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TS 62: Das Rätsel der Venus

TS 62: Das Rätsel der Venus

Titel: TS 62: Das Rätsel der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald A. (Hrsg.) Wollheim
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zwanzig Meter vor ihr. Sie riß die Waffe aus dem Gurt und schoß, war aber nicht erstaunt, als er im Nebel untertauchte und verschwand.
    Es hatte also angefangen. Nach Warrens Worten zu urteilen, wurde sie das noch oft erleben. Die Frauen waren menschenähnlich, wie halbfertige Menschen. Sie hatten kein Haar, aber sie hatten Arme, Beine, Füße, einen Leib und einen Kopf. Alles an ihnen war gerundet – Schultern, Hüften, Füße. Sie waren von gleichförmig grauer Farbe und auf ihrem eigenen Planeten auf eine Entfernung von zwanzig Meter beinahe unsichtbar. Sie konnten vor einem stehen und brauchten nur einen Schritt zu tun, um vollkommen zu verschwinden.
    Sie begann einen Plan zu machen. Vielleicht gelang es ihr, mit dem Wissen, das sie von Warren hatte, ihnen zu entgehen. Offenbar war alles unwichtig, was geschah, ehe sie die Tore von Cefor erreichte. Sie würde also ihre Kräfte bis dahin schonen müssen. Die Grauen vermochten etwas schneller zu laufen als Menschen, aber der Unterschied war nicht groß. Und sie lief hundert Meter in weniger als zwölf Sekunden. Wenn sie also die Zeit für ihren Endspurt zur Stadt richtig wählte, konnte es sein, daß sie durchkam, denn diese Grauen hatten vermutlich nur Messer und keinerlei weiter reichende Waffen.
    Sie begann etwas langsamer zu gehen. Sie wußte, daß man sie beobachtete. Vielleicht schoben sie den entscheidenden Angriff hinaus, bis es zu spät war. Sie würde jetzt ein wenig ausruhen. Nur auf die letzte Meile kam es an. sonst auf nichts.
    Sie taumelte und fiel zu Boden. Dann stemmte sie sich in gespielter Erschöpfung mühsam wieder hoch. Dennoch hätte sie beinahe zu rennen begonnen, als sie vier Graue sah, die sie ruhig aus einer Entfernung von nur zehn Metern beobachteten.
    Sie schoß schnell, und einer der Eingeborenen fiel. Den anderen schien das nichts auszumachen. Aber sie verschwanden.
    Sie rannte ein paar hundert Meter – getrieben von einem Schrecken. der nur eine Spur weniger echt war, als er schien.
    Langsam begann sie wieder zu hoffen. Zwölf Meilen. Sie war noch frisch, und die Grauen mußten denken, daß sie schon am Ende ihrer Kräfte war. Sie mußten sie Cefor sehen lassen – sonst war ihre teuflische Marter nicht vollkommen. Und wenn sie sie soweit kommen ließen, würde es ihr vielleicht gelingen, die Tore zu erreichen und die Grauen mit ihren Pistolen solange aufzuhalten, bis man ihr zu Hilfe kam.
    Sie überlegte, ob sie schon vorher schießen sollte, um auf sich aufmerksam zu machen. Aber das würde mit großer Wahrscheinlichkeit den Angriff der Grauen beschleunigen, und das wollte sie nicht riskieren.
    Plötzlich traf sie ein Stoß von hinten, und sie fühlte die Berührung warmer feuchter Haut. Sie schrie auf und dachte Jetzt! Aber sie begnügten sich damit, sie herumzuschubsen und sie jedesmal wieder umzuwerfen, wenn es ihr gelang, sich aufzurichten. Es schienen etwa ein Dutzend Eingeborene zu sein. Sie wagte nicht zu schießen. Solange ihre Pistolen im Gürtel steckten, waren sie in Sicherheit, zog sie dagegen eine heraus, bestand die Gefahr, daß sie sie ihr aus der Hand schlugen.
    Dann war sie wieder allein. Sie hatten ihr den Anzug zerrissen, aber nur die untere Hälfte. Zuerst wunderte sie sich darüber, dann verstand sie. Ohne Sauerstoff würde sie binnen acht Stunden tot sein. Das wußten sie, und sie wollten, daß sie länger lebte.
    Sie schnitt den Anzug an der Hüfte auf. Jetzt konnte sie bequemer gehen. Sie fragte sich in Gedanken, was sie wohl tun würden, wenn sie auch das Oberteil ablegte. Würden sie sie zwingen, ihn wieder anzuziehend?
    Sie wußte, daß sie jetzt beinahe zwanzig Meilen gegangen sein mußte und wünschte sich, daß Warren die Entfernung überschätzt hatte. Er hatte gesagt, zwanzig bis dreißig Meilen, und sie hatte bis jetzt gehofft, daß es die kürzere Entfernung sein würde. Aber bis jetzt war Cefor noch nicht zu sehen.
    Zu zweit wären ihre Aussichten viel besser gewesen, dachte sie verärgert. Sie hätten sich gegenseitig decken und damit die Grauen in die Defensive zwingen können. So verhielten sich die Eingeborenen so ruhig, daß sie nicht wußte, ob nicht ein ganzes Dutzend nur fünf Meter hinter ihr herschlich. Sie widerstand der Versuchung, sich umzusehen, bis diese Versuchung übermächtig wurde.
    Als sie sich schließlich umdrehte, wünschte sie, sie hätte es nicht getan. Mindestens zehn der dunklen Schemen verschwanden schnell im Nebel. Jetzt würde sie immer wissen, daß sie hinter ihr

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