit abfinden, daß diese sogenannten ,Großväter’ tatsächlich Bewohner anderer Welten sind und eine Entdeckung fürchten. Erwiesen ist, daß sie viele Vertraute in höchsten Regierungsstellen sitzen haben; es kann sich also keineswegs um gewöhnliche Spione einer Feindmacht handeln. Ich hege sogar den Verdacht, daß sie sich in die Politik der vergangenen Jahrzehnte eingemischt haben.“
    Lockhart wandte sich an ihn:
    „Sie sind also von der Richtigkeit der These Brians überzeugt?“
    „Ich bin es allerdings, so seltsam sich das anhören mag“, gab der Geheimagent zu. „Und ich möchte, daß Sie alle sich mit diesem Gedanken vertraut machen. Je weniger Überraschungen wir erleben, um so leichter werden wir handeln können. Die bisherigen Ereignisse haben glatt ergeben, daß man mit allen Mitteln eine Entdeckung zu verhindern sucht. Man schreckt auch von dem letzten Mittel, dem Mord, nicht zurück.“
    Brian beugte sich vor.
    „Eines nur verstehe ich nicht. Sie kommen von einer anderen Welt und wir müssen unseren eigenen Planeten ausschließen, weil sie ein intelligentes Leben in unserem Sinn nicht tragen können. Kommen Sie aber aus einem Sonnensystem, so sind sie technisch viel weiter entwickelt als wir. Was also wollen sie von uns? Warum halten sie sich zwischen uns verborgen? Welche Ziele verfolgen Sie?“
    Hedley betrachtete ihn nachdenklich und starrte dann zur Decke empor, dem fragenden Blick Lockharts ausweichend.
    Dann aber verlor die Decke scheinbar sein Interesse, denn er sah Brian wieder an, der gespannt auf Antwort wartete. Und diese Antwort war mehr als enttäuschend:
    „Ich weiß es nicht, und ich kann es mir auch beim besten Willen nicht denken. Sie müssen intelligent und auch stark genug sein, Hunderte von anderen Planeten kolonisiert zu haben, Welten, auf denen die Rasse als solche noch nicht existiert – warum also kommen

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