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TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

Titel: TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.E. van Vogt
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sicherzustellen.
    Er war gerade bei der Frage angelangt, wie es sich ermöglichen ließe, sein Schiff in die Hände des Feindes fallen zu lassen, als die Alarmsirenen zu schrillen begannen.
     
    » Lady Laurr, wir haben Resonanzkontakt zu einem Schiff dieses Systems. «
    » Greifen Sie es auf! «

 
6. Kapitel
     
    Von der Art, wie es geschah, hatte Maltby keine klare Vorstellung. Im beginnenden Stadium der Gefangennahme war er nur zu willig, sich fangen zu lassen. Und als Zugstrahlen nach der Atmion faßten, war es zu spät, um zu ergründen, wie der Invasor Maltbys Schiff in sein Strahlenfeld manövriert hatte.
    Die physische Empfindung, in einen Strudel gesaugt zu werden, überfiel ihn; sein Körper spannte und krümmte sich, als würde er einer starken Beanspruchung unterworfen. Das Gefühl endete abrupt, als die Zugstrahlen das Schlachtschiff ergriffen und in die entlegene Dunkelheit zogen, in der das andere Schiff lag, immer noch durch seinen Abstand verborgen.
    Als die Atmion nur mehr wenige Lichtminuten von ihrem Überwinder entfernt war, krampfte ein scharfer, schneidender Schmerz Maltbys Muskeln zusammen. Ihm blieb noch Zeit zu der Erkenntnis: Paralysestrahlen. Dann wand er sich auf dem Boden des Kontrollraums, und Dunkelheit senkte sich auf ihn herab.
    Er kam wieder zu sich, wachsam und gespannt, überzeugt, daß er die Lage an sich reißen mußte, wie immer sie auch beschaffen sein mochte. Er vermutete, daß es Methoden geben würde, selbst den Widerstand seines gepaarten Gehirns zu brechen und Informationen zu erzwingen, sobald man seine Möglichkeiten argwöhnte.
    Er öffnete die Augen unmerklich, indem er die Lidmuskeln entspannte. Es war, als hätte er ein Zeichen gegeben. Irgendwo in der Nähe befahl ein Mann in seltsamem, aber verständlichem Englisch: »In Ordnung, holt sie durch die Schleuse ein.«
    Maltby schloß die Augen, aber zuvor hatte er erkannt, daß er noch immer in der Atmion lag. Und daß anscheinend die Prozedur der Übernahme desSchiffes in die feindliche Maschine gerade im Gange war. Das bedeutete, daß die Offiziere und die Mannschaft der Atmion noch nicht verhört worden waren.
    Er wurde mit den anderen durch einen Korridor geführt, der in die Ferne verlief. Bewaffnete Mannschaftsmitglieder des irdischen Schiffes – Männer wie Frauen – gingen vor und hinter der langen Reihe Gefangener.
    Doch das war eine Illusion. Die eigentlichen Gefangenen waren die Offiziere, welche die Männer der Atmion beaufsichtigten. Im geeigneten Moment befahl der Kommandeur – ein kräftiger junger Mann von vielleicht vierzig Jahren – dem Großteil der Gefangenen, ihren Weg durch den Gang fortzusetzen. Maltby und die anderen Astrogations- und Meteorologieoffiziere wurden durch einen Nebenflur in ein geräumiges Appartement mit einem halben Dutzend Schlafzimmer gebracht.
    Der irdische Offizier bemerkte sachlich: »Sie werden sich hier wohlfühlen. Passende Uniformen werden gebracht, und Sie können sich frei im Schiff bewegen – vorausgesetzt, daß Sie nicht zuviel mit unseren Leuten reden. An Bord werden alle Arten von Dialekten gesprochen, aber keiner davon ähnelt dem ihren. Wir wollen nicht, daß Sie auffallen; geben Sie also acht.«
    Nachdem die »Wächter« verschwunden waren, schloß Maltby sich der anderen Astrogatoren zu einem Sturm auf die Küche an. Wie er halb erwartet hatte, existierte in der Nahrung weitgehende Ähnlichkeit. Millennien zuvor hatten dellische und non-dellische Humanoiden Haustiere mitgebracht. Und hier ruhten Steaks, Koteletts, Rinderbraten und eine enorme Vielfalt irdischen Geflügels in den Kühlschränken, jedes in transparenter, luftdichter Verpackung.
    Die Männer aßen, bis sie gesättigt waren, und Maltby erörterte ernsthaft das Geheimnis mit ihnen, warum sie in dieser Weise behandelt wurden. Er war sich der Tatsache bewußt, daß er sich auf ein gefährliche! Wagnis eingelassen hatte und fühlte sich erleichtert, als der Offizier, der er gedanklich kontrollierte, mit den Uniformen wiederkehrte.
    Das Problem der Kontrolle vor den Augen der Männer der Fünfzig Sonnen war eine heikle Angelegenheit. Es schloß den Glauben des»Sklaven« ein, sein Handeln folge den Gesetzen der Vernunft. Der Grund, der der Mann akzeptiert hatte, lautete, daß er von oben gegebenen Anordnungen gehorchte, um den guten Willen der wertvollsten Offiziere de eroberten Schiffes zu gewinnen. Außerdem stand er unter dem Eindruck daß es unklug wäre, die erhaltenen Informationen sofort

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