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Tschoklet

Titel: Tschoklet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Pflug
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Zunder. Der kontrollierende Wachtposten, ein älterer Sergeant, bemerkte dies und fragte Vickers, ob diese das unterwegs auch gesehen hätten.
    Der Fahrer überlegte kurz, erinnerte sich an den rauchenden Corporal Roebuck, schüttelte aber, wie so oft, nur mit dem Kopf und zuckte mit den Schultern. Sollten doch die Frenchys das verdammte Buschfeuer löschen, wäre wenigstens einmal etwas Vernünftiges, statt anderen Leuten die Weiterfahrt zu verweigern.
    Die Fahrzeuge erhielten ihre Durchfahrtsgenehmigung und zuckelten im Schritttempo in den Ort, immer näher heran an das eigentliche Ziel.
    *
     
    W… Wo bin ich? Eine weiße Zimmerdecke, graues Bettzeug! Gott sei Dank, ein Krankenhaus! Ich kann meinen Arm gar nicht bewegen? Oh Mann, alles verbunden! Haben die mich hier doch zusammengeflickt. Schau an, sogar Blumen habe ich bekommen. Kurz mal schauen, wer mir die Blu…
    Ssssssch, diese Schmerzen! Bleib liegen, Chuck! Oh Mann, mir wird ganz schlecht! Verdammter …

Kapitel 23
     
    Donnerstag, 31. Mai 1945
     
    »Jungs, das ist doch nicht wahr! Ich glaube nicht, was ich hier gerade sehe! Wollt ihr mich alle verarschen?«, schrie Edwards die Soldaten an und hielt eine grüne Holzkiste mit Metallverschlüssen in die Luft.
    Als Nachtquartier hatte Edwards wieder eine Scheune ausgesucht, die einige Hundert Meter südlich, außerhalb von Neureut, stand. Um mit den Fahrzeugen nicht aufzufallen, wurden sie in die Scheune hineingestellt. Der leere Heuwagen, welcher in dem Gebäude stand und auf seinen nächsten Einsatz wartete, wurde kurzerhand vor die Tore geschoben. Auch die Wachen mussten draußen ihren Dienst versehen.
    Schon am Vorabend waren Vickers und van Bouren damit beschäftigt, die noch immer schlecht funktionierenden Laufrollen zu reparieren. Die Karosserie wurde erneut angehoben, die rechte Kette entspannt und entfernt und der hintere Laufrollenwagen ausgebaut. Beim genaueren Hinsehen entpuppte sich die eingesetzte Holzschraube als viel zu schwach und war bereits ganz krumm von der Überlastung.
    Van Bouren blätterte in einem zerfledderten und ölverschmierten Reparaturhandbuch und zeigte allen Umstehenden, welches Ersatzteil des Wagens benötigt wurde. Er bat alle, sich in der Scheune umzusehen.
    Vickers wirkte während der Reparatur etwas abwesend, denn die Ersatzteilbeschaffung in Eggenstein wurde mit der gerade durchgeführten Demontage der dort beschafften Teile ad absurdum geführt. Er schluckte schwer und stürzte sich wieder in die Arbeit.
    Unterdessen hatten sich Vickers und Piece daran gemacht, alle Staukisten unter den Sitzbänken der M3 zu sichten, um nach brauchbaren Ersatzteilen zu suchen. Sie räumten eine riesige Menge Konserven aus C- und K-Rationen aus, darüber hinaus längst vergessene Zigarettenstangen, zwei Glasflaschen mit undefinierbarem Inhalt, Schmierfett, Holzklötze und -keile, wieder schachtelweise Trockenbatterien, eine zerrissene Gummiplane, diverse Kleinteile, verloren geglaubtes Werkzeug und dann, von ganz unten, eine grüne, verschlossene Holzkiste ohne Aufschrift in der Größe eines Bierkartons.
    Diese Kiste hob man gemeinsam heraus und versuchte, sie zu öffnen. Nachdem Vickers den Schlüssel für das kleine Schloss an der Vorderseite nirgends finden konnte, nahm er einen großen Schraubenzieher und mit der tatkräftigen Hilfe von Private Piece brachen sie den Deckel mit Gewalt auf.
    Zur Überraschung aller enthielt sie weder Ersatzteile noch Werkzeug oder Munition. In wasserdichtes Wachspapier eingewickelt und das Ganze noch mal in ein sauberes grünes Tuch eingeschlagen, förderten sie erst einen flexiblen, gummiummantelten Stab mit Einschraubgewinde und dann ein fabrikneues Handfunkgerät SCR-536 zutage.
    Piece warf einen kurzen Blick in den Holzkasten und murmelte: »Jetzt weiß ich, wofür die ganzen Batterien sind!«
    Der Captain, der weiterhin vor Wut schäumte, sah ihn giftig von der Seite an. »Sie wussten also, dass das Funkgerät hier drin ist?«
    »Nein, Sir. Ich habe immer nur die Batterien in der Hand gehabt und mich gefragt, wozu sie wohl dienen könnten.«
    »Jimmy, Sie sind nicht auf die Idee gekommen, weiterzusuchen?«, unterbrach ihn Edwards.
    »Sir, ich bin der Fahrer des Dodge Weapon Carrier, nicht der der White’s Halbkette. Warum sollte ich hier nach etwas suchen? Corporal Miller hat sie vielleicht hier reingetan und anschließend vergessen.«
    »Okay, Piece, das ist natürlich auch möglich. Entschuldigung, ich wollte Sie nicht

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