Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tür ins Dunkel

Tür ins Dunkel

Titel: Tür ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
Vom Netzwerk:
Angst. Solche Angst.«

TEILIII
    Die Gejagten
    Mittwoch, 20.00 Uhr bis Donnerstag, 6.00 Uhr
22
    Dan Haldane blieb nach Mondales Verschwinden an Scaldones Schreibtisch sitzen und las aufmerksam die Beschriftungen auf den Disketten neben dem IBM-Computer. Die meisten waren für ihn uninteressant, aber die KUNDENKARTEI war sicher sehr aufschlußreich.
    Er schaltete den Computer ein, machte sich rasch mit der Funktionsweise vertraut und schob die Diskette ein. Gleich darauf erschien das Adressenverzeichnis auf dem Monitor, alphabetisch geordnet.
    Er rief den Buchstaben >M< ab und suchte nach Dylan McCaffreys Namen und Adresse. Er fand sie.
    Er schaute unter >H< nach und fand Willy Hoffritz.  Unter >C< fand er Ernest Andrew Cooper, den Millionär, das dritte Mordopfer von Studio City.  Unter >R< stand Ned Rink.
    Alle vier Opfer hatten sich für Okkultismus interessiert und waren Kunden von Joseph Scaldone gewesen, der ebenfalls ermordet worden war.
    Dan schaute unter >U< nach. Auf dem Bildschirm tauchten Adresse und Telefonnummer von Albert Uhlander auf, dem Verfasser jener Bücher über okkulte Phänomene, die jemand aus Rinks Haus hatte stehlen wollen.
    Wer sonst noch?
    Dan überlegte kurz und suchte sodann unter >S< nach Regine Savannah, jener Studentin, die Hoffritz krankenhausreif geschlagen hatte. Sie gehörte nicht zu Scaldones Kunden.
    Unter >G< vergewisserte er sich für alle Fälle, daß Irmatrude Gelkenshettle nicht gespeichert war. Er schämte  sich deswegen fast ein wenig, aber ein Detektiv des Morddezernats mußte nun einmal übermißtrauisch sein.
    Genauso vergeblich suchte er unter >O< nach Mary Katherine O'Hara, der Sekretärin von Freedom Now. Offenbar hatte sie, im Gegensatz zum Präsidenten und Schatzmeister dieser Organisation, kein Interesse an okkulter Literatur und magischem Zubehör. Dan fielen keine weiteren Namen ein, die er überprüfen könnte, aber er war überzeugt davon, daß das komplette Adressenverzeichnis ihm interessante Hinweise geben würde. Er schaltete den Drucker ein und forderte einen Ausdruck der Kundenliste an. In weniger als einer Minute hielt er das erste Blatt in der Hand, mit zwanzig Namen und Adressen, ausgedruckt in zwei Kolonnen. Keiner der Namen sagte ihm etwas. Er griff nach dem zweiten Blatt, und am Ende der zweiten Kolonne stieß er auf einen bekannten Namen, mit dem er in diesem Zusammenhang nie gerechnet hätte. Palmer Boothe. Besitzer des Los Angeles Journal, Erbe eines riesigen Vermögens, das er als einer der gerissensten Geschäftsleute im ganzen Lande noch um ein Vielfaches vermehrt hatte. Er hatte seine Finger so ziemlich in allen gewinnträchtigen Branchen: Presse, Immobilien, Bankwesen, Filmproduktionen, Transportunternehmen, HighTechnology-Firmen, Landwirtschaft, Pferdezucht und Gott weiß was sonst noch alles. Er war hoch angesehen, ein Philanthrop, dem verschiedene Hilfsorganisationen zu großem Dank verpflichtet waren, ein Mann, der für seinen nüchternen Pragmatismus bekannt war. Aber wie ließ sich nüchterner Pragmatismus mit einem Glauben an das Okkulte in Einklang bringen? Wie war es nur möglich, daß ein erfolgreicher Geschäftsmann, der mit allen Wassern gewaschen war und die Methoden und Gesetze des Kapitalismus zu schätzen wußte, zum Kundenkreis eines so obskuren Ladens wie des Sign of the Pentagram gehörte? Eigenartig.
    Es war natürlich mehr als unwahrscheinlich, daß Palmer Boothe etwas mit Männern wie McCaffrey, Rink und Hoffritz zu tun hatte. Daß sein Name in Scaldones Kundenkartei stand, besagte überhaupt nichts. Nicht jeder, der im Sign of the Pentagram einkaufte, war in diesen mysteriösen Fall verwickelt. Trotzdem nahm Dan Scaldones privates Adreßbuch zur Hand und schaute unter >B< nach, um festzustellen, ob Boothe mehr als nur ein Kunde gewesen war. Boothes Name war nicht aufgeführt. Dan griff in seine Tasche und holte McCaffreys Adreßbuch hervor. Auch hier fand er Palmer Boothe nicht aufgeführt. Ein totes Gleis. Er hatte nichts anderes erwartet. Wer allerdings in McCaffreys Buch stand, war Albert Uhlander. Adresse und Telefonnummer stimmten mit den Angaben in Scaldones Kundenkartei überein. Auch in Scaldones Adreßbuch war Uhlander eingetragen. Der Schriftsteller dürfte demnach mehr als nur ein gelegentlicher Kunde gewesen sein. Eine seltsame kleine Gruppe! Was hatten sie bei ihren Zusammenkünften gemacht? Verschiedene Sorten von Fledermausscheiße verglichen? Schmackhafte Gerichte mit Schlangenaugen als Zutaten

Weitere Kostenlose Bücher