Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TTB 118: Die schlafende Welt

TTB 118: Die schlafende Welt

Titel: TTB 118: Die schlafende Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Burkett jr.
Vom Netzwerk:
Schiff mit einer Delegation unterwegs, die feststellen wird, daß ein Angriff nicht möglich ist, ohne das Leben der schlafenden Menschen zu opfern. Sarno, unser Oberbefehlshaber, hat sich das alles klug ausgedacht.«
    Rierson ging nicht auf die Anspielung ein, sondern sagte: »Als ich dich hier einschloß, habe ich draußen … Männer beobachtet, die Terraner aus den Luftschutzräumen trugen und abtransportierten. Warum?«
    »Es gibt auf Terra etwa dreihundert Sammelstellen, in denen gewisse Terraner vorzeitig aufgeweckt werden. General Quiror ist der Befehlshaber der Sammelstelle für die südöstlichen Vereinigten Staaten …«
    »Es ist also ein vorzeitiges Erwecken möglich?« Die Stimme klang plötzlich sehr erregt.
    »Ja, mit dem Gegenmittel …«
    »Gegenmittel? Es gibt ein Gegenmittel? Was ist das für ein Mittel? Wie wird es hergestellt? Wie wirkt es?« Die Fragen kamen wie aus der Pistole geschossen.
    »Darüber weiß ich nichts«, sage Livar unbehaglich.
    Plötzlich war die Messerklinge wieder zu sehen. »Du weißt es wirklich nicht? Hältst du auch nichts zurück? Es täte mir leid, wenn ich das glauben müßte und ein wenig mit der Klinge hier …«
    »Nein!« kreischte der Llralaner und wand sich in seinen Fesseln. »Sie können mich doch nicht einfach …«
    »Genug!« unterbrach der Terraner. »Ich sehe, daß du nicht lügst. Und jetzt«, seine Stimme nahm einen neuen Tonfall an, »wollen wir die Sache noch einmal durchsprechen. Das Sonnensystem wird von Sarnos Flotte beherrscht. Alle menschlichen Bewohner sind dem Staub erlegen. Es wurde auch nicht der geringste Widerstand geleistet. Ist das richtig?«
    Livar zögerte. »Der Staub hat nicht hundertprozentig gewirkt. Es hat Auflehnung gegeben. Aber darüber wissen Sie ja Bescheid.«
    »Natürlich, aber nun tu mal so, als ob ich zum erstenmal auf der Erde wäre. Wovon sollte ich deiner Meinung nach wissen?«
    »Von Donovan, dem Beinlosen, Ihrem Enkel …«, sagte Livar zögernd. »Es hat nur Gerüchte darüber gegeben. Jedenfalls soll Donovan Warnungen vor der Rache der Ahnen ausgesprochen haben, und besonders vor Ihnen, Großatter.«
    »Donovan. Ein Mann namens Donovan«, sagte Großatter. »Das ist also Großatter, und darum ist dieser arme Kerl so ängstlich. Bruder! Dieser Donovan muß der tollste Mann aller Zeiten sein! Er hat den Larrys eine Geschichte verkauft …«
    »Ich verstehe kein Rekkisch«, sagte Livar Verzeihung erheischend.
    »Was? Oh, mache dir darum keine Sorgen.« Riersons Stimme klang sehr zufrieden. »Jetzt mußt du stillsitzen.«
    Livar fragte sich einen Augenblick, was ihm denn anderes übrigblieb. In diesem Moment machten sich Finger an seinen Fesseln zu schaffen, und eine Stimme flüsterte dicht an seinem Ohr: »Ich binde dich jetzt los. Du wirst hier sitzenbleiben, bis ich es dir sage. Ich lasse eine Lampe hier und Nahrungsmittel für mindestens einen Monat. Du bist hier in einer Zelle in einer Polizeistation – und hier wirst du bleiben, bis dich die befreiten Sterblichen finden und sich deiner annehmen. Im Augenblick schlafen sie noch. Wenn sie dich holen kommen, wirst du wissen, daß die Invasion fehlgeschlagen ist und ich mit den Invasoren abgerechnet habe.«
    Ein dumpfes Geräusch ertönte von der Tür, und Livar war allein.

 
15
     
    Er hatte das Gefühl, alles schon einmal durchgemacht zu haben. Die kleinen Unterschiede fielen dabei gar nicht so ins Gewicht. Seine neue Zelle war ein wenig kleiner als die auf der Kalistra, und das Essen wurde nicht mehr persönlich gebracht, sondern durch eine pneumatische Vorrichtung in seine Zelle katapultiert. Das Essen selbst war schlechter geworden. Man schien ihn auf llralanische Feldrationen gesetzt zu haben. Da die nötigen Einrichtungen sich direkt in der Zelle befanden, entfielen auch die Spaziergänge zur Toilette. Er mußte sich also das Vergnügen versagen, seine Wächter in Angst und Schrecken zu versetzen.
    Er hielt daran fest, einseitige Gespräche mit Großvater zu führen, denn er war sicher, daß er beobachtet wurde.
    Einmal hatte er damit begonnen, die leeren Essensbehälter zu sammeln und aufzustapeln, anstatt sie zurückzuschicken. Er hatte sie zu einer kleinen Pyramide aufgeschichtet. Die Llralaner zeigten keine Reaktion, bis er eines Tages zwanzig Behälter zusammen hatte, sich in Gebetspose vorbeugte und Großvater fragte, ob er sie richtig angeordnet habe und er jetzt aus seiner Zelle entfliehen könnte.
    Es war nett gewesen, wieder einmal Gesichter zu

Weitere Kostenlose Bücher