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TS 24: Der galaktische General

TS 24: Der galaktische General

Titel: TS 24: Der galaktische General Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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sagteruhig: „Ich weiß nicht, wovon Sie
reden.“
    Barr lächelte. „Die Antwort genügt mir. Aber
wenn es Zauberer gibt, und Sie einer davon sind, dann glaube ich,
daß wir eines Tages noch viel mit Ihnen zu tun haben
werden. Vielleicht ist das ganz gut so. Wir brauchen frisches
Blut.“
    Der Kandier überlegte. „Ich sage gar nichts. Aber
ich hätte Sie gerne etwas gefragt. Hat Siwenna Atomkraft?
Nein, warten Sie, es ist mir bekannt, daß man hier
weiß, was Atomkraft ist. Ich meine, funktionieren die
Kraftwerke noch, oder wurden sie bei der letzten Plünderung
zerstört?“
    „Zerstört? O nein. Lieber würden sie einen
halben Planeten vernichten, ehe sie eine Kraftstation auch nur
antasten. Sie sind unersetzlich und für die Stärke
unserer Flotte von ausschlaggebender Bedeutung. Nein, unsere
Kraftwerke sind die besten von hier bis Trantor.“
    „Was müßte ich tun, um eine dieser
Kraftanlagen besichtigen zu können?“
    „Nichts“, antwortete Barr entschieden. „Wenn
Sie einer militärischen Kraftstation auch nur auf eine Meile
nahekommen, schießt man Sie ohne Anruf nieder.“
    „Sie wollen damit sagen, daß alle Kraftwerke
militärischer Kontrolle unterstehen?“
    „Nein, es gibt auch kleine städtische Anlagen, die
Strom für Licht und Heizung liefern. Sie unterstehen der
Kontrolle der Techniker, einer Gruppe von Spezialisten, die die
Kraftwerke überwacht. Eine erbliche Gilde mit eisernem
Pflichtgefühl und was sonst noch alles dazugehört. Nur
ein Techniker hat Zutritt zu den Werken, es sei denn, Sie
fänden Mittel und Wege, einen zu bestechen.“
    Mallow grinste. „Nim, das wind mir schon irgendwie
gelingen. Können Sie mir den Weg zur nächsten Stadt
zeigen?“
    Fünf Minuten später verließ er den alten
Patrizier.

 
8
     
    Der Techniker war klein und untersetzt. Er besaß nur
mehr einen schmalen Kranz Haare, die pomadig glänzten. Er
trug schwere Ringe an den Fingern, und seine Kleider waren
parfümiert. Er war der erste Mann auf diesem Planeten,
dachte Mallow, der nicht hungrig aussah.
    Er sah Mallow hochmütig an. „Nun, guter Mann,
rasch, was wollen Sie? Ich habe wichtige Dinge, die auf mich
warten. Sie sind anscheinend hier fremd …“ Seine
Augen wanderten argwöhnisch über Mallows fremdartige
Kleidung.
    „Ich bin nicht aus der Umgebung“, sagte Mallow
ruhig. „Aber das hat wohl nichts zu sagen. Ich hatte die
Ehre, Ihnen gestern ein kleines Geschenk senden zu dürfen
…“
    Der Techniker rümpfte hochmütig die Nase. „Ja,
ich habe es bekommen. Vielleicht kann ich es einmal
gebrauchen.“
    „Ich habe noch viel hübschere Geschenke.“
    „So, haben Sie das?“ meinte der Techniker
nachdenklich. „Ich’ glaube, ich kann mir schon
denken, worauf Sie hinauswollen. Es ist nicht das erste Mal,
daß ein Fremder diesen Dreh bei mir versucht. Sie werden
mir irgend etwas geben. Ein paar Kredite, vielleicht einen
Umhang, zweitklassigen Schmuck, irgend etwas jedenfalls, was
Ihrer Ansicht nach ausreicht, um einen Techniker zu
bestechen.“ Er schob beleidigt die Unterlippe vor.
„Und ich weiß auch genau, was Sie dafür haben
wollen. Sie wollen in unsere Gilde aufgenommen werden. Sie
wollen, daß wir Sie die Mysterien des Atoms und die Wartung
der Maschinen lehren.“
    Mallow wollte etwas sagen, aber der Techniker wurde immer
lauter. „Und jetzt verschwinden Sie, bevor ich Sie dem
Protektor der Stadt melde. Glauben Sie denn im Ernst, daß
ich so etwas tun würde? Die siwennischen Hunde, die vor mir
waren, würden es vielleicht tun! Aber jetzt weht hier ein
anderer Wind. Bei der ewigen Galaxis, am liebsten würde ich
Sie eigenhändig umbringen und die Welt von Ihnen
befreien.“
    Der Händler blickte abschätzend auf die beiden
kraftlosen Hände, die seinem Leben ein Ende setzen sollten,
und sagte: „Weiser Mann, Sie irren, und zwar gleich in drei
Dingen. Erstens bin ich kein Spion Ihres Vizekönigs, der
Ihre Loyalität prüfen soll. Zweitens, meinGeschenk ist
etwas, was selbst der Kaiser in all seiner Macht nicht besitzt
und auch nie besitzen wird. Und drittens will ich dafür
etwas haben, was Sie gar nichts kostet.“
    „Das sagen Sie! Und was ist dann das für ein
kaiserliches Geschenk, das Sie mir in Ihrer gottgleichen Gnade
verehren wollen? Etwas, was selbst der Kaiser nicht hat!“
Er lachte auf.
    Mallow erhob sich und schob den Stuhl zur Seite. „Ich
habe drei Tage darauf gewartet, zu Ihnen vorgelassen zu

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