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TS 22: Terminus, der letzte Planet

TS 22: Terminus, der letzte Planet

Titel: TS 22: Terminus, der letzte Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Schlachtkreuzers abgeschlossen ist. Allein die Tatsache, daß sie bereit sind, diese Arbeit durchzuführen, beweist, daß sie uns fürchten. Diese Narren versuchen, uns zu besänftigen, aber wir lassen uns nicht von unserem Weg abbringen, was?“
    Und Lepolds Faust krachte auf den Tisch. „Nein, nicht solange ich König von Anacreon bin!“
    Wienis Lippen zuckten. „Und außerdem müssen wir abwarten, bis Salvor Hardin kommt.“
    „Salvor Hardin!“ Die Augen des Königs wurden plötzlich groß und rund, und seine jugendlichen Gesichtszüge verloren wieder einen Teil ihrer Härte.
    „Ja, Lepold, der Anführer der Stiftung selbst wird an deinem Geburtstag nach Anacreon kommen – wahrscheinlich, um uns mit schönen Worten zu besänftigen. Aber es soll ihm nichts nützen!“
    „Salvor Hardin!“ Es war nur mehr ein leises Flüstern.
    Wienis runzelte die Stirn. „Hast du Angst vor einem Namen? Es ist derselbe Hardin, der bei seinem letzten Besuch unseren Namen in den Schmutz getreten hat. Du wirst doch diese tödliche Beleidigung unseres Königshauses nicht vergessen?“
    „Nein, ich glaube nicht. Nein, bestimmt nicht, bestimmt nicht. Wir werden es ihm heimzahlen – aber ich habe Angst …“
    Der Regent erhob sich. „Angst? Wovor denn? Wovor, du junger …“ er unterbrach sich.
    „Es wäre doch irgendwie frevelhaft, weißt du, die Stiftung anzugreifen. Ich meine …“, er machte eine Pause.
    „Nur weiter.“
    „Ich meine, wenn es wirklich einen Galaktischen Geist gibt, dann würde ihm das vielleicht nicht gefallen. Meinst du nicht auch?“
    „Nein, das meine ich nicht“, war die kurze Antwort. Wienis setzte sich wieder, und seine Lippen verzogen sich zu einem seltsamen Lächeln. „Du machst dir also anscheinend doch ziemlich viel Gedanken um den Galaktischen Geist. Das kommt davon, wenn man dich so unbeaufsichtigt herumstrolchen läßt. Du hast wahrscheinlich Verisof ziemlich oft zugehört.“
    „Ja, er hat mir vieles erklärt – “
    „Vom Galaktischen Geist?“
    „Ja.“
    „Nun, dann kann ich dir nur sagen, daß er diesen Mummenschanz noch weniger glaubt als ich, und ich glaube überhaupt nichts davon. Wie oft habe ich dir schon gesagt, daß das alles Unsinn ist?“
    „Schon, aber Verisof sagt …“
    „Verisof soll der Teufel holen. Es ist Unsinn.“
    Ein kurzes Schweigen, und dann meinte Lepold: „Und trotzdem glaubt es jeder. Ich meine, all das von dem Propheten Hari Seldon, und wie er die Stiftung gegründet hat, damit wir seine Gebote erfüllen, und damit eines Tages das irdische Paradies wiederkommt, und wie jedermann, der seine Gebote nicht befolgt, für alle Ewigkeit verdammt sein wird. Alle glauben es. Ich habe bei Festlichkeiten den Vorsitz geführt und weiß bestimmt, daß sie es glauben.“
    „Ja, sie glauben es, aber wir doch nicht. Und du mußt dankbar sein, daß es so ist; denn wegen dieser ganzen Narrheit bist du König von Gottes Gnaden – und selbst ein Halbgott. Äußerst praktisch. Es schließt alle Möglichkeiten einer Revolution aus und garantiert absoluten Gehorsam in allen Dingen. Und deshalb mußt du den Krieg gegen die Stiftung befehlen, Lepold. Ich bin nur Prinzregent und ein Mensch, du aber bist König und – für sie – ein Gott!“
    „Aber, ich glaube, in Wirklichkeit bin ich das nicht“, meinte der König nachdenklich.
    „Nein, in Wirklichkeit nicht“, kam die ironische Antwort. „Aber du bist es für alle, außer für die Leute von der Stiftung. Wenn sie nicht mehr sind, wird niemand mehr deine Gottheit leugnen. Denk’ daran!“
    „Und dann werden wir selbst die Wundermaschinen der Tempel bedienen können und die Schiffe, die ohne Menschen fliegen, und die heilige Speise, die den Krebs heilt, und all das andere. Verisof hat gesagt, nur Leute, die den Segen des Galaktischen Geistes …“
    „Ja, das hat Verisof gesagt! Verisof ist neben Salvor Hardin dein ärgster Feind. Hör’ auf mich, Lepold, und mache dir keine Sorgen um die Stiftung. Wir wollen zusammen ein Reich aufbauen – nicht nur das Königreich Anacreon, sondern eines, das all die Milliarden Sonnen der Galaxis umfaßt. Ist das nicht besser als das ,irdische Paradies’?“
    „Ja …“
    „Kann Verisof dir mehr versprechen?“
    „Nein.“
    „Nun gut, ich glaube, damit ist die Sache wohl erledigt.“ Er wartete nicht auf eine Antwort. „So, und jetzt geh’, ich komme dann nach. Halt, noch etwas, Lepold …“
    Der junge König drehte sich auf der Schwelle um.
    Wienis lächelte, nur

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