TS 07: Die Außerirdischen
geschah alles sehr schnell.
Lockhart sah, wie Keeler auf seinen Sohn zulief, der wiederum genau auf die Stelle zurannte, von der das seltsame Geräusch hergekommen war. Der FBI-Mann wußte ja, daß das Schiff unsichtbar sein würde und erriet somit, was geschehen war.
Kelly schrie entsetzt auf.
„Was wollen die Fremden hier?“
Sie hatte scheinbar noch nicht begriffen, daß Keeler – wenn auch nicht heute, so doch sonst – zu ihnen gehörte. Lockhart nahm die Linse aus ihren nachgebenden Händen. Für ihn war wichtig, zu wissen, wie der Wächter am Schiff auf den Vorfall reagierte.
Die schattenhaften Umrisse des Außerirdischen wurden verschwommen sichtbar. Lockhart sah, daß der Mann sein Reaktionsfeld abschaltete und somit sichtbar wurde. Das tat er sicher nur, um auch seinerseits den Angreifer besser sehen zu können. Gleichzeitig zog er einen Gegenstand aus der Tasche, der an eine Pistole erinnerte. Die Mündung war außerordentlich klein, und man schien Nadeln aus ihr schießen zu können.
Lockhart gab Kelly die Linse zurück, er würde sie jetzt nicht mehr benötigen. Das erste Mal, als er diese Pistole gesehen hatte, war Gates gestorben.
Junior Keeler war gestolpert und lag wenige Meter vor dem Außerirdischen im Sand. Abwehrend streckte er die Hände gegen den so plötzlich Aufgetauchten aus, der langsam die Waffe hob.
Kelly sah jetzt auch den Unbekannten und stieß einen durchdringenden Schrei aus.
*
Lockhart glaubte, neben ihm detonierten einige Zentner Dynamit, als Hedley seine Pistole dicht an seinem Ohr abfeuerte. Das Geschoß prallte gegen die Hülle des Schiffs und surrte als Querschläger in die Nacht.
Der Außerirdische wirbelte herum, um der neuen Gefahr zu begegnen, da krachte der zweite Schuß. Diesmal verfehlte Hedley sein Ziel nicht. Der Fremde drehte sich einmal um sich selbst, ehe er zu Boden stürzte.
„Los!“ befahl Hedley und behielt seine Waffe in der Hand.
Lockhart hielt krampfhaft den Beutel mit seinen Habseligkeiten fest, während er mit den anderen aufsprang und auf das immer noch unsichtbare Schiff zurannte. Er sah, wie Keeler hinzueilte und dem gestürzten Außerirdischen die Waffe entriß, während seine Frau unaufhörlich Entsetzensschreie ausstieß. Vielleicht war sie nun von ihrer Neugierde geheilt. Vom Strand her kam Cedric auf sie zugeeilt, verfolgt von zwei Gestalten.
Hedley hatte seine Pistole erhoben und zielte auf die Verfolger, aber Kelly war sofort bei ihm und rief:
„Nicht töten! Wir benötigen sie zur Navigation des Schiffs.“
Hedley grunzte und feuerte. Vor den Füßen der beiden Verfolger spritzten kleine Sandfontänen auf und sie blieben stehen. Der eine so schnell, daß er den Halt verlor und zu Boden fiel.
Das Schiff tauchte plötzlich vor ihnen auf; sie hatten den Schirm durchdrungen. Gleichzeitig verschwand der Strand und das Meer. Kelly wollte, daß man den Verwundeten mit ins Schiff nahm. Man tat ihr den Gefallen und folgte ihr. Die drei Keelers erschienen ebenfalls innerhalb des Kraftfeldes und stolperten wie selbstverständlich auf den Eingang zu. Cedric folgte und verschwand im Schiff. Draper, Fox und Lockhart kamen nach, ebenso Simpson, der den verwundeten Wächter mitschleppte.
Lockhart hatte einen verwaschenen Eindruck von gewundenen Gängen und Stufen, dann befand er sich in einem matt erleuchteten Raum, der voller weicher Polstersessel war. Kelly ordnete an, man solle Platz nehmen, während sie mit Cedric in der Zentrale den Abflug vorbereiten würde.
Zwei schwere Tritte kamen den Gang herauf, eilten vorbei und verklangen in der Ferne. ,Sicher die beiden, die Cedric verfolgt hatten’, dachte Lockhart und fragte sich, wie Kelly mit ihnen fertig werden würde.
Der Verwundete stöhnte am Boden. Während sich Lockhart um ihn kümmerte, die Wunde untersuchte und verband, begannen die anderen damit, sich vor einem Gerät aufzustellen, das ihnen von Kelly kurz als jenes Instrument bezeichnet worden war, in das sie die Berichte zu sprechen hätten. Einer nach dem anderen begannen sie, ihr Aufzeichnungen zu verlesen – bis auf Hedley. Der Agent hatte sich in einem der Sessel niedergelassen und grinste spöttisch vor sich hin.
Lockhart konnte sich dieses Benehmen nicht erklären und wollte gerade um Aufklärung bitten, als Cedric den Raum betrat.
Auch Cedric grinste, als er die eifrige Gruppe vor dem Instrument erblickte. Er ging auf sie zu, drängte sich an ihnen vorbei und betätigte einen Schalter. Sofort glitt die
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