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TS 07: Die Außerirdischen

TS 07: Die Außerirdischen

Titel: TS 07: Die Außerirdischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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ist ein netter Name“, stellte sie fest und lächelte, wobei aller Ärger aus ihrem Gesicht schwand. „Er hat keine schlechte Bedeutung bei allen Sprachen, die ich kenne.“ Sie lächelte. „Das ist auch so eine Schwierigkeit bei interstellaren Reisen und verschiedenen Rassen. Man sagt etwas Harmloses und es ist bei dem anderen eine Beleidigung. Wir haben da spezielle Bordgesetze, die man einhalten muß, wenn man nicht Gefahr laufen will, von einem wütenden Passagier umgebracht zu werden.“
    Hinter Letterkenny verfuhr er sich und hatte einen großen Umweg zu machen. Es war bereits dunkel, als er Portrush erreichte. Kelly beugte sich zu ihm herüber und flüsterte: „Ich wollte immer so gerne einmal tanzen“, sagte sie. „Wollen wir nicht ins Strand-Hotel gehen?“
    „Wir haben keine Zeit!“ sagte er betont fest.
    „Die nächste Straße links“, entgegnete sie, ohne seinen Einwurf zu beachten.
    Fluchend bog er links ein und hielt vor dem weißen Gebäude, das von Scheinwerfern angestrahlt wurde und an einen Palast erinnerte.
    „Sie tanzen?“ wunderte sich Lockhart und vergaß seinen Ärger.
    „Ich habe noch nie getanzt“, erklärte sie, während sie ausstiegen, „aber ich ging öfter mit Cedric hierher, um der Musik zu lauschen.“
    Ein Plakat am Eingang kündigte an, daß Alfie McConnel und seine Band heute spielen würden. Sie fanden einen Platz und während die Kapelle einen der modernen Tänze spielte, verwandelte sich das unruhige und nervöse Fußtappen Lockharts allmählich in ein Mitklopfen des Taktes.
    Dann folgte ein Walzer und Kelly lehnte sich gegen ihn.
    „Bitte“, sagte sie schmeichelnd. „Ich möchte es versuchen.“
    „Aber nur diesen einen Tanz, dann gehen wir!“
    Sie nickte geistesabwesend, während er vergeblich versuchte, sich die Frage zu beantworten, wo ihre Füße geblieben waren. Er rechnete fest damit, ihr ständig darauf herumzutreten, und nun hatte sie scheinbar plötzlich keine Füße mehr. Sie schien einen natürlichen Rhythmus zu besitzen, der sie befähigte, immer genau den richtigen Schritt zu tun – und automatische folgte er ihr. Auch schien sie die Sitte zu lieben, ihre Wange gegen die seine zu halten, was ihm nach einem anfänglichen Schreck fast angenehm war.
    Der Tanz ging zu Ende, um sofort von einem dritten abgelöst zu werden, ebenfalls einem Walzer.
    „Jetzt gehen wir aber“, murmelte er verstört und wollte sie mit sich ziehen.
    „Nein, noch nicht!“ beharrte sie und löste sich von ihm. Sie schritt einfach auf eine Gruppe junger Herren zu und bat einen von ihnen, doch mit ihr zu tanzen. Der Jüngling kam erstaunt und höchst geschmeichelt ihrer Bitte nach. Er trug ein buntes Hemd und eine noch buntere Krawatte. Lockhart erholte sich von seinem Schrecken und eilte zu dem bereits tanzenden Paar. Er legte seine Hand auf ihren Arm.
    „Wir müssen jetzt wirklich gehen, so leid es mir tut.“
    Der Jüngling machte ein verständnisloses Gesicht.
    „Was will der Opa von dir, Schatzilein?“ fragte er.
    Lockhart fühlte Ärger in sich hochsteigen. Er dachte daran, was Hedley wohl zu seiner Verspätung sagen würde und der Ärger verwandelte sich in Wut.
    Er trat auf den jungen Mann zu und versuchte, seine angeborene Friedfertigkeit hinter einem grimmigen Gesicht zu verbergen.
    „Sie müssen entschuldigen, mein Herr“, sagte er bestimmt, aber höflich, „wir haben wenig Zeit und müssen einen wichtigen Termin einhalten. Darf ich Sie bitten, die Tänzerin freizugeben?“
    Der Jüngling warf Kelly einen fragenden Blick zu. Das Mädchen befand sich nicht in einer besonders angenehmen Situation, aber sie hatte sich die Schuld wohl selbst zuzuschreiben. Vielleicht sah sie das auch ein, denn sie löste ihren Arm von der Schulter des Unbekannten und zuckte bedauernd die Achseln.
    „Was können wir machen?“ sagte sie zu ihrem Tänzer. „Im Grund genommen hat er schon recht.“
    Der Jüngling verbarg seine Enttäuschung nicht.
    „Dann möchte ich nur wissen, was Sie hier wollen“, knurrte er ärgerlich. „Was sollen meine Freunde von mir denken, wenn ich einfach mitten im Tanz .abgelöst’ werde?“
    Lockhart war froh, daß es ohne Schlägerei abzugehen schien.
    „Das ist einfach. Wir gehen zur Bar und trinken gemeinsam einen Whisky. Einverstanden?“
    Der Jüngling nickte. Nachdem sie den Whisky genommen hatten, verabschiedete er sich in der Menge.
    Lockhart nahm Kelly beim Arm und zog sie von dem Barhocker.
    „Wir müssen jetzt gehen“, drängte er.

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