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TS 07: Die Außerirdischen

TS 07: Die Außerirdischen

Titel: TS 07: Die Außerirdischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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emporsteigen.
    Sie saßen in einem Café und betrachteten das rege Leben auf der Straße. Es war ein wundervoller Tag.
    „Cedric gab es mir“, erklärte sie leichthin. In ihrer Hand war eine der Ansichtskarten, die sie gekauft hatte. Sie zeigte einen fast konisch geformten Berg. „Die Agentur stellt Geld her.“
    Lockhart verschluckte sich fast an seinem Kaffee und setzte die Tasse mit einem Ruck auf die Tischplatte zurück. Es dauerte eine Weile, bis er sich soweit erholt hatte, daß er ihr das Verbrechen der Falschmünzerei erklären konnte. Außerdem bedauerte er den Betrug, den er unwissentlich an dem Ladeninhaber begangen hatte.
    „Keine Sorge“, lächelte Miß Kelly beruhigend. „Die Banknoten sind so gut wie echt, der Mann wird keinen Verlust erleiden. Denken Sie auch mal darüber nach, ob es nicht egal ist, wenn eine H-Bombe seinen Laden vernichtet und es verbrennt echtes oder falsches Geld.“
    Lockhart gab keine Antwort. Sie stand über dem Gesetz.
    „Ich möchte gern diese Landschaft sehen“, sagte sie plötzlich und legte die Ansichtskarte auf den Tisch, die sie die ganze Zeit über betrachtet hatte. Lockhart nahm sie in die Hand.
    „Der Mount Errigal? Das ist zu weit. Wenn wir dahin fahren, können wir die Ankunft des Raumschiffs verpassen.“
    „Ich will aber zum Mount Errigal!“ bestand sie eigensinnig auf ihrem Wunsch.
    Lockhart warf ihr einen forschenden Blick zu und entsann sich seiner psychologischen Kenntnisse, die er als Arzt besitzen mußte.
    Vielleicht wußte sie es selbst nicht, dachte er, sie dabei entschuldigend, aber er war jetzt fest davon überzeugt, daß sie alles daran setzen würde, die Ankunft des Raumschiffs zu verpassen.

 
10. Kapitel
     
    Sie standen auf dem Gipfel eines Aussichtsbergs nahe dem Massiv des Mount Errigal. Der Wind zerrte an ihren Kleidern und versuchte, sie von der kleinen Plattform zu wehen.
    Der Gipfel des Errigal war frei von Wolken und bot einen wundervollen Anblick. Die klare Luft ließ Lockhart in Versuchung geraten, mit Händen nach ihm zu greifen, obwohl er fast noch zehn Kilometer entfernt war.
    Weit unter ihnen stand auf der Straße ein kleiner, dunkler Fleck. Es war ihr Wagen. Sie hatten eine anstrengende Kletterei hinter sich. Kalt blies der Wind und er begann zu frieren. Während des Aufstiegs war ihm warm geworden und er hatte Miß Kelly seinen Mantel gegeben. Nun begann er seine Höflichkeit zu bereuen.
    Er warf ihr einen schnellen Seitenblick zu und stellte fest, daß ihr Gesicht sich blau verfärbt hatte. Also fror sie auch. Hastig griff er nach ihrem Arm und zeigte hinab in Richtung des Wagens. Seine Zähne klapperten derart, daß er keinen Ton hervorzubringen vermochte. Sie ignorierte seine Aufforderung völlig.
    Er verstand das nicht und warf einen ungeduldigen Blick auf seine Uhr. Schon mehr als eine Stunde weilten sie jetzt auf dem Gipfel.
    Wütend schrie er gegen den Sturm an:
    „Wir müssen mit dem Abstieg beginnen, oder wir werden das Schiff verpassen!“
    Ohne eine Entgegnung abzuwarten, ergriff er ihren Arm und begann sie den schmalen Pfad herabzuziehen. ,Eine Stunde!’ dachte er. ,Und ich nahm an, wir seien nur zehn Minuten hier oben gewesen.’
    Nach einem halbstündigen Abstieg erreichten sie den Wagen.
     
    *
     
    Ein wenig später, als die Asphaltdecke der Straße unter ihnen hinwegglitt und die Wärme der Heizung ihre Glieder aufgetaut hatte, fragte Lockhart:
    „Wann wird das Schiff landen?“
    Er hatte ihr eigentlich den Mount Errigal nur zeigen wollen, dann aber hatte er sich bereden lassen und war mit ihr auf den kleinen Gipfel gestiegen. Sie hatten eine Menge Zeit verloren und er dachte mit Schrecken an die Vorwürfe, die Hedley ihm sicherlich machen würde.
    „Zwischen heute abend 23.30 Uhr und morgen früh 2.25 Uhr“, gab sie zurück. „Dann noch etwas: Ich finde es nicht nett, wenn Sie an dauernd die Bezeichnung Miß vor meinen Namen setzten. Nennen Sie mich einfach nur Kelly, das hört sich für mich besser an. In meiner Muttersprache gibt ein ähnliches Wort wie Miß – und es hat keine nette Bedeutung.“
    Er sah sie kurz an und bemerkte, daß sie ärgerlich war. Es sah so aus, als kämpfe sie mit sich selbst und stünde doch passiv als unbeteiligter Zuschauer daneben. Und erneut fragte er sich, ob sie absichtlich die Ankunft des Raumschiffs verpassen wollte?
    „Tut mir leid, Kelly“, sagte Lockhart langsam. „Und mich nennen Sie bitte in Zukunft einfach John. Das hört sich auch besser an.“
    „Das

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