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TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

Titel: TTB 108: Die Pest kam von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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lächelte gezwungen. »Danke, Sam. Ich hätte Sie gern in meinem Team gesehen, aber ich kann und will Sie natürlich nicht zwingen. Im übrigen haben Sie recht – es ist genug Arbeit da für alle und jeden von uns.«
    Die Sprechanlage auf seinem Schreibtisch summte, und er schaltete sie ein. »Ja, natürlich«, sagte er. »Schicken Sie sie herein.«
    Sie waren im Begriff, sich zu verabschieden, als Nita Mendel mit einem Stapel Papieren eintrat. Sie blieb an der Tür stehen.
    »Ich kann warten, wenn Sie beschäftigt sind, Dr. McKay«, sagte sie.
    »Nein, lassen Sie die Unterlagen nur hier. Ich möchte sie mit Professor Chabel durchgehen.«
    Sam und Nita gingen nebeneinander hinaus, und Sam sagte: »Kaffee, oder besser noch etwas Handfestes zu essen, das ist es, was ich jetzt brauche. Ich habe einige Mahlzeiten versäumt.«
    »Ich wette, daß der Kaffee nicht so gut sein wird wie der, den wir in der Abgeschiedenheit unserer Quarantäne tranken«, lächelte Nita.
    Eine halbe Stunde später hatten sie ihre Mahlzeit in der Kantine des Hospitals beendet. Sam zündete sich eine Zigarette an und fragte:
    »Was stand in den Berichten, die Sie McKay brachten, Nita? Wenn sie geheim waren, brauchen Sie mir natürlich nicht zu antworten.«
    »Nein, nicht geheim, aber auch nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Die Hospitale melden 8000 Krankheitsfälle allein in Manhattan, weitere 25 000 in den andern Vororten. Die Armee hat viele Hotels beschlagnahmt und geräumt, um sie als Nothospitale einzurichten. Leider fehlt es an ärztlichem Personal und den erforderlichen Hilfsmitteln, obwohl der Strom der freiwilligen Helfer nicht abreißt.«
    Sam drückte seine Zigarette aus und stand auf. »Zurück an die Arbeit. Ich wußte nicht, daß es so schlimm steht ...«
    »... für Dr. Bertolli«, klang es aus dem Lautsprecher, der auf dem Tisch stand. »Bitte melden Sie sich sofort im Büro Dr. McKays. Dr. Bertolli, bitte melden Sie sich ...«
    Sam verließ die Kantine im Laufschritt und eilte die Treppe hinauf. Er trat ein, ohne anzuklopfen. McKay und Chabel standen am Schreibtisch. Vor ihnen lag ein schmaler Papierstreifen mit einer Meldung.
    »Ich denke, das ist etwas für Sie, Sam«, sagte McKay lächelnd und hielt Sam die Meldung entgegen. »Dies ist der Bericht eines Arztes, der in Orange County praktiziert. Er hat einen Fall der Randschen Krankheit behandelt und behauptet nicht mehr und nicht weniger, als daß es ihm gelungen sei, eine Heilung zu bewirken.«

 
7
     
    Der grün-weiße Polizeihubschrauber war auf dem dafür bestimmten Platz im 25. Stockwerk gelandet. Ein Polizeisergeant, ein Neger, dessen Haut fast so dunkel war wie die Uniform, stand im Einstieg. Er sprang herab und half Sam bei der Unterbringung seiner Ausrüstung, dann schloß er die Tür. Die Düsen an den Enden der Rotoren begannen zu singen, und der Boden bebte, als sich die Maschine in die Luft hob, eine enge Kurve beschrieb und die Richtung nach Norden einschlug. Als sie den Hudson River überflogen, wandte sich der Sergeant vom Fenster ab.
    »Sie sind Dr. Bertolli«, sagte er. »Der Polizeipräsident hat mir persönlich den Befehl gegeben, Sie auf dem Weg zu dem Nest in Orange County zu begleiten und unversehrt zurückzubringen. Über den Grund dieses Einsatzes sagte er nichts. Ist er geheim?«
    »Nein«, erwiderte Sam. »Ihr Chef wollte wahrscheinlich vermeiden, daß Gerüchte entstehen, bevor wir den Dingen auf den Grund gegangen sind. Es soll da oben einen Patienten geben, der von dem Ortsarzt behandelt und von der Randschen Krankheit geheilt worden sein soll.«
    »Von der Randschen Krankheit?« fragte der Pilot und wandte halb den Kopf. »Wen sie erwischt, der muß daranglauben. Ohne Ausnahme. So habe ich es jedenfalls gehört.«
    Der Sergeant lächelte und zuckte die Achseln. »Der Pilot heißt Forson. Er hat nicht nur große Ohren, sondern auch einen großen Mund und ist ein lausig schlechter Pilot. Soviel ich weiß, ist er dort oben geboren und kennt sich aus. Wir werden ihn also brauchen.«
    »Doc, stimmt es, daß dort ein Mann wohnt, der die Krankheit überstand?« fragte der Pilot.
    »Um das herauszufinden, sind wir unterwegs.« Sam musterte die beiden Polizisten, die mit gelassener Ruhe ihre Pflicht taten. Er kam zu der Entscheidung, daß es am klügsten sei, ihnen reinen Wein einzuschenken. »Bis jetzt gibt es keine wirksame Therapie für die Randsche Krankheit«, sagte er. »Wer davon befallen wird, muß sterben. Sie können sich also

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