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TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS

Titel: TS 48: Der letzte Flug der XANTHUS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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abzustellen, bevor sie die Frau gegen das Schott schmetterte. Während sie darauf warteten, daß der Luftdruck anstieg, erklärte er ihr die manuellen Kontrollen und sagte ihr, was sie tun mußte, wenn er sich zu dem Schiffbrüchigen begab. Schließlich nickte sie verstehend.
    In den knappen drei Stunden, die ihm noch verblieben, drehte Webb den Blecheimer erneut um und wich von seinem Kurs ab, um dem treibenden Wrack zu folgen. Es flog auf einer willkürlichen Bahn auswärts, und seine Geschwindigkeit würde es in den nächsten hundert Stunden bis weit über die Monde des Saturns hinaustragen. Seine Motoren schwiegen natürlich, und es antwortete nicht auf Webbs Signale.
    Toronto hatte seine Meldung aufgeschnappt, in der er auf seine Bergungsrechte pochte. Eine Nachricht ging an ihn ein:
    TORKON AN XANTHUS ROUTE 41: AUS NEWARK WURDE HIER BERGUNGSBELOHNUNG HINTERLEGT. VERTRAG UMSCHLIESST ALLE PERSONEN LEBEND ODER TOT PLUS ZEHNPFÜNDIGEN, VERSIEGELTEN SCHWARZEN KASTEN INTAKT. LETZTERER WICHTIG, WENN BELOHNUNG BEANSPRUCHT. GLUCK. X
    „Da sehen Sie es“, rief Webb triumphierend. „Sie legen gar keinen Wert auf den Schweber. Sie wollen den Kasten haben! Obligationen, Diamanten … Teufel, da kann manches drin sein!“
    „Aber die Personen werden ausdrücklich erwähnt“, protestierte Kate.
    „Das ist für die Ohren der Landratten bestimmt. Newark will seinen Kasten haben!“ Webb schnallte ein Rückstoßgerät über seinen Anzug und befestigte zwei kurze Gurte an den Ringen. Er überprüfte seinen Luftvorrat. „Habgieriges altes Newark und sein kostbarer Kasten!“
    „Habgieriger alter Webb und seine kostbare Belohnung“, schleuderte sie zurück.
     
    *
     
    Kate beobachtete den Schirm, bis Webbs Echo auftauchte. „Jetzt habe ich Sie. Sie bewegen sich in der richtigen Richtung.“
    „Das weiß ich. Ich kann ihn hören.“
    Beleidigt und wütend schaltete sie jäh das Radio ab und schimpfte: „Verdammter Kerl, Irvin Webb!“ Der Blick auf dem Schirm glitt stetig auf das Wrack zu.
    Kate eilte durch den Mittelgang und riß die Tür zum Toilettenraum auf. Webb hatte gesagt, daß Singletons Ende durch gleichzeitiges Herabdrücken beider Hebel herbeigeführt worden war, daß der Junge aus Versehen seinen Arm über die Drücker gelegt und damit den Luftdruck weggespült hatte, statt sie in der vorgeschriebenen Reihenfolge zu betätigen. Sie probierte es. Wie sie es heimlich schon früher versucht hatte, setzte sie sich hin und bemühte sich, ihren Arm über beide Hebel auszustrecken. Es war unmöglich. Sie stand auf, das Gesicht nach innen gerichtet, streckte den Arm aus und versuchte so, ihn auf beide Hebel gleichzeitig zu legen. Es ließ sich nicht machen. Sie runzelte die Stirn. Der Verdacht, den sie schon seit langem hegte, schien sich mehr und mehr zu bestätigen. Kate gab sich die größte Mühe, Webbs Aussage mit jedem erdenklichen Manöver zu rechtfertigen. Sie setzte sich hin, kniete aufs Deck und hockte sich dann darauf. Sie probierte es sogar mit dem ausgestreckten Bein und dem Fuß, gab es aber auf. Die beiden Hebel ließen sich beim besten Willen nicht mit einem Arm oder einem Bein niederdrücken. Sie wußte, daß ihr Arm ebenso lang war, wie der Webbs, und zweifellos entsprach er auch dem des Jungen oder übertraf ihn sogar.
    Die beiden Spülhebel waren an der Wand in derart verschiedenen Höhen angebracht, daß sie keinesfalls gleichzeitig mit einem Arm betätigt werden konnten. Der eingebaute Sicherheitsfaktor. Wer sie gleichzeitig drücken wollte, mußte beide Hände benutzen, und sie zweifelte stark daran, daß Singleton so dumm war.
    Webb hatte gelogen. Singleton hatte seinen Tod nicht selbst verschuldet, es sei denn in Selbstmordabsicht. Webb war ein kaltblütiger, skrupelloser Lügner, und vermutlich auch ein Mörder. Die Polizei hatte den falschen Mann festgenommen.
    Sie wandte sich dem Fernschreiber zu und tippte:
    XANTHUS AN TORKON: WEBB JETZT UNTERWEGS ZUM WRACK. ZWINGT ZAHLENDEN PASSAGIER TROTZ PROTESTE, AUF TITAN AUSZUSTEIGEN. X
    Kate schaltete das Radio an und stellte fest, daß Webb dabei war, sich durch irgendeine namenlose Melodie zu quälen. Man konnte es nicht gerade Singen nennen; die Laute stellten eine Mischung aus Brumm- und Murmeltönen dar. Er näherte sich dem Wrack. Kate ließ sich vor dem Radargerät nieder und wartete.
    Sie überlegte, daß Toronto bezüglich ihres Protests nichts unternehmen würde, weil Webb der Schiffsherr war und sie seine Entscheidung nicht mißachten

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