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TWITIGHT: Eine erotische Satire

TWITIGHT: Eine erotische Satire

Titel: TWITIGHT: Eine erotische Satire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benedikt Behnke
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Hornet und ließ die Villa Clarenbach hinter sich.
    Seit jeher lastete ein Fluch auf ihrem Geschlecht, hatte ihnen Schmach, Kummer und Sorgen beschert. Schon in jungen Jahren hatte man Lhyra vom Unterricht au s geschlossen, sie obschon ihrer fahlen Augen gehänselt. Stets war sie darum bemüht gewesen, ihre Familie, ihre Andersartigkeit zu verteidigen, war damit jedoch bei Le h rern und Mitschülern auf Stahl gestoßen.
    Wo sie war, herrschte Unruhe, war bald ein Streit vom Zaun gebrochen. Ihr Vater, ein angesehener Arzt, hatte versucht, ihre einzigartigen Augen zu behandeln, ihr das Leben eines stinknormalen Teenagers zu ermöglichen, doch keine Operation war geglückt, kein Experiment von erhofftem Erfolg gekrönt.
    Mit 16 hatte sie einen Entschluss gefasst. Sie bezog den Dachboden, verdunkelte die ohnehin schmalen Fenster und verbrachte Monate in vollkommener Askese und Abgeschiedenheit. Sie hungerte sich auf ein Gewicht herab, das die Bezeichnung "Gewicht" nicht mal verdiente, sie geradezu lügenstrafte. Sie verschmähte darg e botenen Speis und Trank, lebte ausschließlich von Fruchtfliegen und Mäusekötteln .
    Schließlich gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit, tolerierte ihr Organi s mus die Askese. Sie begann, selbst bei Lichtlosigkeit Formen und Umrisse zu erke n nen, nahm Geräusche stärker war. Alsbald wars ein anderer Hunger, der in ihren Därmen rumorte, ihren Schlaf störte.
    Eines Nachts war sie klopfenden Herzens erwacht, tausend Stimmen im Kopf, die ihr nahelegten, ihr Heim hinter sich, ihre Familie zu verlassen. Erst zögerlich, dann forsch hatte sie Bretter und Laken von den Fenstern genommen. Danach hatte sie eines sogar geöffnet, war aufs Sims hinaus getreten, während die Stimmen hinter ihrer bleichen Stirn zu Kakophonien angeschwollen waren.
    Wind hatte an ihrem zerschlissenen Kleid gerissen, ihre fleckige Unterwäsche b e fingert. "Spring!" hatten die Stimmen gefordert. Sie war gesprungen, lederne Schwingen anstelle des schmutzstarrenden Nachthemds. In dieser Nacht hatte sie die Nahrung der Unsterblichen gekostet, sich an anderer Leute Leben gelabt, Dutzende zu Ader gelassen. Gestärkt hatte sie die Nähe ihrer Brüder g e sucht, ihnen lebensfroh die Welt geschildert, die sich ihrer angenommen hatte.
    Seitdem hatten sich diese zur Aufgabe gemacht, das Geheimnis ihrer Schwester zu ergründen. Sie hatten ihr eine Art B at-H öhle eingerichtet, hatten trainiert, bis stei n harte Muskeln ihre Körper stählten . Nach und nach waren sie der Sache aufs Dach gestiegen, hatten fachspezifische Lektüre verschlungen, bis sie verstanden hatten, in wen oder was sich ihre Schwester verwandelt hatte. Dann war Edward bei ihnen au f gekreuzt, hatte Lhyra verführt, sie ihrer wohlgehüteten Jungfräulichkeit beraubt.
    " Edward !" Silence spielte am Gas, beschleunigte das Motorrad auf 200 Stundenk i lometer und biss die Zähne zusammen. Edward , dieser Schmierenkomödiant, dieser Teenyfilmen entsprungene Schönling, dieser … Silence schüttelte den Kopf, ve r scheuchte die erregenden Gedanken. Es brachte nichts, sich zu beschweren. Er musste handeln, den flüchtigen Vampir ausfindig machen und ihn zur Strecke bri n gen.
    Aus den Augenwinkeln registrierte er eine Polizeistreife, die sich jedoch rasch se i ner Sichtweite entzog. An der nächsten Ausfahrt fuhr er ab, es war nichts Ungewöh n liches, dass er die A71 missbrauchte, angestauten Aggressionen Luft zu machen. Die Cops kannten ihn und seine Maschine, er hatte allein zweimal wegen Trunkenheit am Steuer gesessen. Nichtsdestoweniger reifte in ihm der Plan, dem städtischen Polizeirevier einen B e such abzustatten. Vielleicht war die eine oder andere ungesühnte Missetat gemeldet, deren Urheber bei Nacht und Nebel erschienen und ebenso spurlos wieder ve r schwunden war.
    Er ahnte nicht, dass eine gewisse Anna-Lena Haid bereits Anzeige erstattet ha t te .

Kapitel 11
     
    "I mmer mit der Ruhe", bremste ihn der übernächtigte Gesetzeshüter, schen k te der eigenen Armbanduhr einen flüchtigen Blick und seufzte, als er weit e re Überstunden witterte. "Sehen Sie", hub er nochmals an, "meine Schicht ist beinahe um. Zuhause wartet meine Frau mit dem Mittagessen auf mich. Jeden M o ment ist Schulschluss und ich möchte wenigstens ein, zwei Stunden mit meinen Söhnen verbringen, bevor mir vor lauter Müdigkeit die Augen zufa l len!"
    Diesmal war es Mitleid, das in seiner Stimme schwang, ehrliches Bedauern. "I h nen scheint an dieser Sache zu liegen,

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