Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 88: Das Ende der Zeitreise

TS 88: Das Ende der Zeitreise

Titel: TS 88: Das Ende der Zeitreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
Vom Netzwerk:
worden. Drehen Sie Ihr Raumei und beginnen Sie mit dem Anpassungsmanöver! Machen Sie aber um Gottes willen keinen Bruch! Der Rob soll an der Hauptschleuse übersteigen. Haben Sie verstanden? Bitte um Bestätigung.“
    „Ich habe das Wesentliche verstanden“, kam es zurück. „Werde das Schiff verankern und übersteigen. Ich mache keinen Bruch, beruhigen Sie Mister Gott.“
    Jack ließ vor Überraschung die eben angebrannte Zigarette aus dem Mund fallen. Schon öffnete er den Mund zu einer Erwiderung, als ihn die Erkenntnis traf. Also ist Sigma Fünf doch ein Roboter! Jack wußte aus den Romanen, daß Roboter keine Religion kennen.
    „Schiff liegt an. Öffnen Sie bitte die Schleuse, Sir!“ tönte es ungeduldig aus dem Empfänger. Jack schaute mit dem Ausdruck grenzenloser Verblüffung auf die Bildschirme. Sie zeigten nur die Leere des Weltraums und das Feuermeer der Sonne.
    „Wo liegt das Schiff?“ fragte er.
    „Vor der Schleuse, Sir. Ist etwas nicht in Ordnung?“
    Jack Woolery schluckte krampfhaft. Eine ganze Menge war nicht in Ordnung! Wie kam der Roboter dazu, zu behaupten, das Schiff läge an? Der Halteplatz befand sich doch fünfhundert Meter neben der Station – und war leer. Sollte etwa …? Jack drückte den mit „B-Schirm-Schleusenschott“ bezeichneten Schalter. Zuerst sah er überhaupt nichts. Erst, als er auf Weitwinkel verstellte, entdeckte er den Ausschnitt eines wuchtigen, eiförmigen Gebildes, direkt an den Montagestreben über der Hauptschleuse. Jack war darüber so fassungslos, daß er, ohne weitere Fragen zu stellen, das Schott öffnete. Gleich darauf löste sich ein kurz im grellen Sonnenlicht aufblinkender Körper von der Schiffshülle und verschwand aus dem Blickwinkel der Kamera.
    Eine Kontrollampe blitzte an der Arbeitsbühne auf. „Außenschott geschlossen.“ Grün leuchtete die zweite Lampe. „Innenschott geöffnet.“ Jack konnte nicht verhindern, daß seine Hände zu zittern begannen. Wie hatte es der Kapitän geschafft, sein Schiff ohne merkbaren Stoß an die Hauptschleuse zu legen? Noch nie hatte vordem jemand etwas Ähnliches gewagt. Die Chancen, ein solches Manöver ohne größeren Schaden zu überstehen, standen bekanntlich eins zu hunderttausend.
    Das akustische Signal des Türsummers lenkte Jack von seinen Grübeleien ab. Ganz automatisch betätigte er den Öffner. Dann aber riß es ihn von seinem Platz hoch. Durch das geöffnete Schott trat eine hohe, schlanke Gestalt, deren nahezu lautlose, geschmeidige Bewegungen im Widerstreit mit der blauschwarz glänzenden, metallischen Hülle standen. Was jeden Zweifel aber sofort beseitigte, war das maskenhaft starre, fast konturenlose „Gesicht“, aus dem zwei rötlich glimmende Facettenaugen blickten. Jetzt hob das Wesen die Hand zu einem legeren Gruß. „Roboter Sigma Fünf meldet sich zu Ihrer Verfügung, Sir.“
    Jack Wollery benötigte einige Zeit, um den verblüffenden Anblick zu verdauen. Mit schräggeneigtem Kopf lauschte er den Worten nach. Die Stimme hatte wie die eines Menschen geklungen. Und die Erscheinung … Er hatte ein klobiges Ungetüm erwartet, wie er es aus den bisherigen Roboterserien kannte. Anerkennend pfiff Jack durch die Zähne. Wenn Sigma Fünf das hielt, was sein Äußeres versprach …
    Er entspannte sich. „Danke. Sie … ähem … du kannst hereinkommen.“ Der Roboter trat einige Schritte näher. Jack, der seine Bewegungen kritisch beobachtet hatte, nickte anerkennend. „Wie heißt der Kapitän des Schiffes? Ich möchte ihn verständigen, daß hier alles okay ist. Sicher wartet er schon darauf.“
    Sigma Fünf bewegte sich nicht. „Ich war der Kapitän, Sir. Das Schiff bleibt ebensolange hier, wie ich.“
    Jack wich einen Schritt zurück. „Du …? Du bist der Kapitän?“
    „Was haben Sie, Sir? Sie sind plötzlich so blaß geworden. Ist Ihnen nicht gut?“
    Jack winkte ärgerlich ab. „Doch, doch. Vielleicht ist es noch die Aufregung von dem Stoß.“
    „Stoß …?“
    „Ja, die Station muß irgendeinen Hopser getan haben, vorhin, kurz bevor du kamst.“ Jack schien es plötzlich, als leuchteten die Augenzellen des Robots stärker auf.
    „Kennen Sie die Ursache, Sir?“
    „Nein. Die Position der Station ist völlig normal. Der Vorgang ist mir unerklärlich. Ich wüßte keinen Grund dafür.“
    Sigma Fünf neigte leicht den Kopf. „Vielleicht erfahren wir es noch. Jetzt aber sollten Sie besser etwas ruhen. Sie sehen müde und abgespannt aus, Sir.“
    „Kümmere dich nicht um meine

Weitere Kostenlose Bücher