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TS 90: Die dritte Chance

TS 90: Die dritte Chance

Titel: TS 90: Die dritte Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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gefährden, so irren Sie. Fellinger ist für uns viel zu wertvoll.“
    „Er ist der einzige, der jetzt etwas für uns tun kann, Harrison. Begreifen Sie doch! Sein Ruf ist unangetastet, ihm wird man glauben. Es gibt keine andere Möglichkeit. Ich werde mit ihm sprechen.“
    „Das werden Sie nicht …“
    „Haben Sie einen besseren Vorschlag? Außerdem bin ich bereit, noch weiterzugehen. Wenn Sie Verbindung zum amerikanischen Geheimdienst aufnehmen und ihm klarmachen, daß Sie sich freiwillig stellen, um der allgemeinen Sache zu dienen, dann muß man uns glauben!“
    „Bin ich verrückt? Man würde mich ins Gefängnis stecken und …“
    „Ich werde vorher die Bedingungen für Sie aushandeln“, erbot sich Fabian. „Es ist eine verzweifelte Maßnahme, aber vielleicht birgt sie die Lösung. Nur außergewöhnliche Umstände können eine außergewöhnliche Situation meistern. Unsere Völker müssen zusammenarbeiten, um die Katastrophe zu verhindern – und vielleicht ist es doch besser, die Öffentlichkeit erfährt von alledem nichts. Kein Wort, verstehen Sie. Eine plötzliche Entspannung – das ist alles, was sie zur Kenntnis nimmt.“
    „Sie haben Phantasie“, meinte Harrison und schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, daß Sie Erfolg haben werden. Die Amerikaner werden froh sein, bei der Gelegenheit ihren gefährlichsten Gegner erledigen zu können – das wird der einzige Erfolg Ihrer Aktion sein.“
    „Nein, denn ich habe eine Garantie. Niemand wird von mir Ihr Versteck erfahren, ehe ich nicht die Zusage höchster Regierungsstellen habe, daß man Sie ungeschoren läßt. Vielleicht ist es nicht einmal notwendig, daß jemand etwas von dieser Farm weiß. Jeder wird, wenn er einen Hinweis erhält, den armen Johnson aufsuchen.“
    Harrison kratzte sich am Kopf.
    „Acht Wochen – eine verdammt kurze Zeit. Aber ich denke doch, Sie gestatten mir eine Bedenkzeit. Ich kann da von mir aus keine Entscheidung treffen. Das werden Sie verstehen. Noch nie seit der Existenz unserer Organisation hat es eine so merkwürdige Situation gegeben. Sie ist mehr als nur ungewöhnlich, Doktor.“ Er grinste. „Übrigens, falls es Sie beruhigt – draußen auf dem Friedhof liegen nur alte Steine begraben. Hatten Sie damals wirklich Angst, wir würden Sie umbringen?“
    „Hatte ich“, gab Fabian zu und war sich nicht sicher, ob Harrison diesmal die Wahrheit sprach.
     
    *
     
    General Rogers unterbrach Fabian nicht ein einziges Mal, und sein Gesicht blieb ausdruckslos. Die beiden Männer waren allein, und Rogers hatte sogar zu Beginn des Gespräches versichert, in dem Zimmer befände sich keine Abhöranlage. Fabian legte seine Karten offen auf den Tisch und verschwieg auch nicht die Tatsache, daß Weißberger von der Wahrheit seiner Geschichte überzeugt gewesen war.
    Rogers erfuhr somit alles, was in knapp zwei Monaten geschehen würde, er erfuhr lediglich nichts über das Versteck Harrisons und Dr. Fellingers Rolle als Agent des gegnerischen Geheimdienstes.
    Als Fabian endlich schwieg und den Chef der Abwehr erwartungsvoll anblickte, räusperte sich dieser und meinte:
    „Sehr interessant, wirklich sehr interessant. Erwarten Sie von mir, daß ich Ihnen diese Geschichte abnehme?“
    Fabian zeigte auf die drei Zeichnungen, die er vor sich auf dem Tisch ausgebreitet hatte.
    „Das ist der Beweis, General. Drei Zeichnungen von einem Objekt, das angeblich nur das Pentagon kennt. Alle drei Zeichnungen wurden unabhängig voneinander von drei verschiedenen Personen angefertigt.“
    „Ist das vielleicht zu beweisen?“
    „Ich habe außer Weißbergers Bestätigung keine anderen Beweise. Sie müssen mir einfach glauben.“
    „Ich glaube Ihnen nur Ihre Verbindung zu dem Agentenring und wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir mehr darüber erzählen würden. Alles andere interessiert mich herzlich wenig. Glauben Sie denn, ich sei Verleger für utopische Romane?“
    Fabian begriff von einer Sekunde zur anderen seine Hilflosigkeit und das Aussichtslose seiner Lage. Es war ein Wunder, daß Harrison ihm geglaubt hatte, aber es brachte ihn jetzt keinen Schritt weiter. Diese verfluchten Fremden hatten ihn ohne jedes Risiko in die Vergangenheit und auf die Erde zurückversetzen können. Sie mußten gewußt haben, wie sinnlos es für einen einzelnen Menschen war, einen Krieg verhindern zu wollen.
    Er sah auf und blickte in Rogers’ Gesicht. Der General hatte ganz kalte und harte Augen. Seine Lippen waren fest aufeinandergepreßt und öffneten

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