TS 92: Apollo auf Mondkurs
nicht zu beurteilen, Whitey. Alles Grautöne, ab und zu schwarze oder cremefarbene Stellen.“
„Paßt auf die Instrumente auf“, warnte Mallon.
„Ohne Unterbrechung“, gab Kovac zurück. „Erst neunzehntausend Meter. Reichlich Zeit.“
„Nicht mehr lange“, unterbrach ihn Burke. „Ihr sinkt verdammt schnell.“
„Ich weiß, Whitey. Wir haben schon einmal abgebremst.“
„Verstanden, ich warte.“
„Ich warte“, kam Mallons Stimme.
„Höhe siebzehntausend Meter“, meldete Kovac einige Zeit später.
„Wie sind die Sichtverhältnisse?“ erkundigte Burke sich besorgt.
„Nicht besonders …“
„Was ist nicht besonders – das Glas oder die Beleuchtung, Joe?“
„Kann ich nicht sagen. Vermutlich beides. Das Licht von der Erde ist reichlich schwach.“
„Vielleicht wird es stärker“, beruhigte ihn Kovac, ohne den Kopf von den Instrumenten zu heben.
„Bestimmt“, antwortete Faulk und fragte sich, wen er damit beruhigen wollte – Kovac, Burke, Mallon … oder sich selbst? Er sah auf den künstlichen Horizont und korrigierte die Fluglage.
„Höhe sechzehntausend Meter“, meldete Kovac kurze Zeit später.
In den Kopfhörern knackte es, dann war Mallons Stimme zu hören. „Noch fünfhundert Meter bis zur Kreisbahn. Ist die Sicht jetzt besser?“
„Ich kann keine Verbesserung feststellen“, antwortete Kovac verbissen.
„Ihr könnt immer noch zurückkommen …“
„Hältst du uns für verrückt?“
„Nein, aber ich muß nach eurem Entschluß fragen.“
„Wir fliegen weiter“, antwortete Faulk bestimmt.
„Fünfzehntausendfünfhundert Meter“, meldete Kovac. „Nichts zu erkennen.“
„Wenn ihr die Wahl habt, solltet ihr euch für die Landung eine der hellen Stellen aussuchen.“
„Wenn wir die Wahl haben …“ Kovac lehnte sich vor und starrte auf den Höhenmesser. „Fast fünfzehntausenddreihundert Meter.“
„Wir müßten uns jetzt auf vierzig oder einundvierzig Grad westlicher Länge befinden“, meinte Faulk.
„Ja, nach der Uhr“, fügte Kovac hinzu. Er sprach in sein Mikrophon. „Les, kannst du uns unsere genaue Position angeben?“
„Fast einundvierzig Grad westlicher Länge – noch etwas darunter. Zeit: T plus achtundfünfzig Minuten.“
„Danke, aber die Zeit ist jetzt unwichtig.“
„Spart euch den Treibstoff auf …“
„Worauf du dich verlassen kannst“, antwortete der Kopilot. „Möchtest du immer noch auf meinem Platz im Mondkäfer sitzen?“
„Nein, jedenfalls nicht im Augenblick“, gab Mallon offen zu. „Ich warte …“
„Pericynthion … fünfzehntausendzweihundert Meter“, meldete Kovac. Er sah Faulk abwartend an.
„Fertig?“ fragte der Pilot.
„Jederzeit“, antwortete Kovac fest.
„Fertig zum Landeanflug“, meldete Faulk.
„Verstanden.“ Mallons Stimme klang leise in den Kopfhörern der beiden Männer.
Faulk zögerte noch einen Augenblick und warf einen kurzen Blick auf den künstlichen Horizont, bevor er auf den Zündknopf drückte. „Zündung“, meldete er.
„Verstanden.“
Faulk spürte die beginnende Bremswirkung. „Haupttriebwerke arbeiten. Beginnen mit Landeanflug.“
„Verstanden. Paßt gut auf.“
„Paß selbst auf. Hört Kap Kennedy mit?“
„Wenn die dort nicht gerade Kaffee trinken …“
„Ich höre euch, Joe.“ Burkes Stimme klang schwach und verzerrt. „Tut euer Bestes.“
„Wird gemacht, Whitey.“
„Ich warte.“
„Ich warte“, sagte Mallon ebenfalls.
Kovac warf einen Blick auf die Instrumente. „Neunundneunzig Prozent Treibstoff.“
„Schön, dann wollen wir ihn mal aufbrauchen.“ Faulk starrte hinaus und beobachtete, wie die schwarz-weiße Oberfläche des Mondes rasch näher kam.
9.
Tiefer, tiefer …
Faulk kniff die Augen zusammen und starrte durch das in den Boden eingelassene Bullauge nach unten, während der Andruck schwer auf seinem Körper lastete. Die feurigen Gasströme der beiden Triebwerke vereinigten sich zu einem weißglühenden Strahl, der ihm jede Sicht nahm. Er drehte den Kopf zur Seite und sah in die Nacht hinaus, um sich wieder an die Dunkelheit zu gewöhnen. Dann berichtete er Burke von dieser neuen Schwierigkeit.
„Das muß bei zukünftigen Konstruktionen unbedingt geändert werden“, schloß er.
„Einer von euch muß auch in der Dunkelheit sehen können“, antwortete Burke schnell. „Max soll das Filter an seinem Helm herunterlassen.“
„Und wenn ich geblendet werde?“
„Dann mußt du eine Instrumentenlandung
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