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TS 58: Das Raumschiff der Verbannten, Teil 1

TS 58: Das Raumschiff der Verbannten, Teil 1

Titel: TS 58: Das Raumschiff der Verbannten, Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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zwei Stühle, zwei Sessel, eine Waschstelle, ein Schrank und eine Liege.
    Auf der Liege lag Godfroy.
    Leinster brauchte ihn nur ein einziges Mal anzusehen, um zu wissen, was mit ihm geschehen war. Sein Gesicht war mit Blut verschmiert. Die Augen waren weit aufgerissen und die Augäpfel sonderbar getrübt. Aus den Ohren rann Blut in einer dünnen Bahn.
    Ultraschall-Treffer.
    Jemand hatte es auf sich genommen, den wichtigsten Zeugen der Kanonen-Affäre zu beseitigen, bevor er seine Aussage machen konnte.
    Godfroy war tot, und er war es offenbar schon seit mindestens zwanzig Minuten; denn das Blut auf dem Gesicht hatte schon eine Kruste gebildet.
    Leinster führte von Godfroys Visiphon-Gerät aus ein Gespräch mit dem Kommandostand. Rigellian war von der Nachricht erschüttert. Leinster mußte ihm zweimal auftragen, die Bordpolizei so schnell wie möglich zu Godfroys Kabine zu schicken.
    Leinster hatte ursprünglich die Absicht, in Godfroys Kabine zu warten, bis Leutnant Vandervelt von der Polizei mit seinen Leuten eintraf.
    Aber seit seinem Gespräch mit Rigellian waren noch keine fünf Minuten vergangen, als die Alarmsirenen zu heulen begannen. Das nervenzerreibende Geräusch drang durch das geöffnete Schott vom Gang aus herein, und Godfroys private Warneinrichtung schloß sichdem Lärm augenblicklich an.
    Ein paar Sekunden lang war Leinster unschlüssig, was er tun solle. Er versuchte ein zweites Mal, den Kommandostand zu erreichen: aber diesmal gelang es ihm erst nach einer Minute.
    Rigellians aufgeregtes Gesicht erschien auf dem Bildschirm. Er sagte etwas, aber Leinster konnte es im Sirenenlärm nicht verstehen.
    „Was ist los?!“ schrie er.
    Von Rigellians Antwort waren nur Bruchstücke zu hören.
    „… Kanone … Leck neulich … explodiert …!“
    Aber für Leinster reichte es. Mit einem Schlag kam ihm zu Bewußtsein, wie leichtsinnig er sich verhalten hatte, seitdem er wußte, daß der Gegner Godfroy aus dem Wege geräumt hatte.
    Das zweite Beweismittel war die Kanone selbst. Er hätte daran denken müssen, daß der Feind versuchen würde, sich auch dieser Bedrohung zu entledigen.
     
    Wenige Augenblicke später war Leinster wieder im Kommandostand. Das Schott von Godfroys Kabine hatte er verschlossen.
    Im Kommandostand herrschte helle Aufregung. Helmer war nirgendwo zu sehen. Rigellian zeigte sich ein wenig erleichtert, als Leinster das Kommando wieder übernahm.
    Ein Entstörtrupp der technischen Brigade hatte sich zum Kanonensektor hinunter auf den Weg gemacht. Der erste Bericht war in einigen Minuten zu erwarten. Leinster korrigierte in der Zwischenzeit den Ausfall des Aggregates dadurch, daß er die anderen um jeweils 0,04 Prozent stärker belastete.
    Wenigstens der Kurs der GLORIOUS würde unter der Explosion nicht zu leiden haben.
    Leinster hatte die Korrekturarbeiten gerade beendet, als der Entstörtrupp sich meldete. Die Männer hatten ein tragbares Aufnahmegerät mit sich genommen und übertrugen das Bild des Kanonenraums in allen Einzelheiten.
    Leinster wußte, woran er war, nachdem er nur ein paar Augenblicke lang auf den Bildschirm gesehen hatte.
    Von der Kanone und dem HHe-Generator war nichts mehr zu sehen. Die Explosion hatte sie auseinandergerissen und ihre Überreste – in höchstens handtellergroßen Bruchstücken – über den ganzen Raum verteilt.
    Die Männer des Entstörtrupps meldeten, daß der Raum immer noch mit Pulvergasen gefüllt sei. Der Saboteur hatte nicht einmal den Versuch gemacht, seine Gegner über das Mittel zu täuschen, dessen er sich bedient hatte.
    Er hatte eine Bombe hochbrisanten, altmodischen Sprengstoffs in den Raum geschmuggelt und sie zu einer Zeit detonieren lassen, die ihm passend zu sein schien.
    Leinster wies den Entstörtrupp an, den Raum wieder zu verlassen, die innere Schleusentür zu versiegeln und dort zu warten, bis Vandervelt abkömmlich war.
    Vandervelt meldete sich selbst ein paar Minuten später aus Godfroys Kabine.
    „Ultraschallschuß, Sir“, sagte er mit bekümmertem Gesicht. „Aus geringer Entfernung abgefeuert, genau von vorne. Zeitpunkt des Todes: zwischen 18:55 und 19:05 Uhr.“
    Leinster nickte.
    „Haben Sie Hinweise auf den Täter gefunden?“
    Vandervelt schüttelte den Kopf.
    „Nicht die geringsten. Ich bin sicher, daß Godfroy das Attentat nicht erwartet hat. Alles sieht so aus, als habe er seinen Mörder für einen Besucher gehalten. Er hat ihn wahrscheinlich gut gekannt. Ich habe noch von keinem Fall gehört, in dem es der

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