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Türme strahlen den Tod

Türme strahlen den Tod

Titel: Türme strahlen den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Gray
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Mechanisch fuhr sich Nylala durch das Haar.
    „Ich glaube schon, daß wir etwas entdecken können“, fuhr Altair fort. „Zunächst einmal werde ich mich daranmachen, das Bautempo zu vermindern, und dabei können Sie mir helfen. Dann muß ich mich in den Besitz eines der geheimen Geräteteile, die man Bausteine nennt, setzen. Sobald mir das gelingt, werden wir vielleicht durch sorgfältige Untersuchung ein Stückchen des Geheimnisses lüften. Inzwischen fliegt Fenshaw zum Mars und kehrt mit der Raketenflotte zurück. Ehe auch nur ein einziges Volt Strom in diese Türme gejagt wird, müssen wir ganz genau wissen, welche Wirkung das haben wird!“
    Kühl blickte Fenshaw dem jungen Mann in das Gesicht. „Ich habe wirklich nicht die geringste Lust, jetzt eine Reise auf den Mars zu machen. Selbst wenn wir nun Burtard seine Türme ließen und zusähen, wie er Strom in die Geräte leitet – welches Unheil könnten die Dinger denn schon anrichten?“
    „Ehrlich gesagt, weiß ich das auch nicht“, gab Altair ruhig und langsam zu. „Aber Ausstrahlungen können höchst seltsame Wirkungen haben. Sie können das Erbgut beeinflussen, Mutationen bewirken oder einen Organismus unfruchtbar machen. Strahlen können verbrennen und das Augenlicht zerstören.“
    „Mit anderen Worten: Sie phantasieren sich Dinge zusammen, die vielleicht eintreten können – aller Voraussicht nach aber nicht eintreten werden!“
    Fenshaw erhob sich aus seinem Sessel und blickte Altair aufgebracht an.
    „Jedenfalls denke ich nicht daran, zum Mars zu reisen. Ich glaube überhaupt nicht, was Sie da erzählen. Ich bin Minister, Mitglied der Weltregierung. Burtard wird es bestimmt nicht wagen, mir ein Haar zu krümmen.“
    „Sie werden Ihre Reise antreten!“ knirschte Altair. Mit behenden Schritten näherte er sich Fenshaw, der erbleichte und wieder nach der Pistole griff.
    „Legen Sie das Ding da weg!“
    Altair übermannte den völlig verdutzten Minister. Die Schußwaffe fiel aus seiner Hand, und dann hing Fenshaw hilflos in einem eisernen Polizeigriff.
    „Vergessen Sie ja nicht, was ich Ihnen gesagt habe“, zischte Altair. „Sie werden zum Mars fahren! Sie werden das Kommando über die Raketenflotte übernehmen und dann mit dieser Streitmacht zur Erde zurückkehren. Außerhalb der Erdatmosphäre werden Sie dann warten, bis ich Ihnen durch Funk neue Anweisungen gebe. Das Kennwort will ich Ihnen auch gleich sagen: Tremaine. Haben Sie verstanden? Merken Sie sich das Wort gut! Tremaine! Ihr Leben und das Leben der ganzen Menschheit kann von diesem Namen abhängen. Keinen anderen Befehl führen Sie aus als den, der unter Berufung auf dieses Kennwort erteilt wird! Klar?“
    Dann traf Fenshaw ein gut gezielter Faustschlag. Er sackte bewußtlos zusammen, und der Polizeioffizier warf sich die schlaffe Gestalt über die Schulter.
    „Hören Sie gut zu!“ wandte Altair sich an Nylala.
    „Sie haben von alledem keine Ahnung, verstanden? Der Mann hier hat Sie verlassen, unmittelbar nachdem ich gekommen bin. Sagen Sie niemand etwas und bleiben Sie ganz ruhig. Ich setze midi bald wieder mit Ihnen in Verbindung.“
    Sie nickte und lächelte ihm nach, als er das Zimmer verließ.
     
6. Kapitel
     
    Fast einhundert Meter wuchs der Turm in die Luft empor, ein schlankes, gitterartiges Gerüst aus dünnen Metallpfeilern und gekreuzten Verstrebungen. Am oberen Ende verbreiterte es sich zu einer flachen Plattform, die mit einer halbkugelförmigen Kuppel aus Metall bedeckt war. Kabel schlängelten sich daraus hervor, dicke, isolierte Leiter strömender Elektroenergie. Sie schlängelten sich aus dem Fundament des Turmes heraus, krochen über das Land und verschwanden hinter der Kuppe eines niedrigen Hügels, strebten einem Atommeiler zu, der sich in der Nähe erhob. Der Strom, den diese Kabel jetzt herantrugen, diente dazu, die Streben zu verschweißen und die hauchdünne Decke des Pulverschnees, die alle Arbeiten sehr erschwerte, verschwinden zu lassen. Später würde man den gleichen Strom dazu verwenden, den seltsamen Apparat oben in der halbkugelförmigen Kuppel in Betrieb zu setzen. Dort oben würde der Strom transformiert und in die Umgebung ausgestrahlt werden.
    Zahllose Männer arbeiteten an dem Turm. Um das ausgedehnte Gelände des Turmes zogen Polizeiposten ihre Runden.
    Nebeneinander in guter Deckung im Schnee hockten Altair und Tremaine und beobachteten die Bauarbeiten.
    „Ich werde heilfroh sein, wenn dieser verdammte Winter endlich vorbei ist“,

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