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TTB 118: Die schlafende Welt

TTB 118: Die schlafende Welt

Titel: TTB 118: Die schlafende Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Burkett jr.
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um Atlanta umbringen. Und was dann? Sarno ist kein Dummkopf. Wenn die Roboter einen Aufstand machen, wird er sich sofort auf die Kontrollzentren konzentrieren. Ehe deine Streitmacht überhaupt zur Besinnung käme, waren sämtliche wichtigen Steuergehirne bereits bombardiert.«
    »Aber wir können doch nicht einfach stillsitzen und abwarten!«
    »Im Gegenteil, das müssen wir sogar.« Donovan schüttelte den Kopf. »Ich bin überrascht; ich hätte nicht gedacht, daß ein Mann wie du einen solchen Vorschlag machen könnte. Ein einziger Fall offener Roboteraggressivität, und Sarno startet eine solche Gegenaktion, daß nur noch wenige Steuergehirne übrigbleiben, die dann überhaupt nichts mehr ausrichten können. Aber das weißt du alles ebenso wie ich. Du hast mir ja von deinen Bemühungen mit den Solidobild-Projektionen berichtet. Und gerade du hast vorgeschlagen, daß die Roboter in Sydney und Portland und Canali und Nairobi und in den anderen Städten als ›Gespenster‹ zuschlagen sollen, um Atlanta ein wenig zu entlasten.«
    »Ja, aber …«
    »Wie ich bereits sagte – Sarno ist kein Dummkopf. Vielleicht ahnt er bereits, was hier vorgeht. Vielleicht ist sogar diese Sendung eine Falle. Es wäre nicht das erstemal, daß der Sulis für so etwas mißbraucht würde. Vielleicht will er uns nur aus der Reserve locken …«
    »Aber vielleicht ist es ihm auch ernst. Und was dann?«
    »Dann können wir sowieso nichts mehr dagegen unternehmen. Dann läge die Entscheidung allein bei der Delegation. Bis es soweit ist, sollten wir versuchen, unsere Tätigkeit ein wenig mehr nach außerhalb zu verlegen. Atlanta dürfte für Sarno in zwischen zum roten Tuch geworden sein. Es wird Zeit, daß wir uns auf besseres Weideland begeben.«
    »Was ist mit ihnen?« Rierson deutete auf die Schlafenden.
    »Kannst du mir einen Grund nennen, warum sie den anderen Einwohnern dieser Stadt vorgezogen werden sollten? Sie werden Atlantas Schicksal teilen müssen.«
    »Das gefällt mir nicht.«
    »Mir ebensowenig – doch ich kann es nicht ändern. Wenn wir uns um sie kümmern, verspielen wir womöglich die kleine Chance, die wir zur Rettung von drei Milliarden Menschen noch haben.«
    »Auch den Robotern wird es nicht gefallen. Sie werden nicht einfach stillstehen können, wenn in unmittelbarer Nachbarschaft sechs Millionen Menschen umgebracht werden.«
    »Auch das ist mir bekannt«, sagte Donovan. »Du wirst jedem Roboter im zivilen Verteidigungsnetz befehlen müssen, Atlanta völlig zu vergessen. Und Charlie wird sich selbst desaktivieren müssen. Im Notfall werde ich mich einem Lügendetektor stellen, um Charlie von der Notwendigkeit dieses Schrittes zu überzeugen.«
    »Tu das«, sagte Rierson. »Geh und überzeuge die Roboter, daß sie Atlanta hilflos seinem Schicksal überlassen können – und du wirst verantwortlich sein für jeden Mann, jede Frau und jedes Kind in dieser Stadt.«
    »Ich weiß. Und ich übernehme die volle Verantwortung für alles, was hier geschieht, falls es geschieht.« Er stand auf und steckte das kleine Empfangsgerät in die Tasche. »Aber wir haben noch fünf Tage Zeit. Bis dahin kann noch viel geschehen. Wir sollten uns im Augenblick wirklich mit wichtigeren Problemen beschäftigen. Komm.«
    Rierson folgte dem anderen zu einem Stapel länglicher Metallzylinder, die in der Nähe der Tür aufgestapelt lagen. Als Donovan den obersten Behälter aufrichtete und senkrecht stellte, erinnerte er sich, wo er so etwas bereits gesehen hatte.
    »Was ist wohl darin?« fragte Donovan. »Gas?«
    »Das habe ich auch schon überlegt, als ich sie zum erstenmal sah – drüben im llralanischen Lager. Die Zylinder wurden gerade abgeladen und in ein Gebäude gebracht.«
    »Und von dort haben wir sie.«
    »Wieso interessierst du dich dafür?«
    »Weil ich mir nicht vorstellen kann, was Larrys auf einer fremden Welt mit solchen Behältern anfangen sollten. Kurz, weil meine Neugier wach wurde. Was wird wohl geschehen, wenn ich diesen Hahn hier öffne?«
    »Vielleicht sind dann unsere Sorgen im Nu vorbei«, sagte Rierson und betrachtete den schlanken Zylinder. »Oder wir erleiden einen fürchterlichen Lachanfall. Oder wir haben Halluzinationen, sehen winzige Raumschiffe, angreifende Infanterie …«
    Ein Roboter betrat den Raum und kam direkt auf die beiden Männer zu. »Sir, Mister Harris läßt Ihnen ausrichten, daß die Antwort positiv ist.«
    »Ist das alles?«
    »Jawohl, Sir.«
    Donovan blickte Rierson an. »Einer der Warenhausroboter

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