TS 07: Die Außerirdischen
dem Mutterschiff wird es mir vielleicht gelingen, einen geeigneten Offizier zu finden, den wir einweihen können.“
Die beiden Männer gaben keine Antwort, und sie sprach weiter:
„Die Mannschaft dieses Schiffs weiß, daß Cedric ein Angestellter der Agentur ist und er hat sie überzeugen können, daß ich gute Verbindungen mit der Direktion besitze. Wir haben den beiden Piloten beigebracht, daß ihr eine Gruppe seid, die rein zufällig auf das Geheimnis der Agentur gestoßen ist und daß ihr für die Agentur arbeiten wollt, damit auch ihr die lebensverlängernde Behandlung erfahren könnt. Sie glauben auch, daß ihr das Schiff nur deshalb so gestürmt habt, weil ihr befürchtet, zu spät zu kommen. Die weitere Aufgabe, euch in das Mutterschiff zu bringen, wird leichter sein, denn irdische Agenten sind sehr beliebt, weil sie die einzigen sind, die eingesetzt werden können, ohne aufzufallen.“
Schritte ertönten und einer der beiden Verfolger betrat den Raum. Er blieb dicht vor Hedley und Lockhart stehen und verneigte sich leicht.
Seine Hautfarbe spielte ins Bräunliche, aber sonst waren seine Züge vollkommen ausdruckslos. Schnell sprach er einige Worte zu Kelly, ehe er sich zum Gehen wandte, um im Gang zu verschwinden.
„Er will, daß ihr in die Zentrale kommt, um die galaktische Verständigungssprache zu erlernen. Zwei Sprachimpressoren sind vorhanden und es geht sehr schnell. Bitte, tut mir den Gefallen.“
Zehn Minuten später verlor Lockhart, in einem Sessel sitzend und mit einem helmartigen Gerät auf dem Kopf, von dem aus unzählige Kabel zu einer Schalttafel führten, das Bewußtsein. Als er wieder erwachte, waren zwei Stunden vergangen, wenn ihn seine Uhr nicht trog.
Neben ihm stand einer der Außerirdischen.
„Begeben Sie sich bitte zu den anderen zurück und schicken Sie zwei weitere hierher, unsere Sprache zu erlernen.“
„Sie sprechen ja Englisch?“ wunderte sich Lockhart.
„Unsinn, ich spreche genau so Galaktisch wie Sie. Sie denken und sprechen von jetzt an in zwei Sprachen – je nach Bedarf. Nun gehen Sie schon und holen die zwei Nächsten.“
Lockhart schloß aus der Autorität, mit der er behandelt wurde, daß er den Kommandanten des Schiffs vor sich hatte. Er warf einen schnellen Blick auf Hedley, der immer noch bewußtlos unter der Haube saß.
Der Kapitän sprach jetzt wieder.
„Holen Sie die beiden nächsten Leute und sorgen Sie dafür, daß sie den Körper von Vizekapitän Kernetsin mitbringen und den Erdenmenschen, der für seinen Tod verantwortlich ist.“
In der Zentrale befanden sich nur zwei Sprachimpressoren. Was sollte mit dem dritten Mann geschehen?
„Aber er ist doch nicht tot“, begann Lockhart, wurde aber unterbrochen:
„Er muß tot sein! Wenn auch das Geschoß, das ihn traf, keine lebenswichtigen Teile verletzte, so muß der Schmerz allein ihn umgebracht haben. Es ist unmöglich, eine solche Verwundung, hervorgerufen durch eine solche barbarische Waffe, zu überleben.“
Lockhart bemerkte, daß der Kapitän blaß geworden war.
„Aber so kommen Sie doch mit und überzeugen Sie sich selbst. Es geht Ihrem Vizekapitän sehr gut und er wird leben.“
Der Kapitän zögerte, dann aber befahl er Lockhart, voranzugehen.
Als sie den Aufenthaltsraum erreichten, erblickten sie Kelly inmitten der aufgeregten Menschen, die sie umringt hatten. Scheinbar erwehrte sie sich ihrer nur mit Mühe. Cedric stand vor dem Mädchen, als wolle er sie gegen einen Angriff schützen. Mrs. Keeler hatte sich immer noch nicht beruhigt und stieß ab und zu schrille Schreie aus, obwohl ihr Gatte versuchte, sie zu beruhigen. Vielleicht schrie sie aber auch gerade deswegen. Nur einer der Anwesenden schien Spaß an der Situation zu haben: Keeler Junior. Er stand vor dem Bildschirm und war damit beschäftigt, Weltraumpirat zu spielen.
Der Kapitän drängte sich an Lockhart vorbei und schritt zu dem Verwundeten.
Kelly wurde bleich, als sie bemerkte, daß der Kapitän ohne Hedley gekommen war. Sie kannte die Strafe für die Ermordung eines Offiziers und mußte annehmen, daß Hedley bereits ein toter Mann war.
Der Kapitän befahl Lockhart, den Verband zu entfernen und betrachtete die Wunde. Dann trat er zurück und wartete, bis der Verband wieder angelegt worden war.
„Sie sind Arzt?“ wandte er sich an Lockhart. Als dieser nickte, fügte er hinzu: „Sie scheinen tatsächlich recht zu behalten. Ich hörte bereits von ähnlichen Wundertaten, aber erlebt habe ich es noch niemals. Hm,
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