Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TTB 113: Planet zu verkaufen

TTB 113: Planet zu verkaufen

Titel: TTB 113: Planet zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
Vom Netzwerk:
jetzt war alles in Ordnung, und die Schritte näherten sich der Tür.
    Sie öffnete sich, und ein Mädchen stand auf der Schwelle, gekleidet wie ein Dienstmädchen.
    Ich starrte sie an.
    Schließlich sagte ich: »Ich hatte gehofft, Mr. Atwood hier zu finden.«
    »Wollen Sie nicht hereinkommen, mein Herr?« antwortete sie.
    Ich trat in den Vorraum und erkannte sofort den Unterschied. Letzte Nacht war das Haus staubig und unbewohnt gewesen und die wenigen Möbelstücke zugedeckt. Aber jetzt sah es bewohnt aus. Der Staub war verschwunden, und die Täfelung der Halle glänzte vor Sauberkeit.
    »Ihren Hut und Mantel, bitte«, sagte das Dienstmädchen. »Die gnädige Frau befindet sich im Studierzimmer.«
    »Aber … Atwood? Es war doch Atwood …«
    »Mr. Atwood ist nicht hier, mein Herr.«
    Sie nahm mir den Hut aus der Hand und wartete auf den Mantel.
    »Diese Richtung, bitte.«
    Die Tür stand offen, und ich trat in ein Zimmer, in dem sich Bücherregale vom Fußboden bis zur Decke erstreckten. An dem Schreibtisch neben dem Fenster saß die eisige Blondine, die ich in der Bar getroffen und die mir die Karte mit der Aufschrift »Wir handeln mit allem« gegeben hatte.
    »Guten Tag, Mr. Graves«, begrüßte sie mich. »Ich freue mich, daß Sie gekommen sind.«
    »Atwood hat mir gesagt …«
    »Mr. Atwood ist unglücklicherweise nicht mehr bei uns.«
    »Und Sie haben seine Stelle eingenommen.«
    »Sie sind erstaunt, Mr. Graves?«
    »Nein«, erwiderte ich. »Jetzt nicht mehr. Ich habe es mir schon abgewöhnt.«
    »Wir hatten gehofft, daß Sie kommen würden. Wir brauchen Leute wie Sie.«
    »Sie brauchen mich so viel wie ich einen zweiten Kopf«, antwortete ich spöttisch.
    »Wollen Sie nicht Platz nehmen, Mr. Graves? Und seien Sie bitte nicht kindisch.«
    Ich ließ mich auf dem Sessel vor ihrem Schreibtisch nieder.
    »Was erwarten Sie von mir?« fragte ich. »Soll ich vielleicht in Tränen ausbrechen?«
    »Es besteht nicht der geringste Anlaß dazu. Unterhalten wir uns doch wie zwei normale Menschen.«
    »Was Sie natürlich nicht sind!«
    »Nein, Mr. Graves. Ich bin keiner.«
    Wir saßen da, blickten uns gegenseitig an, und ich fühlte mich verdammt ungemütlich. Nicht der geringste Ausdruck eines Gefühls lag in ihrem Gesicht.
    »Warum unterhalten Sie sich gerade mit mir so vernünftig? Es gibt eine Menge anderer …«
    »Aber Mr. Graves«, unterbrach sie mich, »Sie wissen über uns Bescheid. Außer Ihnen gibt es nur sehr wenige auf der ganzen Welt. Sie würden überrascht sein, wie wenig.«
    »Und ich werde gekauft, um meinen Mund zu halten.«
    »Wirklich, Mr. Graves, Sie sollten es besser wissen. Wie viele Menschen haben Sie gefunden, die bereit waren, Ihnen zuzuhören?«
    »Genau genommen einen«, sagte ich.
    »Und dieser Mensch war das Mädchen, das Sie lieben und das Sie gern hat.«
    Ich nickte.
    »Sie sehen also ein, daß bei der einzigen Annahme Ihrer Geschichte das Gefühl die Hauptrolle spielte.«
    »Ich muß Ihnen recht geben.« Ich fühlte mich wie ein vollkommener Narr.
    »Kommen wir deshalb zum Geschäft«, sagte sie. »Wir geben Ihnen die Chance, den besten Handel Ihres Lebens abzuschließen. Wir wären nicht an Sie herangetreten, wenn Sie nichts von uns gewußt hätten, aber so haben Sie nichts zu verlieren.«
    »Handel?« fragte ich begriffsstutzig.
    »Natürlich. Hören Sie, Mr. Graves, Sie dürfen sich keiner Illusion hingeben. Es gibt nichts, womit Sie uns aufhalten können. Die Operation ist schon zu weit fortgeschritten. Vielleicht hat es einmal eine Zeit gegeben, wo Sie Widerstand hätten leisten können, aber diese ist jetzt vorbei. Glauben Sie mir, Mr. Graves, es ist zu spät.«
    »Wenn es schon zu spät ist, warum kümmern Sie sich dann um mich?«
    »Wir haben eine Verwendung für Sie«, antwortete sie. »Es gibt gewisse Dinge, die Sie für uns tun können. Wenn die Menschen einmal wissen, was vor sich geht, werden sie Widerstand leisten, oder, Mr. Graves?«
    »Sie werden schon noch sehen, wie«, murmelte ich.
    »Aber wie Sie verstehen werden, wollen wir so wenig Ärger wie möglich. Und Sie, Mr. Graves, würden nicht nur uns einen Dienst erweisen, sondern auch der Menschheit. Denn je glatter unsere Übernahme vor sich geht, desto mehr wird es den Menschen zugute kommen. Und Sie haben dafür zu sorgen, daß alles glattgeht. Sie sind ein Experte im Nachrichtenwesen …«
    »So ein großer Experte auch wieder nicht«, unterbrach ich sie.
    »Aber Sie kennen die Methoden und Techniken. Sie können

Weitere Kostenlose Bücher