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TS 88: Das Ende der Zeitreise

TS 88: Das Ende der Zeitreise

Titel: TS 88: Das Ende der Zeitreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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Angelegenheiten!“ brauste Jack auf. Doch jetzt fühlte er sich tatsächlich müde. Er unterdrückte ein Gähnen. „Sigma, du wirst jetzt in meine Kabine gehen und den zerbrochenen Aschenbecher wegräumen. Danach kannst du die Radiometerschüssel reparieren. Aber mach keinen Unsinn, verstanden!“
    „Zu Befehl, Sir!“ Sigma Fünf vollführte eine exakte Kehrtwendung – so rasch, daß Jack die Bewegung nicht sehen konnte – und verließ die Zentrale. Jack schaute ihm schadenfroh grinsend nach. Wie wollte Sigma von hier aus die Kabine finden? Doch er freute sich zu früh.
    Als das Schott nach kaum einer Minute aufsprang und Sigmas blauschwarz glänzende Gestalt hindurchtrat, blickte Jack erwartungsvoll auf. „Nun, hast du meine Kabine etwa nicht gefunden …?“
    „Doch, Sir. Sie ist aufgeräumt.“
    Mit enttäuschtem Gesicht wollte Jack die Zentrale verlassen. Da riß ihn Sigmas nächster Satz wieder zurück. Wie hatte der unverschämte Robot gesagt? „Wenn Sie jetzt schlafen möchten …?“
    „Ich habe dir schon einmal gesagt, du sollst dich nicht in meine Angelegenheiten mischen!“ tobte Jack. „Los, geh an deine Arbeit! Ich will sehen, was du kannst.“
    „Verzeihung, Sir.“ Der Robot verbeugte sich. „Ich hatte es nur gut gemeint. Aber ich will Ihnen keine Vorschriften machen.“ Er setzte sich, als wäre dies selbstverständlich, in den breiten Konturensessel vor der Arbeitsbühne und schaltete das zur Sonne gerichtete Radiometer ein. So flink, daß Jacks Augen nicht zu folgen vermochten, glitten seine dünn und zerbrechlich wirkenden Finger über die Einstellknöpfe und Modulationstasten. „Die Segmente sind miteinander verschmolzen, Sir, offenbar durch statische Aufladung. Ich werde die Antennenschüssel abreißen und dafür eine Kreisblockantenne unter die Hülle des Tragrohres setzen, dann kann so etwas nicht wieder geschehen.“
    „Aber ich will eine Schirmantenne haben!“ begehrte Jack auf.
    „Ganz wie Sie es befehlen, Sir. Aber ich muß Sie darauf hinweisen, daß bei einer Blockantenne eine statische Aufladung ausgeschlossen ist, weil sie unter der diamagnetischen Tragrohrhülle liegt – ganz abgesehen davon, daß sie die achtzehnfache Leistung einer Schirmantenne bringt.“
    „Na, schön“, resignierte Jack. „Tu, was du für richtig hältst.“
    Er seufzte, als er unter die kühlende Bettdecke kroch. Gegen die überlegene Ruhe des Roboters kam er sich klein und häßlich vor. Aber wehe ihm, wenn er die Antenne verpfuschte! Mit diesen Gedanken schlief Jack Woolery ein.
    Als er erwachte, fühlte er sich wie zerschlagen. Erst nach geraumer Zeit zwang er sich dazu, zur Uhr zu sehen. Dann aber fuhr er mit einem erschrockenen Fluch aus dem Bett und in seine Kombination. Neun Uhr dreißig Erdzeit! Und Punkt acht Uhr täglich war sein Routineanruf fällig! Kaum hatte er die Zentrale erreicht, als sich sein Ärger über dem Haupt des Roboters entlud. „Warum hast du mich nicht geweckt, du Unglücksrabe? Weißt du nicht, daß Punkt acht Uhr die Routinemeldung fällig ist? Los, Träume nicht! Stell die Verbindung her, aber schnell. Mich wundert nur, daß sie nicht von sich aus angerufen haben. – “
    „Ich wußte nichts von einer festen Meldung, Sir“, entschuldigte sich der Roboter. „Aber ich werde sofort die Verbindung herstellen.“ Sigma Fünf beugte sich über das Sendegerät. „Viel zu schwache Intensität – und zu schwache Strahlbündelung“, murmelte er kaum hörbar. „Das ist wirklich sonderbar.“ Nach einiger Zeit drehte er sich um. „Ich bekomme keine Antwort, Sir. Dabei müßte der Richtstrahl trotz der schlechten Bündelung ankommen.“
    „Laß mich mal!“ knurrte Jack wütend und drängte Sigma Fünf von seinem Platz. „Schlechte Bündelung!“ schnaufte er nach einem Blick auf die Instrumente empört. „Besser kann der Strahl gar nicht laufen!“ Doch, nachdem er zehn Minuten lang mit dem Sender manipuliert hatte, schüttelte er erstaunt den Kopf. „Keine Antwort. Dabei muß unser Signal klar unten ankommen. Warum melden sie sich nicht?“
    „Es gibt nur eine Lösung“, sagte Sigma Fünf, und Jack registrierte verwundert die Unsicherheit in seiner Stimme.
    „Welche Lösung?“ fragte er stirnrunzelnd.
    Sigma Fünf berichtete, was er beim ersten Anflug auf die Station erlebt hatte. Jack wurde abwechselnd rot und blaß. „Aber das ist doch nicht möglich, Sigma! Es gibt keinen Anhaltspunkt dafür, daß sich die Sonne zur Nova entwickelt. Und wenn das, was

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