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TTB 118: Die schlafende Welt

TTB 118: Die schlafende Welt

Titel: TTB 118: Die schlafende Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Burkett jr.
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Rierson zurück. »Doch sag es mir schnell, es ist bald wieder Zeit für meine Flasche.«
    »Schon gut«, sagte Donovan. »Und weißt du, wo die nächste Verteidigungszentrale liegt?«
    »In El Scorpio, Texas«, erwiderte Rierson prompt. »Ich war sogar schon dort. Auf Einladung des Kriegsministeriums. War eine gute Publicity. Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens besichtigen militärische Anlagen.«
    »Autsch!« sagte Harris. »Das war gut gekontert!«
    Donovan schien das Wortgeplänkel nicht gehört zu haben.
    »Und du weißt, wie man nach El Scorpio kommt?« fragte er.
    »Natürlich, wieso?«
    »Weil, wie du eben selbst sagtest, wir irgendwo anfangen müssen. Und ein Verteidigungszentrum scheint mir der beste Ort zu sein. Die Männer, die dort Dienst getan haben, werden nach ihrer Erweckung die neue Lage schnell genug begreifen.«
    »Zugegeben, das stimmt. Doch wie sollen wir das schaffen? Ohne Zweifel wird es in jeder derartigen Anlage von Llralanern nur so wimmeln.«
    »Zweifellos. Doch es gibt Mittel und Wege …« Donovan lächelte vielsagend. »Im Augenblick stehen wir vor dem Problem, nach Texas zu kommen, ohne gesehen zu werden. Das erfordert einen Kriegsrat. Jim, wann werden deine Gespenstervorführungen beginnen?«
    Rierson blickte auf die Uhr. »In zwei Stunden.«
    »Gut. Das läßt uns noch etwas Zeit. Wo ist Nogales?«
    Harris zuckte die Achseln. »Steht an irgendeinem Fenster und starrt nach Norden, nehme ich an. Er leidet an einem kürzlich erwachten schlechten Gewissen.«
    »Weswegen?«
    »Er macht sich Vorwürfe, daß er das kleine Mädchen aufSarnos Flaggschiff in solche Schwierigkeiten gebracht hat. Mit anderen Worten – er hadert mit seiner Vergangenheit, bereut seine Jugend und bemitleidet sich selbst.«
    »Bring ihn in den Keller. Er kann sich später ausweinen. Wir brauchen ihn.«

 
27
     
    Die Männer der Kampfflotte Z-501–V, Kodebezeichnung Schläfer, waren überwiegend Männer im besten Alter. Sie waren Abteilung um Abteilung von der Front abgezogen und bereits Monate vor dem Angriff auf Terra in isolierte Garnisonen eingewiesen worden. Dort wurden sie auf eine Mission vorbereitet, über die man sie weitgehend im unklaren ließ. Sie waren gehorsame Soldaten, erduldeten die Beschränkungen und befolgten die strengen Sicherheitsvorschriften. Sie ergriffen die Gelegenheit, um Schlaf aufzuholen, zu trainieren und an den zahlreichen Wettbewerben teilzunehmen, die ein wesentlicher Bestandteil eines jeden Kasernenlebens sind.
    Die Marschbefehle brachten keine große Erleichterung, denn das Warten war noch nicht zu Ende. Die Soldaten wurden in große Schlachtschiffe gepfercht, die in Feindesgebiet auf den Augenblick zum Zuschlagen wartete. Die Erregung hatte mit jedem Augenblick zugenommen. Dann war das Signal zum Angriff gekommen. Die Männer waren verteilt worden, um auf drei leblosen Planeten zu landen, die so gut wie keine Gegenwehr leisteten. Nachdem die erste Aufregung vorüber war, hatte der Dienst in den Luftschutzräumen begonnen, der sich nur als eine andere Art des Wartens erwies.
    Die Männer begannen gefährlich unruhig zu werden. Sie waren des Wartens müde. Sie waren gehorsam gewesen, waren folgsam über der Zitadelle des Feindes abgesprungen und hatten dabei nichts anderes als die beruhigenden Versicherungen ihrer Vorgesetzten gehabt. Nun war es langsam Zeit für ein wenig Abwechslung, für ein wenig interessante Unterhaltung.
    Am zweiten Tag nach der Landung hatten sie ihre traditionellen Forderungen gestellt.
    Am sechsten Tag wurden die Vorbereitungen in die Wege geleitet.
    Am zehnten Tag kamen die ersten Walsos-Ladungen an.
    Am vierzehnten Tag begannen die Gelage.
    Am fünfzehnten Tag war das Feiern in vollem Gange.
    Und am sechzehnten …
     
    *
     
    Eine schweigende Stadt erstreckte sich in der Dunkelheit der milden Sommernacht. Zwei Schatten saßen in einem dunklen Lastwagen und beobachteten die einzige Oase aus Licht und Lärm in dieser so greifbaren Stille.
    Das lange flache Gebäude auf der anderen Seite der Straße erstrahlte in hellem Lichterglanz und hallte vom Lärm eines rauschenden Festes wider. Hinter den großen Fenstern, durch die ein warmer Schein auf die draußen geparkten Fahrzeuge fiel, waren die Männer des stolzen dritten Bataillons der 6077. Infanterieabteilung in vollem Schwung.
    Plötzlich sprang eine Tür auf und entließ einen schwankenden Llralaner. Grölen und Singen und laute Musik wurden hörbar. Stimmen riefen hinter dem Mann her.
    Der

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