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TS 10: Das vertauschte Ich

TS 10: Das vertauschte Ich

Titel: TS 10: Das vertauschte Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Sohl
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könnten uns einigen, so daß keinem von uns etwas passiert.«
    »Und weiter?«
    Howie versuchte aufzustehen. Carl wedelte mit dem Revolver.
    »Bleiben Sie nur ruhig sitzen, Howie. Mir ist es sympathischer, wenn wir unsere Besprechung in dieser Lage fortführen.«
    »Gut.« Howie setzte sich wieder hin. »Ich glaube, ich weiß, wohinter Sie her sind. Genau die gleiche Sache, hinter der auch ich her bin. Wir sind beide an dem gleichen Mann interessiert. Und das ist nicht Ihr Vater.«
    »Na schon, verhandeln wir. Was haben Sie mir anzubieten?«
    »Den Beweis, den Sie suchen.«
    »Und was ist für Sie drin?«
    »Sie lassen mich aus der ganzen Sache heraus.«
    »Wissen Sie denn, ob wir überhaupt über dieselbe Sache reden?«
    Howie lächelte. »So genau wie ich weiß, daß ich Howie Burns heiße. Also abgemacht?«
    »Wir werden ja sehen.«
    »Stecken Sie den Revolver weg.«
    »Das werde ich lieber noch nicht tun.«
    Der kleine Mann setzte sich bequemer zurecht, legte einen Arm um einen Bettpfosten und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Ich habe Ihnen ja schon gesagt, was für ein Narr ich gewesen bin. Ja, es ist wahr, ich, Howie Burns, war einmal das Gehirn der größten Bande, die in dem letzten Jahrzehnt hier im Westen operiert hat. Wir hatten uns auf die Frachten für die Raumstationen und den Mond spezialisiert. Sie können mir jetzt nicht mehr ansehen, wie gut es mir damals ging. Ich hatte Ringe, Brilliantringe, Geld, die teuersten Wagen, eine Menge davon. Und die Mädchen kamen angerannt.«
    Howie lächelte erinnerungsschwer. Dann wurde er wieder schwermütig. »Als es mir dann schlecht ging, war es aus mit den Mädchen. Sie wollten nur mein Geld, sonst nichts. Und ich hatte immer gedacht, sie hätten mich gern. Na, ein Gutes war doch drin. Ich bin nie geschnappt worden. Ich hatte immer alles so arrangiert, daß ich eine weiße Weste hatte. Jeder von der Bande ist erwischt worden, aber ich habe die Polente an der Nase herumgeführt. Können Sie sich vorstellen, was ich für ein Köpfchen gehabt haben muß. Ja, damals war ich der Howie Burns, und die Leute hatten Respekt vor mir. Sowohl die Schnüffler der Föderation als auch die Staatspolizei haben versucht, mich dranzukriegen, aber ich war ihnen zu schlau.« Er kicherte.
    »Vor ein paar Jahren bin ich dann ausgestiegen. Ich hatte genug auf die Seite gelegt, um mich für mein Geld einmal unbesorgt amüsieren zu können. Ich war dabei kein Knauser.« Die Erinnerung gab seinen Augen einen fernen Blick. »Aber ich war zu großzügig. Die Sache ging schief. Letztes Jahr waren die Moneten alle.
    Um die Zeit herum traf ich John Hardesty. Er suchte jemand, der etwas für ihn erledigen sollte. Ein bemerkenswerter Kerl, dieser Hardesty. Genau meine eigene Klasse, obwohl bei ihm keiner eine Ahnung hatte, woher sein Geld kam. Er mußte aber seine Finger in einer Unmenge Geschäfte gehabt haben. Was für welche, weiß ich natürlich nicht.
    Ich muß allerdings zugeben, daß er noch schlauer ist als ich, sonst würde ich jetzt nicht hier sitzen. Vor sechs Monaten, so hatte er mir gesagt, hätten ihm die Ärzte erzählt, daß er nicht mehr lange zu leben hätte. Aber er wollte nicht sterben. Zuerst habe ich darüber gelacht, als ich ihn so reden hörte. Wer will schon sterben.
    Hardesty allerdings machte mir einen Vorschlag. Gegen eine ansehnliche Summe wollte er mich als Revolvermann haben. Ich sollte für ihn einen gewissen Bradley Kempton umlegen. Ich ein Revolvermann. Ich hatte nie gedacht, daß ich jemals so tief sinken würde. Aber mir ging es verdammt dreckig, und ich nahm an.«
    »Also haben sie meinen Vater ermordet.«
    Howie hob beschwichtigend die Hand. »Regen Sie sich nicht unnütz auf. Wenn ich es nicht getan hätte, wäre es eben ein anderer gewesen. Hardesty ist es, hinter dem wir her sind. Vergessen Sie das nicht.«
    »Was für einen Grund haben denn Sie eigentlich. Sie haben schließlich Hardestys schmutzige Arbeit getan …«
    Hernie grinste bitter. »Ja, das stimmt. Aber ich sagte Ihnen ja schon, daß ich ein verdammter Dummkopf bin. Ich bin heute abend losgegangen, um mir mein Geld abzuholen. Ich sollte es nachher bekommen. Hardesty ließ sich auf nichts anderes ein. Na, ich konnte es ihm nicht verdenken. Er kannte mich gut genug, um zu wissen, daß ich es niemals tun würde, wenn er mich vorher schon bezahlt.«
    »Und Sie haben das Geld bekommen?«
    Howie lachte hysterisch auf. Als er endlich seine Selbstbeherrschung wiedererlangt hatte, sagte

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