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TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

Titel: TTB 108: Die Pest kam von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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daß sich wichtige Berichte in dem Schiff befinden, die uns Aufklärung über die Herkunft der Krankheit geben. Das Logbuch muß Eintragungen enthalten, die sich darauf beziehen. Auch der kleinste Hinweis kann von Wichtigkeit für uns sein.«
    »Ebenso können noch gefährlichere Krankheiten im Schiff lauern. Das ist einer der Gründe, warum Chabel die Luftschleuse abriegeln ließ. Es könnte auch der Grund gewesen sein, warum Rand uns den Zugang versperrte. Berichte von Wichtigkeit hätte er in die Tasche stecken können, bevor er landete. Schließlich war er klar genug, um das Schiff zurückzusteuern und es einigermaßen glatt zu landen. Wozu sollen wir uns unnötig neuen Gefahren aussetzen? Wir bekommen die Krankheit langsam unter Kontrolle. Da sie, wie Sie wissen, nur durch Vögel übertragen werden kann, müssen wir alle Tiere vernichten, die sie in sich tragen könnten. Versiegt die Infektionsquelle, so bedeutet die Krankheit keine Gefahr mehr für uns.«
    »Ich weiß alles über die verdammten Vögel. Ich habe mein Hauptquartier im Fort Jay, aber meine Division schwärmt über ganz Long Island aus und bringt Vögel um. Ich werde dafür sorgen, daß sie ganze Arbeit leistet, aber das ist keine Art, Krieg zu führen. Wir brauchen konkretere Angaben, und ich bin überzeugt, daß sich alles, was wir wissen müssen, in dem Schiff befindet. Ich bitte Sie um Ihre Hilfe, Sam. Nach allem, was Sie getan haben, stehen Sie bei der Öffentlichkeit in hohem Ansehen. Wenn Sie den Vorschlag machten, einen kurzen Blick in das Schiff zu werfen, könnten wir Chabel so unter Druck setzen, daß er nachgeben muß. Was sagen Sie dazu, alter Junge?«
    Sam starrte in sein Glas und ließ die bernsteinfarbene Flüssigkeit kreisen. »Es tut mir leid, Hackmesser. Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen, aber ich kann es nicht. Nicht in diesem Fall. Sie sehen, daß ich mit Chabel einer Meinung bin.«
    »Ist das Ihr letztes Wort, Sam?« Burke stand auf und klemmte die Mütze unter den Arm.
    »Mein letztes, Hackmesser.«
    »Sie setzen auf das falsche Pferd und sind ein Dickschädel, aber ich weiß es zu schätzen, wenn ein Mann zu seinem Wort steht. Überlegen Sie sich meinen Vorschlag. Sollten Sie anderen Sinnes werden, so kommen Sie zu mir.« Er drückte Sams Hand.
    »Ich werde es mir überlegen, Hackmesser – aber ich glaube nicht, daß ich meine Meinung ändern werde, wenn neue Umstände es nicht rechtfertigen.«
    Die Tür schloß sich hinter Burke. Sam grinste und starrte auf seine Hand, die sich anfühlte, als sei sie in einen Schraubstock geraten. Zehn Jahre hatten den Kräften Hackmessers keinen Abbruch getan. Er leerte sein Glas und entnahm einem Schrankfach einen neuen Arztkittel. Er vermochte sich jetzt schon eher vorzustellen, warum Chabel ihn sprechen wollte.
    Dr. McKays Sekretärin verschwand, um Sam anzumelden. Als sie die Tür für ihn öffnete, marschierte Sam in eine Zone des Schweigens. McKay saß hinter seinem breiten Schreibtisch, Professor Chabel hatte in der Ecke Platz genommen und schien sich nur für seine qualmende Pfeife zu interessieren. Sam wußte, daß sie über ihn gesprochen hatten. Er würde bald herausfinden, in welchem Zusammenhang.
    »Sie wollten mich sprechen, Dr. McKay?«
    »Ja, Sam. Professor Chabel und ich wollten Sie sprechen. Ziehen Sie sich einen Stuhl heran und machen Sie es sich bequem.« McKay raschelte mit den vor ihm liegenden Papieren. Er sah keineswegs glücklich aus.
    »All right, Sam, wir wollen nicht wie die Katze um den heißen Brei gehen. Ihr Treffen mit dem alten Gauner Burke war von uns arrangiert. Wir hielten es für das beste, den Stier bei den Hörnern zu packen. Burke wollte, daß Sie ihm helfen, nicht wahr?«
    »Ja.«
    Plötzlich war der Raum von Spannung erfüllt. Chabel beugte sich vor.
    »Welche Antwort haben Sie ihm gegeben?«
    »Die einzige Antwort, die ich nach Lage der Dinge geben konnte. Ich sagte ihm, daß ich ihm nicht helfen könnte und erklärte ihm, warum nicht. So wie die Dinge stehen, halte ich Ihre Entscheidung, das Raumschiff hermetisch abzuriegeln, für die einzig vernünftige Lösung, Professor Chabel. Ich weiß nicht, was wir durch die Öffnung gewinnen könnten, nehme aber an, daß alles zu verlieren wäre.«
    »Es freut mich, das von Ihnen zu hören, Dr. Bertolli«, sagte Chabel. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und drückte den Tabak in seiner Pfeife zusammen. »Wir haben genug mit der Bekämpfung der Randschen Krankheit zu tun, aber unsere

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