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TS 12: Unternehmen Schwerkraft

TS 12: Unternehmen Schwerkraft

Titel: TS 12: Unternehmen Schwerkraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hal Clement
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langen Überlegungen. „Sie sind nicht sehr steil, und die gegenwärtige Schwere ist nicht allzu groß.“
    „Wahrscheinlich habt Ihr recht, Kapitän“, sagte Hars. „Aber würden wir nicht Zeit sparen, wenn wir das Schiff nur längsweise auseinander nehmen? Vielleicht würden die Längsreihen von Flößen in dem Bach schwimmen, wenn wir sie ein Stück flußabwärts tragen.“
    „Das klingt gar nicht einmal schlecht, Hars. Versuche zu erkunden, wie weit flußabwärts das sein würde. Der Rest kann inzwischen die Flöße voneinander trennen, in der Art, wie Hars vorgeschlagen hat.“
    „Ich möchte nur wissen, ob das Wetter immer noch zu schlecht ist für die fliegenden Maschinen“, warf Dondragmer ein.
    Barlennan schaute nach oben. „Die Wolken hängen tief und der Wind weht immer noch recht stark. Wenn die Flieger recht haben – und sie müßten es eigentlich wissen, denke ich – ist das noch kein Wetter zum Fliegen. Es würde jedoch nicht schaden, wenn wir von Zeit zu Zeit einen Blick nach oben werfen. Ich hoffe, wir bekommen noch einmal eine der Maschinen zu sehen.“
    „Wenn wir nur eine davon zu Gesicht bekommen, hätte ich auch nichts dagegen“, antwortete der Maat trocken. „Willst du etwa zu dem Kanu noch einen Gleiter hinzuerwerben?“
    Barlennan gab keine Antwort. Er hatte nicht – zumindestens nicht bewußt – daran gedacht, seiner Sammlung noch einen Gleiter hinzuzufügen. Was das Fliegen selbst betraf – nun ja, er hatte sich geändert, aber alles hatte seine Grenzen.
    Die Flieger sagten klares Wetter voraus, und gehorsam verzogen sich in den nächsten Tagen die Wolken. Obwohl sich damit das Flugwetter besserte, dachte kaum jemand daran, in den Himmel zu schauen. Alle waren viel zu beschäftigt. Hars’ Plan hatte sich als durchführbar erwiesen. Nur ein paar hundert Meter abwärts wurde der kleine Fluß für die Floßreihen schiffbar. Barlennans Feststellung, die zusätzliche Schwere würde nicht allzuviel ausmachen, erwies sich jedoch als nicht zutreffend. Jeder Gegenstand war doppelt so schwer wie damals, als sie den Flieger zum letzten Mal gesehen hatten, und sie waren nicht gewohnt, irgend etwas zu heben. Trotz ihrer Körperkräfte war es unumgänglich, die Floßreihen von allem Gerät zu entladen. Dann, als sie den schiffbaren Lauf des Flusses erreichten, und die Flöße teilweise schwimmen konnten, hatten sie es leichter. Nicht allzu viele hundert Tage vergingen, bis sie die Floßschlangen zum See hinunterziehen konnten.
    Die fliegenden Maschinen tauchten gerade in dem Augenblick auf, als sie das Schiff zwischen beiderseits hochaufragenden Felswänden hindurchschleppten, kurz vor der Stelle, an der der Bach in den See mündete. Karondrasee erblickte sie als erster.
    Es waren acht Gleiter, die nebeneinander durch die Atmosphäre segelten, jedoch keineswegs in geschlossener Formation. Sie kamen direkt auf das Schiff zu und ließen sich von dem Aufwind an den Hügeln tragen, bis sie über den ängstlich nach oben starrenden Meskliniten schwebten. Dann glitten sie zurück, flogen erneut an und warfen, als sie wieder über ihnen standen, irgendwelche Gegenstände ab.
    Die fallenden Gegenstände redeten eine deutliche Sprache; jeder der Matrosen konnte sehen, daß es Speere waren, von der Art, wie sie die Bewohner der Uferbänke des großen Stromes verwendet hatten. Für einen Augenblick überfiel die Meskliniten wieder die alte Angst vor allem Fallenden. Dann sahen sie jedoch, daß die Speere ein ganzes Stück von ihnen entfernt zu Boden fallen würden. Beim zweiten Anflug befürchteten die Meskliniten, die Gleiter würden besser zielen. Doch gingen die Speere in der gleichen Entfernung nieder. Und als sie auch beim dritten Anflug dorthin fielen, wurde klar, daß die Gleiter damit einen Zweck befolgten. Er wurde sehr bald offenbar; mehrere Dutzend Speere steckten im Grund des Bachbettes und versperrten dem Schiff die Weiterfahrt zum See.
    Als sich die Bree der Barrikade näherte, stellten die Gleiter das Werfen ein. Barlennan hatte gefürchtet, sie würden damit fortfahren, um sie daran zu hindern, die Sperre aus dem Wege zu räumen. Doch zeigte sich, als sie die Barrikade erreichten, daß dies gar nicht notwendig war. Die Speere ließen sich nicht entfernen. Sie waren bei sieben Erdenschweren aus einer Höhe von dreißig Metern abgeworfen worden; Spezialwerkzeuge oder Maschinen wären erforderlich gewesen, um sie herauszuziehen. Terblannen und Hars mühten sich fünf Minuten lang

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